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Stationen dieses Törns: Ueckermünde, Peenemünde, Lauterbach, Gager, Kröslin
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Mittwoch, 30. April 2014
Juhu ich habe ein paar Tage, 4 um genau zu sein, Urlaub. Seit August der erste etwas längere Urlaub und ich merke auch, dass ich diesen echt nötig habe. Punkt 12.00 Uhr hat mich Jörg von der Arbeit abgeholt und es ging wie gewohnt erstmal zu AWN. Ich glaube uns würde etwas fehlen, wenn wir nicht erst einen Abstecher dorthin machen würden ehe wir zum Boot fahren. Jörg hat den Fortress Anker in eine Nummer größer umgetauscht. Ist ihm doch sicherer. Ich habe mir neue Segelhandschuhe gegönnt. Die alten sind doch tatsächlich kaputt an einem Finger. Kann man mal sehen, wie viel ich gearbeitet habe :-). 1,5 Std. später sind wir nun endlich zum Bötchen gefahren. Es ist immer wieder schön, die Bruty so da liegen zu sehen. Â
Alles eingeräumt, Jörg hat noch schnell unsere Webasto-Heizung repariert. Da war das Steuergerät kaputt. Ich bin immer wieder erstaunt, was Jörg alles so kann. Ralf kam noch kurz rüber für einen kurzen Plausch. Er war die letzten Tage in Neuwarp und Umgebung. Werner war auch da. Aber da hatten wir nun nicht so viel Zeit zu quatschen. Gegen 20.30 Uhr sind wir mit Mike und Anja in das Ueckermünder Brauhaus im Zentrum essen gegangen. Die haben dort ganz tolle Schnitzel und am ersten Samstag eines Monats Schnitzeltag. Den verpassen wir nun leider, aber wir werden ja nicht das letzte Mal in Ueckermünde sein. Und das dort selbst gebraute Bier ist auch super lecker. Gegen 23.00 Uhr sind wir in unsere Kojen. Morgen müssen wir ja früh raus.Â
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Donnerstag, 1. Mai 2014 Ue’de – Peenemünde – 39 sm
6.30 Uhr wach geworden. Boah soooo früh. Aber wir müssen heute ja auch spätestens um 8.00 Uhr los, wenn wir um 11.00 Uhr die Zecheriner Brücke schaffen wollen. Wir hatten ja gestern schon alles so präpariert, dass wir sofort ablegen können. Kurz nach 7.00 Uhr habe ich noch frische Brötchen geholt und dann ging sie ab die Luzie.
Wir hatten zwar guten Wind (15-18 kn) aber natürlich wieder aus der falschen Richtung. Aber segeln wollten wir nun schon. Also sind wir erstmal querab zum Ziel sehr hart am Wind gesegelt um etwas Höhe zu gewinnen und dann ging sie los die Kreuzerei. Aber als Navigator musste ich meinen Seemann leider den „Wind aus den Segeln nehmen“ und wir mussten dann doch motoren, sonst hätten wir die Öffnungszeit der Brücke verpasst. War durch das Rumgekreuze eh schon verdammt knapp. Skipper zog n' Flunsch aber hilft ja alles nicht. Pünktlich um 11.00 Uhr kamen wir auch an. Also gut gerechnet und alles perfekt geplant…..aber…..nichts öffnete sich und wir waren auch ganz allein auf weiter Flur. Also Wolgast Traffic angefunkt, um zu erfahren, dass die Brücke erst um 11.45 Uhr öffnet.
Tja, 11.00 Uhr habe ich meiner Meinung nach im Internet so gelesen. Nun gut, soviel zu perfekter Planung. Skippers Flunsch wieder da, na da hätten wir ja noch weiter segeln können. Tja hätte, hätte, Fahrradkette….,hi,hi.Â
Aber mein Universalspruch alles Schlechte hat sein Gutes bewahrheitete sich wieder und wir konnten unseren auf der Düsseldorfer Messe neu erstandenen Bootshaken Hook & Moore ausprobieren. Da seit der Vorführung von diesem Teil wieder viel Zeit ins Land gegangen ist musste ich erstmal im Internet nachlesen, wie das überhaupt funktioniert. Und dann auf zur Dalbe, Gitti Bootshaken mit Seil fest in der Hand, rein in den Ring vom Dalben und kräftig gezogen und dann kam die Leine auch wieder zu mir zurück. Echt toll. So kann man eine Leine aus ca. 3m Entfernung auf Slip legen. Nur zu empfehlen.
Nun haben wir uns aber unsere Pause verdient und endlich gefrühstückt. Â
Die 45 Minuten vergingen wie im Flug und es kamen auch schon die ersten Boote. Kurz nach der Brücke haben wir gleich die Fock gesetzt. Aber auch hier nur hart am Wind. War echt Arbeit und dann noch in der engen Fahrrinne. Spaß ist anders. Auch die anderen Segler hatten zu kämpfen. Und dann kam auch noch so ein beknackter Motorsegler ohne Segel und überholte uns in Lee derart knapp, dass uns seine Welle voll in den Wind gedreht hat und so waren wir fast manövrierunfähig.
Fock stand back und so machte das Schiff eine ungewollte Wende zum Leidweisen aller nachfolgenden Segler. Während er uns überholte ruft er uns auch noch zu, ist wohl ein bisschen eng. Jörg schrie nur, dass er wohl bescheuert wäre und was das solle.
Was für ein Vollpfosten aus Anklam. Schade, dass wir den Namen von dem Schiff vergessen haben, sonst hätten wir ihn jetzt schön grüßen können.
Die Härte kommt aber noch.
Da uns das alles zu anstrengend war und wir mit dem Wind auch die Faxen dicke hatten, haben wir dann die Fock eingeholt und sind motort. Wir fahren also brav rechts in der Fahrrinne unter Autopilot, überholen nun wieder diesen Vollpfosten, der nun offensichtlich schlagartig langsamer wurde. Nachdem wir ihn überholt hatten (ohne irgendein Kommentar abzugeben) gab er wieder mehr Gas, um uns seinerseits wieder sehr dicht zu überholen und uns irgendwas an den Kopf wirft. Jörg versuchte ihn zu ignorieren. Was dieser Depp aber offensichtlich entzürnte und uns dann noch zurief, er hätte 12 Tonnen Stahl und eine gute Versicherung. Also, da fehlen einem echt die Worte. Jörg hat ihm dann nur zugerufen, dass er nach Autopilot fährt und der Track ja mitläuft, wenn er nicht richtig steuern kann, solle er sich auch mal so ein Teil anschaffen. Ach nee, und wie aus Geisterhand drehte er nun endlich ab. Ein Idiot. Soviel zur guten Seemannschaft.
Das erste Mal, dass wir so etwas Grobes erfahren haben. Wollen wir hoffen, dass so was ein Einzelfall bleibt. Wenn ich nur sone Deppen auf dem Wasser habe, kann ich ja auch wieder Auto fahren. Da geht’s ja auch so ab. Â
Aber den Rest des Weges blieben wir dann unbehelligt. Aber auch weil der Klügere nachgibt. Ich bin dann nämlich nur noch mit 3 kn gefahren, um einen ordentlichen Abstand zu bekommen. Und so war es noch eine gemütliche aber recht kalte Fahrt. Der Wind voll von vorn mit 17 – 20kn. Das Wasser sehr kabbelig. Unter der Persenning war es aber auszuhalten. Aber durch die ständigen Richtungswechsel muss man ja doch die ganze Zeit am Steuerrad stehen. Irgendwann waren wir schon ganz durchgefroren und wir haben uns immer mehr angezogen. Ich konnte mich kaum noch bewegen. Um 15.30 Uhr sind wir in Wolgast angekommen und haben uns dann kurzerhand dort am Stadthafen längseits angelegt. Aber von wegen schönen kurzen Bummel durch das Städlte. Nee, ich musste hoch in den Mast, weil der Spinnakerfall sich um das Vorsegel vertüddelt hat. Wurde beim Mast stellen offensichtlich falsch angebracht. Toll. Der Typ, der das gemacht hat, war ja auch der, der die W-LAN Antenne kaputt gemacht hat. Also so richtig gut war der nicht. Auf unser Boot kommt er jedenfalls nicht mehr.
Um 16.45 Uhr kam dann der erlösende Gong von der Brücke und ICH habe abgelegt. Ganz souverän wie ich es im Skippertraining gelernt hatte. Natürlich bei optimalen Windbedingungen. Wind drückte uns schön in die richtige Richtung, so dass ich eigentlich nichts Großartiges machen musste. Â
Nachdem wir erstmal am Hafen Peenemünde vorbeigefahren sind. Jörg sagt noch guck mal da hinter uns ist das U-Boot. Hä….? Da ist doch auch der Hafen. Ach so, also wieder zurück und rein in diesen wirklichen Mini-Hafen direkt gegenüber von diesem riesen Hafen Kröslin. Aber wir hatten Glück. Der war ganz leer. Und entgegen dem Hafenhandbuch waren sogar noch mehr Plätze vorhanden. Vor allem entsprechend breit. Am Steg stand auch schon der Hafenmeister, der uns ganz nett geholfen hat. Das ist hier ein Segelverein. 14,00 € Hafengebühr und 1,00 Euro Duschen. Echt günstig. Gegenüber liegt das U-Boot, was aber leider geschlossen ist, weil dort gebaut wird. Toll, das war ja eigentlich der Grund, warum ich hierher wollte Und wegen den ganzen Caches natürlich.
Am Abend sind wir zum neu eröffneten Italiener essen gegangen. Das Essen war o.k., also kein Highlight. Der Montepulcciano war sehr gut. Um 21.30 Uhr sind wir auch schon in die Koje. Ich war so müde und mir war immer noch kalt, so dass ich auch in Jörgs Kajüte geschlüpft bin und kaum dass ich da lag, war ich auch schon eingeschlafen.Â
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Freitag, 2. Mai 2014  -     Peenemünde – HafentagÂ
Wir hatten uns gestern schon entschieden aufgrund des starken Windes und auch unseres Erholungsbedürfnisses, einen Hafentag einzulegen. Hier sind die Dusch-/WC-Anlagen sehr schön. Ganz sauber, sehr gepflegt. Und da wir alleine waren hatten wir auch alles ganz für uns. Â
Nach Frühstücken und anschließendem Ausruhen vom Frühstücken sind wir los, um Peenemünde zu erforschen. Peenemünde ist ja ein geschichtsträchtiger Ort. Hier wurde die Raketenversuchsstation gebaut. Welche natürlich während des Krieges dann auch das Ziel der Engländer wurde, nachdem diese zwei deutsche Generäle in Kriegsgefangenschaft abgehört hatten und dadurch erfuhren, wo denn diese fiesen V2-Raketen gebaut wurden. Weiterhin gab es hier ein großes KZ. Überreste davon wurden wieder ausgegraben und dienen nun als Mahnmal. Während unserer über 13 km langen Wanderung und 12 Geocaches haben wir einige der Überreste gesehen. Überall sind Schilder, die erklären, wo welches Gebäude mit welcher Funktion gewesen ist. Sehr schön aufbereitet.
Im Laufe der Wanderung haben wir 12 Caches gefunden. Mein Rekord. Jörg war auch Feuer und Flamme. Und er hat mir einen Cache mit 4er Gelände-Wertung oben aus dem Baum geholt. Er ist da hoch gekraxelt wie ein kleines Äffchen, nun gut eher wie ein Gorilla. Er machte seinem alten Spitznamen aus Schultagen (Gorry) alle Ehre. Â
Das wir uns danach dann stärken mussten war klar. So sind wir in das Gasthof/Pension Alte Wache gegangen. Einst ist hier wohl der schwedische König abgestiegen. Das war auch ganz lecker. Die Wirtin erzählte, dass ihr Mann Offizier ist und die beiden im Winter auf einem Kreuzfahrtschiff so um die 8 Wochen rund Südamerika rumtouren. Nett. Nur die anderen Leute auf dem Schiff würden mich nerven.
Auf dem Weg zur Pension haben wir dann doch noch das Technikmuseum entdeckt. Jörg war traurig, dass wir das jetzt um 18.00 Uhr erst gesehen haben. Da haben sie nämlich gerade geschlossen. Nun werden wir evtl. morgen früh dort hin gehen und dann so gegen 14.00 Uhr nach Lauterbach segeln oder wahrscheinlich eher motoren. Weil der Wind doch immer aus Nord diesmal Nord-West (natürlich) kommt. Aber egal. Wir wollen neue Häfen erkunden. Und zurzeit ist es ja noch so schön leer. Das muss man ausnutzen. Wir planen einen Tag in Lauterbach zu bleiben. Tags darauf dann nach Gager. Und Dienstag nach Swinemünde, um Mittwoch wieder in Ueckermünde zu landen.Â
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Samstag, 3. Mai 2014 -    Peenemünde – Lauterbach, 19,6 smÂ
Wir sind dann heute tatsächlich ins Technikmuseum gegangen. Das war sehr interessant. In diesem Museum geht’s es aber rein um die Technik, die hier entwickelt wurde. Also die Raketen V2. Die Hintergründe, der Bau dieser riesen Industrieanlage, die Entwicklung während und nach dem Krieg sowie dann nach der Wende. Viele Sachen waren sehr bedrückend. Â
Um 12.30 Uhr waren wir schon wieder auf dem Boot. So dass wir um 13.10 Uhr schon losdüsen konnten. Bei strahlendem Sonnenschein und etwas milderen Temperaturen als die letzten Tage. Ich schätze mal so um die 13 °. Man wird ja genügsam. In der Fahrrinne Richtung Greifswalder Bodden setzen wir doch tatsächlich auf. Unglaublich mitten in der Fahrrinne. Toll….Jörg hat uns aber ganz souverän wieder rausgeschaukelt. Aber dann hatten wir ja auch eine Begegnung der anderen Art. Also wir fahren in der Fahrrinne, die roten Tonnen recht nah steuerbords. Da kommt uns ein Segler entgegen. Aber natürlich fährt der nicht rechts an den grünen Tonnen wie es sich gehört, nein der kommt immer mehr auf uns zu. Wir waren zwar unter Motor, aber wir konnten nicht noch weiter nach steuerbord fahren, da wir dann in den Untiefen gewesen wären. Jörg also die Signaltröte gedrückt bis der Hirni dann endlich seinen Kurs geändert hat. Dann motzt der noch rum, von wegen er ist Segler und hat Vorfahrt. Im Prinzip hat er Recht nur was soll man in der Fahrrinne machen? Noch mal auf Grund laufen? Wohl eher nicht. Und nach KVR gilt in engen Fahrwassern diese Segel vor Motor Regel nicht. Also irgendwie haben wir doch komische Leute hier auf dem Wasser. Â
Wir mussten eine ganz Weile motoren. Aber dann konnten wir endlich doch die Segel setzen. Am Anfang war das total schön. Halbwind kaum Krängung, gemütliche 4-5 Knoten. Also Kuchen und Tee raus und erstmal schön Teatime gemacht. Aber dann frischte es wieder auf und wir hatten Böen mit bis zu 19 Knoten. Dann wollten wir ein Reff legen. Aber letzten Endes hätten wir eh bald die Segel einholen müssen, weil wir ja nur noch 3 sm von Lauterbach entfernt waren und auch wieder in einer recht engen Rinne fahren müssen. Also haben wir alles eingeholt und sind den Rest dann motort. Gute Entscheidung, weil der Wind immer mehr zunahm. Das Anlegen war auch eine Herausforderung mit knapp 20 Knoten von der Seite. Hat zwar eine Weile gedauert bis wir das Schiff einigermaßen gerade in der Box hatten, aber es hat alles ganz ruhig und tutti funktioniert. Die Dalben sind sehr weit weg vom Steg und keine Schiffe, rechts und links da hat man natürlich ganz schön Spiel. Beim nächsten Mal würden wir hier gleich die Heckleinen über Kreuz machen. Dann liegt man deutlich stabiler. Das machen wir bei uns in Ueckermünde auch.
Auf jeden Fall haben wir uns unser Ankerschluck redlich verdient. Der Hafen ist zwar groß aber auch recht eng. Also finde ich jedenfalls. Die Anlagen hier aber alles sehr sauber. Hier gibt es Familienbäder. Schön groß mit zwei Waschbecken, Dusche und WC. Nachdem wir unsere Hafengebühr bezahlt haben sind wir gleich in das hiesige Restaurant Kormoran gegangen. Das war hervorragend. Hervorragende Steinofenpizzen und meine Spätzle eine Wucht. Abgerundet haben wir das dann mit einem Sanddorn-Obstler und einer Williams-Christ-Birne.
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Sonntag, 4. Mai 2014   -  Lauterbach – HafentagÂ
Also hier kann man arm werden beim Duschen. Das Geld wird hier von einer Chipkarte abgebucht. Die stellt man vor so ein Lesegerät und die bucht dann 15 cent weise ab. Und das recht zügig. Also wir sind für ca. 3 oder 4 Minuten zwei Euro losgeworden. Und wir haben schon zwischendurch immer die Karte weggenommen. Wenn man dann alleine duscht kommt man aber gar nicht so schnell an die Karte, da das Lesegerät an der Tür ist. Ca. 5 m weiter. Das heißt, die Uhr tickt. Â
Brötchen gab es um 9.00 Uhr schon keine mehr. O.k.. Dann wird halt unser Steinofenbaguette aufgebacken. Und Toasties und Toast haben wir auch. Nach unserem reichhaltigen Frühstück hat sich Jörg dann erstmal dem ätzenden Rutscher vom Großbaum gewidmet. Der rutscht nicht richtig. Jörg war gestern beim Einholen der Segel schon etwas pissed on. Ich habe noch die Navigation für morgen in den Plotter eingegeben und um 14.00 Uhr sind wir dann on Tour nach Puttbus. Natürlich durften auch ein oder zwei Caches nicht fehlen.
Puttbus ist die jüngste Stadt auf Rügen. Und besteht aus vielen weißen Häusern. Gebaut hat hier der Fürst Wilhelm Malte I. von Puttbus (weitere gab es aber glaub ich nicht). Hier gab es auch mal ein sehr schönes Schloss, welches leider abbrannte. Und es sich offensichtlich nicht lohnte wieder aufzubauen. Es gibt aber noch einen sehr schönen Schlosspark. Zwischendurch waren wir im Rosencafé. Dort haben wir uns mit Aperol Spritz und Jörg mit Tee und Kuchen gestärkt. Nach 13 km landeten wir wieder im Restaurant Kormoran. Zum Abschluss haben wir noch einen kleinen Verdauungsspaziergang zum Badehaus gemacht. Ein imposantes Gebäude mit den Säulen. Dahinter wurden aber leider recht moderne Ferienhäuser gebaut. Passt gar nicht. Schade, dass der Stil des alten Badehauses nicht aufgenommen wurde.Â
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Montag, 5. Mai 2014   -  Lauterbach – Gager 7 smÂ
Um 11.30 Uhr sind wir Richtung Gager gesegelt. Bei ganzen 2 – 3 kn. Wind. Gut dass wir so einen Knoten Strom mit hatten sonst hätte die Überfahrt doch etwas gedauert. Zwischenzeitlich frischte der Wind aber auf ganze 10 kn auf, da sind wir dann ab wie Oskar mit 5 kn . Alles in allem ein sehr gemütliches Segeln auf einem völlig leeren Bodden. Herrlich. Ab sofort, wenn es irgendwie geht, Samstag und Sonntag nicht segeln sondern nur in der Woche. Das hat Freude gemacht. Der Rutscher rutscht nun auch wieder. Â
Um 13.45 Uhr sind wir in Gager angekommen. Hier gibt es Heckbojen. Eigentlich ganz einfach, Leine durch hinten festmachen und dann nach vorne da festmachen und fertig ist. Aber das wäre ja vollkommen langweilig. Daher haben wir es so gemacht: Gitti nach vorne und Vorleine versucht über die Klampe zu schmeißen, hat nicht ganz geklappt, also vom Boot (1,50 tief) gesprungen, Klampe belegt. Gemerkt, dass ich aber nicht mehr aufs Boot kommen, da zu hoch. Hmmm. Jörg versucht das Seil durch die Heckboje zu ziehen, aber irgendwie nicht geschafft. Da genug Platz war halbwegs längsseits gekommen, damit ich mich da wieder aufs Boot hangeln kann. So Gitti nun nach hinten Heckboje belegt, wieder vor, Vorleine genommen und diesmal geschafft, von oben über die Klampe zu schmeißen. Toll, war aber die falsche wir mussten weiter rüber. Egal erstmal dran gelassen und auch noch die zweite Vorleine über eine Klampe geschmissen. Dann wieder vom Boot gesprungen und die Leinen dann entsprechend auf die richtigen Klampen verteilt. Davon so ein Video in Schnellansicht wäre so ähnlich wie ein Video von Charly Chaplin. Könnte mich im Nachhinein noch darüber beölen. Nach einer knappen ¾ Stunde waren wir fertig mit unseren Gymnastikübungen. Â
So erstmal n’ Bierchen nach dem Stress. Und danach ins erste Restaurant hier im Hafen. Wir hatten beiden einen riesen Hunger. Super leckeren Hornfisch mit grünen Gräten gegessen (also den Hornfisch ohne Gräten) und Matjestartar auf Pumpernickel.
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Danach eine Wanderung in die Zicker Alpen bis Groß Zicker. Ist das hier eine super schöne Gegend. Wir sind hier auf den Bakenberg knapp 70 m gekraxelt.
„Das einstige Fischerdorf Gager an der hagenschen Wiek liegt nahe dem Bakenberg. Dieser Berg ist mit einer Höhe von 66 Metern die höchste Erhebung der "Zickerschen Alpen" und garantiert eine Fernsicht, die im Osten die Insel Usedom, im Norden das Göhrener Nordperd, die Hügel der Granitz und im Westen Putbus und Bergen umfasst.“ (Quelle:Ruegen-im-web.de)
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Die Fernsicht war in der Tat atemberaubend. Ein toller Blick auf die Ostsee und auf unsere Bruty wie sie im Hafen auf uns wartet.
In Groß Zicker mussten wir uns im Hotel Inselwind mit zwei Stück Torte stärken. Dabei haben wir in einem Strandkorb gelegen und haben uns die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Ach, das Leben kann so schön sein.
Zurück sind wir dann zum Teil über die Landstraße und dann über einen Feldweg an den Pommerschen Schafen vorbei wieder zum Hafen gelaufen. Nun war auch der Hafenmeister anwesend und wir konnten uns ehrlich machen. 15,00Euro inkl. Strom und Duschen so viel man möchte. Weiter zum Cache am Hafen, den noch schnell eingesackt und schließlich aufs Boot,  nichts tun, lesen, Tagebuch schreiben. Um 20.00 Uhr dann noch was gegessen aber auf dem Boot. Wir hatten beide keine Lust, noch mal zum Restaurant zu laufen.
Morgen früh geht es dann nach Swinemünde. Wir dachten erst, da es ja ca. 40 sm. sind, dass wir schon um 8.00 Uhr losdüsen. Aber das ist uns beiden zu früh. Ist ja lange hell und der Hafen riesig. Also wir werden schon ein Plätzchen finden. Die Angaben bezüglich des Windes sind auch sehr unterschiedlich. Also Richtung ist bei allen gleich nämlich typisch aus der Richtung in die wir möchten. Südost. Aber die Stärke wird bei Windfinder um die 4 Bft mit Boen 5 Bft angegeben und unsere Gripfiles geben so 2-3 Bft an. Wir lassen uns überraschen. Wir können es ja eh nicht ändern.
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Dienstag, 6. Mai 2014  -   Gager – Kröslin 16 smÂ
Tja, das mit Swinemünde hatte sich schlagartig erledigt als wir aus der Landabdeckung kamen. Da pfiff der Wind mit 20 kn. Und das Wasser war derart kabbelig. Wir hatten Wellen von ca.2 m. Und das im Bodden. Richtung Ostsee wurde es auch immer stürmischer. Schon alles eingerefft was ging. Nachdem wir dann auch noch den Wind auf die Nase bekommen haben, wurden die Segel eingeholt. Dabei riss dann das Fockfall. Ganz toll. Damit war klar, dass wir abdrehen und nun nach Kröslin fahren. Die haben dort ja alle Möglichkeiten und können uns bestimmt helfen.
Gesagt getan. Jörg da angerufen und der super nette Hafenmeister gab grünes Licht.
Lichter habe ich dann kurz später auch gesehen, nämlich Blitze und Sterne nachdem ich vom Salon den Niedergang hochflipperte und nicht bemerkt hatte, dass sich durch die starken Wellenbewegungen das Dach des Niederganges zugezogen hat. Also im vollen Galopp mit dem Kopf dagegen geknallt. Hat das gekracht und dann die Blitze und Sterne,  wie im Comic, nur nicht so lustig. Ca. 2 Stunden später sind wir dann in Kröslin angekommen und haben auch gleich frecherweise am Kran festgemacht. Passte auch gut! Der sehr aparte Hafenmeister signalisierte uns, dass wir da bleiben sollen und er gleich zu uns kommt. Trotz heftiger Kopfschmerzen bin ich aber mit auf den Mast hoch, um dem Meister zu helfen, den neuen Fall einzuziehen. Dabei hat er auch gleich bemerkt, dass unsere Wante von der Fock etwas verdreht ist. Diese Saison wird sie noch durchhalten aber für die nächste sollten wir hier eine neue einziehen. Übrigens auch so ein Ding von diesem Typ, der nichts kann. Der hat die Wante erst falsch montiert. Ein Trottel. Der Grund, dass der Fall gerissen ist, ist der, dass beim Auf- u. Abrollen des Vorsegels das Seil an der Kappe oben geschabt hat. Schamfieren heißt das wohl. Irgendwie ist die Fock aber auch nicht so richtig angebracht. Es war auch schwergängig die Fock rauszuziehen. Also der sogenannte Fachmann hat ja beim Maststellen und Aufbau der Segel ganze Arbeit geleistet. Wie erwähnt wird dieser Mensch unser Boot nicht mehr betreten. Ich hoffe nur, dass wir dann für die nächste Saison einen wirklichen Fachmann haben. Am liebsten würde ich den Mast hier in Kröslin stellen lassen. Aber das ist doch recht weit weg. Â
Nach dieser ganzen Aufregung und bei dem Akt bei Windstärke 6-7 auf dem Mast rumzukrepeln, wollten wir zur Tapas Bar guten Wein trinken und etwas Leckeres essen. Aber natürlich war heute Ruhetag. Nicht wirklich unser Tag. Also, sind wir kurz zum Supermarkt und haben Brot und Bier gekauft und sind den Rest des Tages unter Deck geblieben. Mit meiner Omme habe ich eh nur noch geschlafen.
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Mittwoch, 7. Mai 2014 - Kröslin - Ueckermünde 36,1 smÂ
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Da wir bekanntermaßen nicht zu den Frühaufstehern gehören haben wir natürlich nicht die Brückenöffnung in Wolgast um 8.45 Uhr geschafft. Wir hatten echt keine Lust, so früh aufzustehen. Und gut, dass wir liegen geblieben sind, weil es nämlich in Strömen geregnet hat. Was wiederum für das Boot gut war. Danach war es wieder sauber. Geht doch.
Um 10.00 Uhr sind wir dann langsam losgetuckert. Wir hatten sogar schönen Wind und konnten segeln. Wir waren allein auf weiter Flur und somit Platz ohne Ende. So sind wir bereits um 11.00 Uhr in Wolgast angekommen und haben wieder unseren Hooky bemüht und uns an einem Dalben festgemacht und gewartet bis die Brücke öffnet.
Leider war nun der Wind mal wieder gegen uns (Verräter) und wir motorten in der Tat gemütlich bis zur Zecheriner Brücke. Zwischendurch kam ein Wahnsinns Hagelschauer, der mein Ölzeug schön vom Salz reinigte. Alles perfekt. Lediglich der Hagel tat meinem malträtiertem Kopf nicht so gut. Â
Nach der Zecheriner Brücke und nach dem Hagel/Regenschauer hatten wir schönstes Segelwetter. Wind stimmte wieder einigermaßen und es wurde richtig warm. So segelten wir bis fast nach Ue’de, wo wir um 20.00 Uhr anlegten. Â
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