Zeebrügge -> tote Stadt / Brügge -> super toll

Der Wind und die Welle sollen einigermaßen o.k. sein. Und uns treibt es ja schon weiter. Man muss hier auch wirklich jedes einigermaßen passende Wetterfenster nutzen. Aktuell ist der Wind und Wetter sehr unstet. Und meist ist der Wind gegen uns. So auch diesmal. Der Wind blies uns doch mehr auf die Nase als angesagt. Und so 30 Grad am Wind ist für unser Boot überhaupt nicht schön. Vor allem wenn einen die Wellen immer wieder in den Wind schaukeln. Der Autopilot steigt da auch aus und so mussten wir den größten Teil der Strecke von Hand steuern und auch noch kreuzen. Hat aber letzten Endes richtig Spaß gemacht.

Auf der Strecke passierten wir die Ein-/Ausfahrt eines der größten Seehäfen der Welt und den größten Tiefwasserhafen Europas. Rotterdamm. Somit muss man damit rechnen, dass hier viel Traffic ist. Aber bei uns nicht. Da waren wir fast traurig, hätten wir doch gerne ein paar riesen Pötte gefilmt. Nichts desto trotz sollte man sich auf Höhe der grünen Tonne MN1 Port Rotterdam auf Kanal 3 anfunken und um Durchfahrt bitten. Weiterhin darf man zwar segeln, soll aber den Motor mitlaufen lassen. Es gibt auch eine bestimmte Rinne, in der die Sportschifffahrt die Einfahrt queren soll.

Durch das Gekreuze sind wir viel später im Hafen angekommen als vorgesehen.

Aber die Tage sind ja glücklicherweise zu der Jahreszeit lang und so sind wir nach 72 sm und 15 Stunden um 22:30 Uhr in der Dämmerung angekommen.

Um in den Hafen Zeebrügge einzulaufen, muss auf Kanal 71 gefragt werden, ob man einfahren darf. Darüber hinaus gibt es auch Ampeln, die es zu beachten gilt.

Wir durften gleich in die riesige Hafeneinfahrt einfahren. Der Sportboothafen von Zeebrügge ist aber noch gut 30 Minuten entfernt. Der Weg sehr interessant an diversen Becken vorbei, dann scharf link und man ist da. Hier ist viel Platz zum Manövrieren oder erst einmal das Boot zum Anlegen vorzubreiten.


Es gibt hier drei Häfen. Wir haben uns für den ersten direkt vor der Einfahrt entschieden. Der Hafenmeister, ein sehr freundlicher hilfsbereiter Mensch, spricht hervorragend Englisch, Deutsch und Französisch. Die Hafengebühr beträgt hier 37,05 Euro inkl. Kurtaxe, Strom, Wasser und Duschen. Angelegt wird hier an Schwimmstegen, die ganz hervorragend mit großen Klampen sind. Jeder Platz hat seinen eigenen Strom- und Wasseranschluss. Steg C scheint für Besucher zu sein. Da der Hafenmeister sagte, dass wir jeden freien Platz an Steg C nehmen können.

Bezahlen kann man hier über einen QR-Code, der direkt auf dem Steg vor dem Boot eingelassen ist. Sehr modern und praktisch.

Die Umgebung vom Hafen ist wie ausgestorben. Viele Geschäfte geschlossen. Einen Supermarkt ca. 15 Fußminuten entfernt entdeckt, wo es sehr leckere Baguettes gab.


Jedoch eignet sich Zeebrügge sehr gut, um mit der Bahn von Zeebrügge Drop (Bahnhof ca. 15 Fußminuten entfern) in 15 Minuten nach Brügge zu fahren. Das kostet 7,60 Euro und das Ticket kann man online kaufen. Am Bahnhof gab es aber auch ein Ticketautomat.

Und Brügge ist absolut ein Besuch wert. Eine sehr schöne alte Stadt mit vielen schönen alten Häusern. Belgische Schokolade haben wir im Old Chocolate House getrunken und gegessen. Das war köstlich.

Auch gut verweilen und dem bunten Treiben zu zugucken kann man auf dem alten Markplatz. Dorr ist ein Café/Restaurant nebeneinander. Hier fahren auch Kutschen, die einen ca. 30 Minuten durch die Stadt fahren und dazu noch etwas erklären. Kostenpunkt 70,00 Euro.

Zum Abschluss ging es noch in das Frittenhus, welche die Dame in der Touristeninformation empfohlen hat. Und das war auch sehr lecker und eine reiche Auswahl an Pommes Frites und Saucen. Zurück im Hafen haben wir uns auf die morgige Weiterfahrt vorbereitet bzw. haben berechnet, wann die Strömung für uns am besten ist, um Richtung Dunkerque zu kommen.

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