L’Aber Wrac’h – Flussidylle

Wir müssen uns bei der Abfahrt immer nach der Strömung richten. Eher weniger nach Hoch- oder Niedrigwasser. Da die Häfen, die wir bis jetzt angelaufen sind immer tidenunabhängig sind. Das heißt es ist selbst bei Niedrigwasser immer mindestens 3 m Wasser im Hafen. 3 m ist für uns so ein Mindestwasserstand, den wir gerne hätten.

Aktuell ist es für uns Spätaufsteher auch sehr schön, da wir erst mittags losmüssen. So haben wir diesmal 1 Std. vor Hochwasser gegen 11:40 Uhr abgelegt. Wir waren versucht bei dem ruhigen Wetter und eben kurz vor Hochwasser zwischen Roscoff und der Ile de Batz zu fahren. Aber der Hafenmeister, der uns beim Ablegen geholfen hat, meinte „es sollte gutgehen“ Wir müssen uns ganz genau in der Mitte des schmalen Fahrwassers bewegen. Das Wort „sollte“ war schon das Ausschlusskriterium. Also konservativ außen rum. Das sind nur 2 sm mehr.

Das gleiche auch bei der Anfahrt von L’Aber Wrac’h. Da gibt es eine innere Rinne und eben außen rum. Da wir aber nun bei Niedrigwasser ankommen ist das auch gestrichen. Safety First. Auf dem Weg haben wir wieder viel Seegras rumschwimmen sehen. Bei uns hat sich das schon zweimal so in den Propeller gewickelt, dass wir richtig langsam wurde. Erst als wir in den Leerlauf geschaltet haben, dann etwas rückwärts gefahren sind, hat sich das alles gelöst. Dieses Seegras ist wie dünnes Seil.

Hier hatte ich versucht, über Navily zu buchen. Hat aber nicht funktioniert und als ich angerufen habe, wurde schon gesagt, kein Problem genug Platz und wir werden von einem Marinero abgeholt. Und wir hatten sogar noch ein Ass im Ärmel. Die Crew der Lapirata Tamara und Ralf, mit der wir einen kurzen Plausch in Roscoff hatten, funkten uns an und sagten wir können auch gerne zu ihnen ins Päckchen legen.

Aber das war gar nicht nötig, da ein Platz längseits am Visitor Ponton frei gewesen ist. Hier sollte man aber gucken, dass man möglich nicht gleich an den Übergängen mit den Metallplatten liegt. Da es da ganz schön knarrt, wenn der Wasserstand sich ändert oder eben Schwell reinläuft.

L’Aber Wrac’h ist landschaftlich sehr schön und es gibt unzählige Wanderwege. In Hafennähe sind einige Restaurants und Crêperien. In der Bar im Ort kann man frische Baguette und Croissants bekommen und auch noch Postkarten und Briefmarken. Selbst Wurst, Käse und Butter wird dort verkauft. Man kann dort auch gut frühstücken. Und als Krönung spricht der Besitzer auch sehr gut deutsch.

Im nächsten Ort Landéda gibt es einen gut sortierten Supermarkt Utile und auch einige Restaurants. Laut Google ist dieser ca. 1,8 km entfernt und man lauft ca. 30 Minuten.

Das kann man aber gut verbinden in dem man zum Aussichtspunkt Sémaphore Centre Culturel läuft. Und sich vielleicht eine Ausstellung anguckt. Oder einfach nur dort oben ein schönes Picknick macht. Tische und Bänke und eine große Wiese laden dazu ein. Was uns hier aber aufgefallen ist, ist die Hortensienpracht. So große und bunte Hortensien haben wir in der Masse noch nicht gesehen. Auch enorm viele Farne gibt es hier. Alles sehr schön.

Und immer wieder ist es faszinierend zu sehen, wie sich das Landschaftsbild bei den unterschiedlichen Gezeiten ändert. Und es riecht auch alles so schön nach Meer. Von der Hafenmauer kann man auch sehr schön beobachten, wie die Kleinen Segeln lernen. Allerliebst, wobei sie ihre kleinen Segelboote wohl oft mit Autoscooter verwechseln. Es war sehr lustig anzusehen.

Hafengebühr beträgt hier für uns 42,80 Euro. Etwas weniger als in Roscoff mit 44,00 Euro. Auch hier ist alles enthalten. Also Strom, Wasser, Duschen, W-Lan.

Die sanitären Anlagen sind etwas in die Jahre gekommen aber ganz ordentlich und sauber. Witzig ist hier, dass die Waschmaschinen und Trockner außerhalb auf dem Gelände stehen. Gleich neben den Mülltonnen. So scheint die Nutzung für jeden gedacht zu sein.

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