Leine im Propeller auf dem Weg nach Cherbourg

Und schon wieder hat uns der frühe Vogel in seinem Bann. Aber wir haben ja auch gut 70 sm vor uns. Und wenig Wind, was also motoren heißt und das zum Teil gegen die Strömung. Ausgerechnet habe ich, dass wir optimalerweise zwischen 19:00 und 20:00 Uhr ankommen. Da dann die Strömung kippt und es somit kaum Strömung im Hafen bzw. in der Hafeneinfahrt gibt.

Le Havre konnten wir auch sofort verlassen. Die Ampel der Marinaausfahrt stand zwar nicht auf grün aber auch nicht auf rot. Und auf dem AIS haben wir keine großen Schiffe ein- oder auslaufen gesehen.

Die ersten 20 sm konnten wir wider Erwarten gut segeln. Zeitweise mit 7-8 Knoten. Ich hatte mit 6 Knoten gerechnet. Also wenn die Strömung seitwärts läuft und nicht gegenan, hat sie nicht so eine große Wirkung. Wieder was gelernt. Gegen 9:30 Uhr war dann Schluss mit Segeln bei 3-4 Knoten Wind von hinten. Da hilft auch kein Parsi.

Das Gute wir hatten so gut wie keine Welle und somit war es wieder eine schöne Butterfahrt. Die Sonne schien und es war warm. Aber natürlich musste unserer Idylle etwas stören. Und das mit einem Fender, der vor uns trieb. Leider haben wir zu spät gesehen, dass eine Lange Schwimmleine an dem Fender hing. Im letzten Moment haben wir noch rückwärts Fahrt gegeben. Aber es nicht ganz geschafft, der Leine zu entwischen und so hat die Leine „nur“ die Welle umwickelt, hat aber nicht das Ruder oder den Propeller umwickelt, was echt schlecht gewesen wäre.

Vorwärts konnten wir noch motoren aber der rückwärts gab es sehr starke Vibrationen. Also Schnorchelzeug raus, Schnick, schnack, schnuck und ich Gitti habe verloren und durfte zum Propeller bzw. Welle tauchen. Wieder Glück im Unglück, ich konnte die Leine ganz einfach von der Welle abwickeln, da sich nichts verknotet hat. Propeller und Welle waren laut meiner Sicht- und Rüttelkontrolle in Ordnung. Soweit ich das eben beurteilen kann.

Wassertemperatur lag bei knapp18 Grad. Das war gar nicht so kalt und eine tolle Sicht im Ärmelkanal. Wenn ich da an die Suppe in der Ostsee denke. Aber sehr salzig ist das Wasser.

Gegen 17:00 Uhr sind wir am Pont de Barfleur angekommen und wir hatten nun die Strömung mit uns. Und die war mal so richtig stark, so dass wir mit über 11 Knoten gefahren wären, hätten wir uns nicht in Rangierfahrt treiben lassen. Weil wir ja eben nicht so früh ankommen wollten.

Wie geplant sind wir bei kaum Strömung um 19:30 Uhr angekommen. Laut Hafenbüro soll wir uns irgendwo an Steg P oder Q einen Platz suchen. Aber leider war schon alles belegt. Nur am Kopfsteg war noch ein Plätzchen frei. Gegen 21:00 Uhr hat aber noch jemand abgelegt und so konnten wir uns noch in eine Box verholen. Was wir eh am nächsten Tag hätten machen müssen, da der Kopfsteg nur großen Schiffen vorbehalten ist. Wie üblich. Es gibt kurz vor den Stegen auch einen Visitorsteg. Der zwar keinen Zugang zum Land hat aber offensichtlich Strom und Wasser. Aber ehe man nirgendwo Platz findet, kann man sich hier erstmal festlegen und warten bis was frei wird. Die Stege sind sehr ordentlich mit großen Klampen. Aber auch hier etwas kurz. So dass gut 4 m „rausragen“.  

Die Hafengebühr beträgt regulär für uns 48,20 Euro. Aber es gibt hier das Angebot 5 Tage zahlen und 7 Tage bleiben. Darüber hinaus bekommen Mitglieder von TransOcean 20 % Rabatt auf die Liegegebühren. Waschmaschinen gibt es hier reichlich und kosten 4,80 Euro für 30 Minuten. Der Trockner 1,20 für 8 Minuten. Man braucht aber schon 24 Minuten damit die Bettwäsche trocken ist. Das schicke Marinaoffice und die Sanitäranlagen sind recht weit weg. Auch so ca. 300 m. Aber auf dem Steg gibt es eine kleine Toilettenanlage, die auch recht sauber ist.


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