Stationen dieses Törns: Ueckermünde, Sassnitz, Glowe, Lohme, Thiessow, Lubmin, Swinemünde
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Samstag, 20. September 2014 Ue’de – Sassnitz – 62 sm
Jörg wollte an und für sich bereits gestern schon mal nach Swinemünde. Da er aber den Schalter vom Bugstrahlruder repariert hatte und die Fernbedienung des Autopiloten installiert hatte, sah es auch um 16.30 Uhr als ich angekommen bin aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Und er hatte schon das Gröbste aufgeräumt!!! Dann haben wir uns auch noch mit den Crews einiger Nachbarboote verquatscht und da war es dann vorbei mit losfahren. Daher sind wir heute früh um 6.08 Uhr (für uns eine unfassbar frühe Zeit) losgefahren. Tja, und beim Fahren blieb es auch, da 0 Wind. Aber dafür wurden wir mit einer sehr schönen Morgenstimmung und einem wunderschönen Sonnenaufgang, der das spiegelglatte Haff in einem rot-orangen Ton einfärbte belohnt.
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Ich bin um 7.00 Uhr dann wieder in die Koje und habe noch so 1,5 Stunden vor mich hingedöst. Danach durfte Jörg sich dann nochmal ausruhen. In der Kaiserfahrt war richtig was los. Sehr viel Traffic. Zweimal musste ich aufstoppen und die Fähren passieren lassen, dann kamen zwei Frachter die Vorfahrt hatten. Also mir war nicht langweilig. Richtig toll ist ja die Fernbedienung für den Autopiloten. Da kann man seinen Kurs schön nach backbord oder steuerbord ändern ohne am Steuerrad stehen zu müssen. Toll…..
Bei der Aus-/Einfahrt vom Kanal auf die Ostsee, war ein riesen Arbeitsschiff, welches dort ausgebaggert hat. Gut dass ich das Schiff vor dessen Bug passierte, da es dreimal tutete und dann rückwärts fuhr. Da ist Jörg dann wach geworden.
Auf der Ostsee war immer noch kein Wind und es sah tatsächlich so aus, als wenn die Wetter-/Windvorhersage doch Recht behielt. Also motorten wir bis Sassnitz. Da das Wetter ansonsten super schön war, strahlender Sonnenschein ca. 24 °, war das auch gut zu ertragen. Kurz vor Greifswalder Oie hat uns ein Boot der Küstenwache verfolgt, um uns dann zu fragen, woher wir kommen, wohin wir möchten und wieviel Personen an Bord sind. Ich war voll erschrocken. Jörg hatte unten gekocht und ich hatte nach vorne geguckt, weil wir in einem Fischfang-Gebiet fuhren, und es hier jederzeit Netzte geben kann. Und da höre ich so ein Rauschen und Röhren und gucke so über die Schulter und sehe da das Schlauchboot auf uns zurasen. Immer witzig, dass man gleich ein schlechtes Gewissen bekommt wenn man die uniformierten Preisrichter sieht. Dabei hat man ja nichts zu verbergen. Die waren auch ausnehmend freundlich. Da wir aber aus Deutschland kamen und wieder nach Deutschland fahren (hafentechnisch) hat ihnen das gereicht und wir mussten uns nicht ausweisen. Jörg hatte das große Schiff der Küstenwache jedoch schon sehr früh ausgemacht und hatte Gott sei Dank noch schnell den umgekehrten Kegel hochgezogen, da wir zur Unterstützung das Groß rausgeholt hatte. Sie hatten uns nur noch darauf hingewiesen, dass unser Schiffsname und Hafenangabe hinten von den Fendern verdeckt ist. Ups…da habe ich dann gleich mal die Fender umgehangen. Da habe ich gar nicht daran gedacht, dass das frei sein muss. Logisch. Um 17.50 Uhr sind wir dann in Sassnitz in eine fast leeren Yachthafen angekommen. Das ist schön um diese Jahreszeit, dass nur noch so wenige Boote unterwegs sind. Leider haben wir die Plattform für die neue Offshoreanlage vor Rügen, die aus Kiel transportiert wurde nicht gesehen. In den Nachrichten wurde berichtet, dass aufgrund des instabilen Wetters der Aufbau nach hinten verschoben wurde und dieses riesen Teil im Fährhafen von Sassnitz verankert wurde. Aber der Fährhafen ist auch ca. eine halbe Seemeile südlich vom Yachthafen. Und die Sicht war etwas diesig.
Abends sind wir in der Pizzeria eingekehrt, in der wir letztes Jahr schon gewesen sind. Wir haben Pizza gegessen, die war aber nicht so toll. Aber danach das Eis war eine Wucht. Das wird hier jeden Tag frisch gemacht. Als Verdauungsspaziergang sind wir dann diesmal in nördlicher Richtung langgelaufen. (Letztes Jahr sind wir mit den Fahrrädern in südlicher Richtung unterwegs gewesen, um bei Aldi einkaufen zu gehen). Und gut das wir das gemacht haben. Da haben wir erst gesehen, wie schön das hier ist. Eine tolle Strandpromenade mit vielen Restaurant und Geschäften. Ein ganz idyllischer Fischereihafen. So haben wir dann beschlossen, morgen hier zu bleiben und erst Montag weiter zu fahren.
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Sonntag, 21. September 2014 -Â SassnitzÂ
Wir sind heute zur Promenade, über den Fischereihafen und anschließend durch die Altstadt gelaufen. Sehr hübsche Jugendstilvillen sind hier wieder restauriert worden. Wir hatten Glück mit dem Wetter. Es hat die meiste Zeit die Sonne geschienen und wir konnten wunderschöne Ausblicke auf die Ostsee genießen. Natürlich durfte auch ein Cache nicht fehlen, der direkt am Hafen liegt. Etwas Kultur zum Abschluss endete im Museum, welches die Königliche Fährverbindung Sassnitz-Trelleborg beleuchtete. Es war recht interessant. Und die Stunde, die wir „nur“ Zeit hatten, da um 17.00 Uhr geschlossen wurde, hatte auch tatsächlich nicht ausgereicht. Zum Abendessen sind wir zum „Gastmahl des Meeres“ gegangen. Als Vorspeise gab es Labskaus und eine Aalsuppe, als Hauptgericht Zander mit Kartoffelpuree und ein Fischspieß im Bierteig mit Bratkartoffeln. Dazu haben wir einen Weißwein aus dem Gebiet Saale Unstrut getrunken. Das war alles ausnehmend lecker und die Bedienung sehr aufmerksam.
Während unseres anschließenden Verdauungsspazierganges haben wir beim Hafenmeister noch einmal für 2 Tage verlängert. Das Wetter ist doch nicht so toll zum lossegeln. Dienstag soll es aber besser werden. Kein Regen und der Wind aus einer annehmbaren Richtung. Schaun wir mal, ob das dann auch stimmt. Wir sind weiter zur Mole gelaufen bis zum Leuchtturm. Und da hat sich ein Segelboot in einer Untiefe festgefahren. Die haben die Gefahrentonne missachtet und schon haben sie die Quittung. Und das im stockfinsteren. Uns ist das ja in Eknäs in Schweden passiert, aber am Tage und auf Schlamm, da konnten wir uns ohne Schaden wieder selber rauswedeln. Hier waren offensichtlich Steine, weil man hörte wie der Propeller gegen schlug. Jörg hat denen dann zugerufen, dass er doch mal mit dem Bugstrahlruder hin und her arbeiten soll und gleichzeitig den Rückwärtsgang machen soll. Die Frau hat dann dem Günter das immer zugeschrien. Witzig. Man hat ja nichts gesehen nur die Stimmen gehört. Das Licht ist bei denen dann auch noch ausgefallen. Super gefährlich. Sie haben es dann geschafft und wir haben ihnen dann etwas weiter geholfen längseits an der Mole anzulegen. Die Frau war etwas genervt. Naja, die sind wohl seit 5.00 Uhr früh unterwegs, da ist die Konzentration schon mal etwas eingeschränkt. Auf jeden Fall sagte sie nur danke für die Unterstützung und zwischen den Zeilen, wir können jetzt gehen…Das haben wir dann auch gemacht. Dann kam aber die Polizei, die von einem anderen Boot gerufen wurde, welches an denen vorbei gefahren ist. Meine Herren, was für eine Aufregung. Um 21.00 Uhr waren wir dann wieder an Bord und Jörg hat noch gefunkt.Â
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Montag, 22. September 2014 -Â SassnitzÂ
Nach einem leichten Frühstück war heute ein Cache „Hafenblick“ angesagt, den ich auch gleich gefunden habe. Anschließend startete der Fischbrötchentest. Wir haben bei verschiedenen Kuttern Buttermakrelen-Brötchen probiert. Und auf dem roten Kutter „Fredericke“, den uns gestern der Hafenmeister empfohlen hat, hat es am besten geschmeckt. Da haben wir uns dann gleich mit etwas Räucherfisch für die nächsten Tage versorgt. Heute hat es den ganzen Tag immer wieder mal geregnet und uns hat es auch ordentlich erwischt. Wir waren klitschnass und haben den Nachmittag auf dem Boot verbracht. Etwas chillen muss ja auch mal sein.Â
Die Cetus eine Bavaria Cruiser 39 neben uns sind um 16.00 Uhr losgedüst. Die haben sich hier gestern längseits gelegt. Sehr witzig. Der Hafenmeister sagte dann, dann dürfen sie auch 3 Plätze zahlen und siehe da, sie haben sich dann doch anständig verholt. Verstehe ich nicht, diese Unart, sich längseits zu legen, an Plätzen, an denen das nicht vorgesehen ist.Â
Abends wollten wir an und für sich noch einmal in das Gastmahl des Meeres essen gehen und hatten auch einen Tisch reserviert. Bei der Reservierung bat ich um ein Tisch am Fenster. Dies wurde uns verweigert mit der Ansage, dass sie prinzipiell keine festen Plätze reservieren. Na gut, kann ich auch verstehen. Nun sind wir dann um 18.00 Uhr dorthin. Uns wurde ein zweier Tisch an einem Gang zugewiesen. Da sah ich, dass noch ganz viele zweier Tische am Fenster frei sind und da sagten wir, dass passt ja, dann können wir ja doch einen Tisch dort am Fenster nehmen. Da sagte dann die Kellnerin, nein die seien ja reserviert. Ja klar, wir haben ja einen Tisch für zwei Personen reserviert und da ja bei der Reservierung keine Tischzusagen gemacht werden, kann man sich diese ja offensichtlich aussuchen, wenn man dann da ist. Nein aber weit gefehlt. Für uns wurden nun einmal der Tisch am Gang vorgesehen…Hä? Wenn dieses Restaurant keine bestimmten Tischzusagen macht, dann weiß doch offensichtlich niemand, der reserviert hat, wo er nun sitzt. Also, da haben wir uns nun doch sehr verkohlt gefühlt und sind gegangen ohne dort zu essen. Passte auch, denn eigentlich hatten wir keinen wirklichen Hunger. So haben wir dann auf dem Boot nur eine Kleinigkeit gegessen. Aber ist schon sehr eigenartig. Bei einigen Servicekräften scheint der Gast dann hier doch kein König zu sein.
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Dienstag, 23. September 2014 - Sassnitz – Glowe 18,6 sm
Heute sind wir noch ein wenig über den Fischereihafen und bis zum Strand am Naturschutzgebiet Jasmund spaziert. Als wir zum Boot gelaufen sind, sahen wir die „Windspiel“ ein 32 Fuss Schiff wieder im Hafen. Die sind heute um 10.00 Uhr ausgelaufen und offensichtlich wieder gekommen. Sie erzählten, dass die Welle echt hoch war und ihnen schlecht vom Essen gestern. So sind sie wieder umgekehrt. Das ist der Grund, warum wir solange gewartet haben, um dann um 14.00 Uhr auszulaufen. Da sollte sich dann alles beruhigen. Wind und Wellen. So haben wir es dann auch gemacht. „Windspiel“ kam dann etwas später nach und ist uns dann gefolgt. An den Kreidefelsen entlang mussten wir noch motoren, da der Wind direkt von vorn kam. aber etwas später konnten wir dann die Segel rausholen. Leider hart am Wind und auch recht wenig Wind – nur so bis 7 Knoten. Wir sind dann auch gut 2 sm raus gefahren und haben da dann auch etwas mehr Wind bekommen. Wir mussten aber trotzdem ein paar mal kreuzen. Aber so 30 Minuten vor Glowe hatten wir die Faxen dicke und haben den Motor angemacht. Es war auch schon 17.30 Uhr und wir wollten auch nicht zu spät im Hafen sein. Wobei die Häfen natürlich um diese Jahreszeit alle leer sind. Sehr angenehm. Aber kühl war es schon im Wind. Es war auch nur so um die 15 °C. Ich bin den Großteil der Fahrt gesteuert. Durch zum Teil ständig wechselnden Wind war das mit dem Autopilot nicht so optimal. Und für mich war es gut, da es schon übt, nach dem Wind zu steuern. Anfangs war mir etwas mulmig, da die Wellen immer noch so um die 1 m hatten. Dann gings mir wieder gut und Jörg gings nicht so toll. Eventuell lag es an den Tuk Crackern mit Paprika. Die sind aber auch was fettig. Später haben wir dann noch eruiert, dass das auch an der Gleitsichtbrille von Jörg liegen kann. Nicht so gut, wenn es ständig hin und her schaukelt. Um 18.30 Uhr waren wir dann endlich im leeren Hafen. Die Windspiel kam etwas später und so sind wir abends noch zusammen in einer Gaststätte essen gegangen. Der Skipper Wim-Jan ist Niederländer aber schon seit den 80er in Deutschland. Wim-Jan hat für Siemens gearbeitet und immer wenn neue Werke in diversen Ländern eröffnet wurden, hat er dann dort gearbeitet. Inzwischen ist er 57 Jahre alt und ist mit einer Augsburgerin in Dresden hängen geblieben. Seinen Job hat er gekündigt und kümmert sich nun um die pflegebedürftige Mutter seiner Frau. Hut ab. Über das Skipper-Forum hat er einen Mitsegler gefunden. Hand gegen Koje, der ihm dann nach dem Törn hilft, das Boot winterfest zu machen. Â
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Mittwoch, 24. September 2014Â -Â Glowe
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Wir sind gegen 13.30 Uhr mit den Fahrrädern nach Sagard zur Apotheke gefahren um Pflaster gegen Seekrankheit zu kaufen. Die hatte uns Wim-Jan empfohlen.  Aber die hatten die natürlich nicht vorrätig. So gab es dafür Kaugummis. Der Weg hierhin ging über das Schloss Spyker, wohl das älteste auf Rügen. Naja, die Schlösser hier sehen nur aus wie große alte Häuser. Wie Gutshäuser halt. Inzwischen ist es ein Restaurant und Hotel. Im Schlosspark gab es einen Cache. Das war ja auch der Grund, warum wir überhaupt hierhin gefahren sind. Die Fahrt nach Sagard ging über die Bundesstraße. Das grenzte schon ein wenig an so ein Himmelfahrtskommando. Ging aber alles gut. Zurück sind wir dann aber am Meer lang. Viel schöner und sicherer und da auch noch zwei Caches gefunden. Witzig war, dass wir in Sagard das Kaufhaus Stolz gefunden haben. Das gibt es auch in Kappeln. Da haben wir damals eine Menge fürs Boot gekauft. Diesmal gab es jedoch nur dicke Sachen, da es doch schon ganz schön kühl geworden ist. Um 18.00 Uhr sind wir wieder auf dem Boot gewesen. Als wir heute losgehen wollten, kam der Zoll auf unser Boot und hat unsere Papiere kontrolliert. Die waren sehr nett und sind dann auch schon gleich wieder gegangen. Scheint hier üblich zu sein. Der Hafenmeister in Sassnitz erwähnte bereits, dass hier wohl viele Boote gestohlen werden und es daher auch scharfe Kontrollen gibt.
Der Beamte sagte uns auch, dass wir lieber im Hafen bleiben sollten, da der Wind noch zunimmt und es bis Freitag wohl auch nicht besser wird. Na, dann ruhen wir uns hier halt schön aus. Somit hat sich nun aber unser Plan nach Schweden zu segeln endgültig erledigt.Â
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Donnerstag, 25. September 2014Â - Glowe
Hafentag und gott sei Dank sind wir hier geblieben. Draußen und auch hier im Hafen ging es ja ab. Wir hatten im Hafen Schaumkronen auf dem Wasser und zeitweise Wind bis 38 Knoten. Das sind 8 Bft und stürmischer Wind. Für mich war das schon Sturm. Eigentlich wollten wir ja heute auf ruhig machen aber irgendwie waren wir immer in Action. Erst hat um 14.00 Uhr hier ein Sachse mit einer Bavaria 32 versucht anzulegen. Er hat sich den denkbar ungünstigsten Platz ausgesucht. Der ist für Katamarane reserviert und entsprechend breit. Was heißt, dass er natürlich nicht an den einen Dalben rangekommen ist. Wir haben ihm dann geholfen, längseits zum Steg zu kommen. Jörg hat gezogen, was das Zeug hält. Nach einiger Zeit haben wir es dann aber geschafft. Dabei habe ich mir noch den Oberschenkel gezerrt. Toll. Dann drückte der Wind die Bruty so auf den Steg, dass unser Anker schon Macken in den Holzsteg gemacht hat. Also wir mit Winsch und zig Schoten das Boot nach hinten gezogen. 10 cm haben wir geschafft. Hat aber gereicht. Wir haben dann noch unserem Step-Fender vor den Anker gemacht. Das muss genügen. Die Schot hinten sieht irgendwie etwas mitgenommen aus. Wir hoffen, dass die den Sturm oder stürmischen Wind aushält. Vorsichtshalber habe ich noch eine Leine an die Murringleine (Leine Dalben zum Steg) und dann zur Winsch gelegt. Dann können wir uns damit wenigstens etwas am Platz halten. Hoffen wir mal, dass es nicht nötig sein wird. Echt gruselig. Jörg hat wieder an der Elektrik hier rumgebastelt.
Plantechnisch wollten wir morgen mal einen Versuch nach Lohme machen. Nach Vitte auf Hiddensee möchten wir nun doch lieber nicht. Bei dem Wind wird das Wasser aus der Ecke rausgedrückt und dort ist es eh sehr flach. Wir wollen uns nicht der Gefahr aussetzen, aufzusetzen und womöglich dann noch stecken zu bleiben. Außerdem möchte ich auch segeln und in den engen Fahrwassern wird das wohl eher nichts.Â
Die Sachsen aus Oschatz haben uns noch zu einem Ankerschluck eingeladen. Die sind sehr nett. Er war Lokomotivführer, dann selbständig mit einem Zoofachgeschäft. Dann aber leider Pleite gegangen und wieder als Lokomotivführer für einen privaten Betreiber einer sächsischen Dampflok gearbeitet. Aufgrund einiger Differenzen hat er dort aber gekündigt und sich nun mit einem Taxiunternehmen selbständig gemacht. Er sah auch recht mitgenommen aus. So richtig vom Leben gezeichnet. Seine Frau arbeitet als Sachbearbeiterin in der Stadtverwaltung Bauprüfung. Das Boot haben sie in Gustrow (Rügen Westseite) gechartert. Daher sind sie bei solch unangenehmen Wetter noch losgefahren, da sie Samstag das Boot wieder abgeben müssen. Das ist immer die Crux mit so einem Charterboot. Im Notfall könnten wir unseres halt im Hafen lassen und mit der Bahn nach Hause fahren.
Die beiden feiern ihre 25-jährigen Hochzeitstag und seinen 50. Geburtstag auf dem Boot. Wie schön. Ich sagte, na ja ganz schön stürmig. Da erwiderte er "Ja, wie unsere Ehe".
Abends sind wir dann noch zur Ostseeperle gelaufen. Das ist ein Hotel, welches dreieckig gebaut wurde. Guter Referenzpunkt, wenn man in Glowe einlaufen möchte. Die Essenskarte hat mich jetzt nicht so vom Hocker gerissen also sind wir weiter und wieder in die „Schaabe“. Dort haben wir Schnitzel mit Pommes gegessen. Super lecker. Wie bei Mutsch. Kann man empfehlen. Die Fischsuppe war dort jedoch sehr schlecht. Der Zander wiederum war gut.Â
Freitag, 26. September 2014  - Glowe –Lohme 6,2 sm
Voll der lange Schlag….:-) Aber trotz Nieselwetter sind wir gegen 12.00 Uhr nun doch los und haben um 13.30 Uhr auch schon wieder angelegt. Der Hafen war wie verwaist. Kein einziges Segelboot nur ein paar einheimische kleine Motorboote. Wir haben dann bei zunehmenden Westwind gleich backbord am Steg längseits festgemacht. Diesmal mit 4 Leinen belegt, da der Wind wieder zugenommen hat und die Böen bis 7 Bft. hatten. Da sollte nichts passieren. Nach einem schnellen Ankerschluck sind wir dann aber auch schon los. Ich war cachesüchtig. Aber erst wollte Jörg noch in dem hiesigen Hafencafé eine Kleinigkeit essen und ich habe mir einen Kaffee-Baileys gegönnt. Wir sind dann aber gut 2 Std. durch einen wunderschönen Buchenwald im Naturschutzgebiet Jasmund gelaufen. Den Cache habe ich auch gleich gefunden und den Travel-Bug Schlumpfinchen wieder abgelegt. Anschließend sind wir am Panoramarestaurant vorbeigelaufen und schwupps wieder zurück und dort gegessen. Eine tolle Aussicht auf die Ostsee und auf das Kap Arkona. Bei dieser wunderschönen Aussicht hat Jörg eine exzellente Fischsuppe gegessen. Die Rügener Fischplatte war auch sehr empfehlenswert. Einzig die Nudeln waren nicht so der Renner. Aber wir haben schon beschlossen, morgen noch hier zu bleiben und hier noch einmal essen zu gehen. Es ist hier so schön und es gibt so schöne Wanderwege. Außerdem möchte ich noch gerne zu dem Schlosshotel Ranzow laufen.
Als wir mit Thomas und Kerstin hier gewesen sind, sind wir abends nur zu einem Restaurant am Rand von Lohme gelaufen und wieder zurück. Morgens sind wir auch schon wieder weiter nach Swinemünde. Da haben wir das gar nicht so wahrgenommen, wie schön es hier ist. Jetzt verstehe ich, dass Thomas den Hafen hier immer so gerne anläuft. Zum Abend sind nun doch noch drei Segelboote und ein ganz schickes Holzmotorboot angekommen. Nun sind wir nicht mehr alleine. Die hatten alle sehr zu kämpfen, bei dem Wind richtig anzulegen.
Der Motor oder Lüftung oder was auch immer von unserem Kühlschrank klappert. Jörg steckt nun kopfüber im Schrank, wo der Motor angebaut ist und hofft, zu finden, was das ist. Oh jee ist wohl der Motor oder Kompressor. Könnte teuer werden.
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Samstag, 27. September 2014 -Â Lohme
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 Hat das heute Nacht gepfiffen. Das Boot hat zeitweise eine starke Krängung gehabt. Nachts sind auch noch Boote eingelaufen. Ich wurde wach, weil ich einen Taschenlampenschein im Gesicht hatte. Habe ich mich erschrocken. Ich dachte hier sind Einbrecher. Aber das war von draußen von einem Boot, die versucht haben zu sehen, wo hier die Untiefen sind. Und witzigerweise war das das Boot, welches wir im Sommer in Kolberg gesehen haben. Den Besitzer hatten wir damals angesprochen, da er so einen Targabügel auf dem Boot installiert hatte und das Boot auch ein Beneteau ist. Er erzählte, dass er das Boot aus Amerika gekauft hat und der Targabügel da schon installiert war. So klein ist die See.Â
Wir mussten dann aber um 4.00 Uhr morgens auch raus, weil sich durch den schon fast Sturm und meine Leinenkunst die Vorleine gelöst hat. Das war die "Polenscheiße" wie Jörg zu sagen pflegt. Meine Lieblings blaue Leine. Ich hatte die zu kurz belegt und die ist ja recht rutschig. Also die Leine kann dafür nichts :-) Auf jeden Fall hatten wir gut eine halbe Stunde zu tun, um das Schiff wieder gerade zu bekommen. Gott sei Dank hatten wir ja noch ein Vorspring zur Mittelklampe gelegt. Danach haben wir nochmal gut geschlafen. Meine Idee war es ja, heute doch noch nach Sassnitz zu segeln, um Geld zu holen. Aber der Wind eine gute 5 mit Böen um die 6 mit einer 1-2 m Welle war mir zu holprig. So haben wir das gemacht, was ich gestern schon so im Sinn hatte. Nämlich zum Schlosshotel Ranzow gelaufen. Dort wird gerade ein Golfplatz mit 9 Löcher gebaut. 3 Löcher sind schon fertig gestellt. Die restlichen 6 sollen bis Mai nächsten Jahres fertig gestellt werden. Da war natürlich ein Cache in der Nähe :-) Nach dem Fund haben wir uns im Schlosshotel mit Kaffee und Kuchen gestärkt. Anschließend sind wir zum alten Leuchtfeuer Ranzow gewandert und auch da noch einen Cache gemacht. Hier sind noch die Reste des Leuchtfeuers und alte Restbestände von Wachtürmen. Von hier wurde kontrolliert, ob nicht jemand Richtung Schweden oder Bornholm flüchtet. Abends sind wir dann noch einmal in das Panoramahotel essen gegangen. Es war einfach zu köstlich dort. Diesmal habe ich auch eine Fischsuppe gegessen und danach haben wir uns die Rügener Fischplatte geteilt. Alles sehr lecker. Nun sind wir wieder auf dem Boot. Morgen werden wir wirklich nach Thiessow segeln. Montag soll der Wind drehen und dann hätten wir voll gegen an. Der Wind soll morgen auch eine moderate 4 sein und die See nur noch so um 0,5 m. Na schaun wir mal. Der starke Wind in der Nacht war eigentlich auch nicht angesagt.
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Sonntag, 28. September 2014 - Lohme – Thiessow – 30,6 sm
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Im Hafen war früh gar kein Wind. Daher sind wir erst um 10.30 Uhr los in der Hoffnung, dass der Wind noch etwas zunimmt. Zum Ablegen war es ja ideal. Jörg war schon etwas gefrustet, weil es halt so schwachwindig war, aber dann kaum dass wir aus der Landabdeckung waren ging sie ab die Luzie. Gute 14 – 17 Knoten zum Teil Böen bis 22 knoten. Leider mal wieder hart am Wind. Von wegen Westwind. Kurz nach den Kreidefelsen haben wir dann erstmal das Groß aufs Reff 2 gerollt. Wenig später auch noch die Fock ins erste Reff. Wir sind mit strammen 6 – 7 Knoten durchs Wasser gepflügt. Das war cool. Die Landschaft ist hier wirklich sehr sehr schön. Um 14.00 Uhr haben wir schon die Betonnung in den Greifswalder Bodden erreicht und die Segel eingeholt, da es jetzt voll gegen an war. Da es hier doch recht flach ist, bleiben wir lieber in der Betonnung und verzichten auf Experimente. Um 16.00 Uhr sind wir in Thiessow angekommen und haben einen schönen Platz bekommen. Hier sind jedoch Spundwände und da mussten wir erstmal unsere Fenderbretter aktivieren. Hat auch alles super geklappt. Es stand auch schon einer am Kai, um uns die Leinen abzunehmen. Da ruft er, wir sollen erst drehen, damit wir gegen den Wind anlegen. Welcher Wind? Der war nämlich nicht vorhanden. Vor allem kann dem das doch wohl völlig egal sein, wie wir anlegen. Immer diese unerwünschten Belehrungen. Im Golf gibt es dafür Strafschläge. Nach unserem Ankerschluck, kam der lustige Hafenmeister Uli mit seinem Terrier Moritz. So witzig die beiden. Hier kostet die Hafengebühr 18,00 Euro inkl. Strom und 2,00 Euro Duschen. Nicht ganz so günstig. Aber super nett und eine wunderschöne Gegend. Das bewegt uns auch, noch hier zu bleiben. Dienstag findet hier im Hafen der Rügenmarkt statt.
Nachdem wir uns beim Hafenmeister ehrlich gemacht haben sind wir zum Lotsenberg gelaufen. Auf der Spitze des "Berges" steht der Lotsenturm, der jetzt offenbar die Station sämtlicher Antennen für Mobilfunk, Fernsehen usw. ist. Die kassieren ja genug von den Mobilfunkunternehmen aber nehmen auch noch 1,00 Euro, wenn man dort hinauf laufen möchte. Gierschlund. Die Aussicht war aber auch so sehr schön. Auch von hier hat man einen Rundumblick auf die Ostsee, den Greifswalder Bodden und auf den Zickersee. Wunderschöne Gegend hier. Gager ist ja nur 6 km entfernt. Und da hat es uns im Mai ja auch schon so gut gefallen. Da ich nun doch ordentlich Hunger hatte und wir noch immer kein Bargeld haben mussten wir ein Restaurant finden, welches EC-Karten akzeptiert. So sind wir im Café-Restaurant Südperd gelandet. So schlecht haben wir schon sehr sehr lange nicht mehr gegessen. Jörg hatte ein Hamburger Schnitzel bestellt. Bekommen hat er ein aufgetautes und danach in die Fritteuse geschmissenes Schnitzel. Die Bratkartoffeln waren aus der Packung und auch matschig. Und dafür dann 10,80 Euro abzunehmen ist schon grober Tobak. Ich hatte ein Steak Hawaii. Total trocken und hart und die Ananas hat nach nichts geschmeckt. Die Pommes auch aus der Tüte. Jörg hat sein Essen komplett zurückgehen lassen und musste dann auch nur einen Teil bezahlen. Da ich aber echt Hunger hatte und mein Leidensdruck beim Essen ja hoch ist, habe ich die Hälfte gegessen. Also, brrrr hier nieeee wieder. Abartig. Â
Montag, 29. September 2014 - Thiessow
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Gestern hatte uns ein Radfahrer, der bei uns am Boot stehen blieb den Tipp gegeben, in Lobbe zum Walfischessen zu gehen. Das haben wir dann gegen 14.00 Uhr auch gemacht und dort Kuchen und Kaffee gegessen und erstmal die Karte studiert. Auf bestimmt drei Nachfragen, ob der Fisch denn wirklich frisch ist und nicht noch mal eingefroren wurde und die Zusicherung der netten Kellnerin, dass dem so sei, haben wir für 18.00 Uhr einen Tisch bestellt. Während unserer kleinen Fahrradtour haben wir natürlich auch ein paar Caches gemacht. Der eine war ein Lost Place. So ein FDJ Feriencamp. Und dort musste man sich auf die Wand des Raumes eintragen. Witzig. Und einer hat den als „nicht gefunden“ geloggt und geschrieben, dass er in dem Dreck nicht suchen möchte. Und der hatte über 800 Caches, also schon recht erfahren. Das demjenigen nicht aufgefallen ist, dass die Wände voll mit Logs sind. Komisch. Nach einer kurzen Siesta auf dem Boot sind wir wieder losgeradelt. Ich hatte auch schon richtig Hunger. Und das Essen war ein Traum. Super lecker. Zander, Flunder und Barsch gaaaaanz frisch. Nach dem üppigen Mahl sind wir durch den stockdusteren Wald wieder zurückgeradelt. Aber lampentechnisch waren wir diesmal sehr gut ausgestattet. Ich hatte sogar meine Kopflampe mit.
Heute hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass ich anfange, mich zu erholen. Ich war richtig munter und habe bis um 1.00 Uhr noch gelesen. Und Cacherätsel gelöst. In der Hoffnung, die richtig gemacht zu haben. Wir konnten ja heute auch Geld im Einkaufsmarkt „Markant“ holen. Wenn man dort für 5,00 Euro einkauft kann man 150,00 Euro abholen. Der „Glatzkopf“ = André der Verkäufer war super nett. Jörg hat dann noch Lotto gespielt. Da er nicht so viel Bargeld hatte, konnte er uns auch „nur“ 150,00 Euro auszahlen. Na dann gehen wir morgen nochmal hin. Bei der Gelegenheit können wir unsere leeren Flaschen abgeben. Das Wetter war heute auch super, sonnig 23 Grad. Morgen soll es aber regnen, daher habe ich auch schon mal die Kuchenbude wieder aufgebaut.
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Dienstag, 30. September 2014Â Â -Â Â Thiessow
Gut dass ich die Kuchenbude aufgebaut habe. Heute hat es den ganzen Tag immer wieder geregnet. Ich mag das, hier gemütlich im Cockpit zu sitzen und draußen auf den Regen zu gucken. Gemütlich….:-)
Dienstag und Donnerstag ist von Mai – Oktober von 10.00 – 16.00 Uhr Rügenmarkt hier im Hafen. Da sind viele Stände mit regionalen Lebensmitteln und Handarbeiten.
Daher haben wir auch auf das Frühstück verzichtet und auf dem Markt gegessen. Angefangen mit einer Bison-Knacker, Jörg ein Brötchen mit Buttermarkele, ich Kaffee und Quarkbällchen. Weiter ging es dann mit einer warmen Schmalzstulle. Lecker. Wir haben noch ein paar Leckereien gekauft, unter anderem dieses hervorragende Holzofenbrot.Â
Wind haben wir immer noch keinen. Daher bleiben wir wahrscheinlich noch hier. Im Regen rumzumotoren ist jetzt auch nicht so der Hit. Zudem ist es hier wirklich nett und die Leute sind allerliebst. Wir möchten ja auch noch nach Klein-Zicker mit den Fahrrädern fahren. Und ich würde auch gerne nach Göhren. Das sind 8 km. Gestern waren wir ja schon fast da. Bis Lobbe, wo dieses tolle Restaurant Am Walfisch war sind es gut 5 km.
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Mittwoch, 1. Oktober 2014Â Â -Â Â Thiessow
Heute war wieder schönes Wetter. Es hat nur bis um 11.00 Uhr immer wieder mal geregnet. Nach dem Frühstück kamen die beiden vom Motorboot hinter uns kurz zu uns. Interessant. Der Mann, Frank heißt er, hat einen Hafen auf Rügen Vieregge gebaut. Da werden wir dann mal nächstes Jahr hinfahren. Die waren sehr nett und sehr bodenständig. Heute haben wir es dann auch geschafft, nach Klein-Zicker zu laufen, wo ich natürlich wieder zwei Caches gefunden habe. Eine wunderschöne Gegend hier, aber ich glaube, ich wiederhole mich. Hier gab es einen Bonus-Cache und an dem Ort liefen Schafe frei rum. Das eine war dann auch so neugierig, dass es mir bis zum Cache nachgelaufen ist. Ich hatte schon bedenken, dass es mich beißen möchte aber es war ganz lieb.
Abends haben wir noch Wasser aufgetankt und Diesel nachgefüllt. Morgen geht’s dann weiter nach Karlshagen. Wind haben wir leider immer noch nicht. Und das wird sich leider auch nicht ändern. Karlshagen habe ich dann ausgesucht, da dort noch einige Caches sind.
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Donnerstag, 2. Oktober 2014 - Thiessow – Lubmin – 10,9 sm
Heute war in Thiessow-Hafen wieder Markt. Daher sind wir ja auch noch hier geblieben, weil wir noch Salzgurken vom Polen und das leckere Brot und Kuchen vom Bäcker Treppen gekauft haben. Im Hafen hat heute der Eigner des Segelschiffs "Ghost" gesungen und Gitarre gespielt. Sehr schön. Es war schön mild so konnte ich draußen im Cockpit sitzen und den Klängen horchen. Vor uns hat gestern noch eine Hanse 38 festgemacht. Die haben einen Golden Retriever. Ganz süß. Ach ja….Um 13.30 Uhr haben wir nun endlich die Leinen gekappt. Wir sind jedoch nicht nach Karlshagen, sondern nach Lubmin. Der Hafen ist etwas offener und nicht so zugebaut. Da kann Jörg evtl. besser funken. Und das tolle war, wir konnten sogar segeln. Bis ca. 2 sm vor den Hafen. Zwar nicht schnell, da wir nur 2 – 7 kn Wind hatten. Aber mit ca. 3 – 4 Knoten sind wir immerhin vorangekommen. Gegen 16.00 Uhr schlief der Wind dann aber komplett ein und mit 1 kn vor sich hin zu dümpeln ist Jörgs Ding nicht. Also Segel rein Motor an und 30 Minuten später waren wir in einem sehr vollen Hafen. Unglaublich. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet zu der Jahreszeit. Aber uns hat ein älterer Mann zugewunken, dass wir uns hier neben ihn legen können, da der Liegeplatz (trotz roter Plakette) erst Montag wieder belegt sein wird. Das ist ja nett. Die sind hier alle sehr nett. Dann kam noch einer, der uns mit den Leinen geholfen hat und uns gleich Tipps gegeben hat, wo wir gut essen können. Wir praktisch, da es sich um das hiesige Gastroschiff handelte. Und es war hervorragend. Ich hatte Sauerfleisch mit Bratkartoffeln und Jörg ganz frischen Dorsch mit Gemüse und Bratkartoffeln. Es war beides köstlich. Das Hafengeld wird auch in diesem Gastroschiff entrichtet und dort bekommt man auch einen Schlüssel für die Sanitäranlage, die sich in einem Container befindet. Aber sehr sauber und großzügig. Der Hafen ist jedoch etwas weit von Lubmin entfernt. Ca. 3 km. Wir sind vor dem Essen noch etwas an der „Strandpromenade“ (Holzplanken auf Sand) langelaufen. Den Cache, den zu finden ich gehofft habe, habe ich leider nicht gefunden. Aber irgendwie hatte ich auch keine Lust und mein Fuß tat mir auch schon wieder richtig weh. Nerv. Der Hafen hat hier so ein wenig den Charme, einer Kleingartenkolonie. Alle finden sich in dem Gastroschiff zusammen und sind am saufen. Das ist doch nicht so was für uns. Wir haben abends aber noch einen schönen Gang im Hafen gemacht und Schiffe geguckt. Das machen wir ja immer noch gerne.
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Freitag, 3. Oktober 2014 - Lubmin – Swinemünde – 35,5 sm
Um 8.20 Uhr ging es los und wider Erwarten hatten wir sogar einen guten Wind, um voran zu kommen. Der Segeltag war richtig schön. Zum Schluss hat der Wind sehr abgenommen und wir mussten doch noch motoren. Aber das war vor allem bei dem schönen Wetter überhaupt nicht schlimm. Wir sind dicht ans Land von Usedom gefahren und haben da nochmal die Segel gesetzt und uns treiben lassen, während wir Kaffee und Kuchen zu uns genommen haben. Das ist immer so herrlich. So durchs Meer zu dümpeln, und dabei Kaffee zu trinken und leckeren Kuchen zu essen. Um 16.25 Uhr sind wir in Swinemünde angekommen. Die Hafeneinfahrt war ja gut frequentiert. Aber aus der Richtung (West), aus der wir gekommen sind, müssen wir nicht durch die Betonnung fahren sondern können uns da so vorbei schlängeln und stören so die Berufsschifffahrt nicht. Der Hafen war ganz schön voll. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. Aber das gute Wetter, der Feiertag und auch noch kurz vorm Kranen haben alle Leute noch mal aus den Häfen gelockt. Hier war auch fast ganz Ueckermünde vertreten. Sehr lustig.
Abends sind wir wieder zu unserem Jazz Club essen gegangen. Das ist aber auch lecker. Diesmal habe ich Geflügelleber genommen und Jörg die Kohlroulade. Göttlich. Unseren Verdauungsspaziergang haben wir diesmal Richtung Strandpromenade gemacht. Und das war ja schön. Hier fand ein Feuerspektakel am Strand statt. Und um 21.00 Uhr fing Heringsdorf mit dem Feuerwerk an, das ging weiter über Ahlbeck und Swinemünde hat das Abschlussfeuerwerk veranstaltet. Mit super schöner Musik und wir hatten einen perfekten Platz, uns das anzusehen. Ganz toll. Ich fand auch toll, wenn man überlegt, dass der Strand von ganz Usedom von Deutsch bis Polnisch voll mit Menschen ist, die sich ein und dieselben Feuerwerke anschauen. Toll.
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Samstag, 4. Oktober 2014  -  Swinemünde
Tja der Urlaub neigt sich dem Ende entgegen. Daher haben wir heute auch noch richtig ausgeschlafen, danach ein ausgiebiges Prosecco-Frühstück. Super schön. Alles tutti. Jörg hat anschließend gefunkt und wieder morsen geübt. Ich Tagebuch geschrieben und gelesen. Das sind einfach schöne Tage, an denen alles schön in Ruhe macht und sich durch nichts und niemanden stressen lässt. Das super Wetter, strahlender Sonnenschein gibt dann doch noch sein Übriges. Gegen 16.00 Uhr haben wir uns die Fahrräder geschnappt und sind zur Promenade gefahren. Dort haben wir erst in dem Kaffee halt gemacht, wo es richtig gute heiße Schokolade gibt. Neben dem Spielplatz. Die Schokolade ist schon wie Pudding. Sehr lecker. Später sind wir an der Promenade in so ein Grillimbiss gegangen. Ich habe Heilbutt und Jörg Lachs gegessen. War sehr lecker.
Als wir wieder zum Boot gefahren sind, sind viele Fähren hier lang gefahren, rein raus. Toll. Und das im Dunkeln mit den ganzen Lichtern.
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Sonntag, 5. Oktober 2014   - Swinemünde – Ueckermünde 19,2 sm
Vor Abfahrt sind wir noch zu unserem Lieblingssupermarkt gefahren, um unseren Lieblingswodka Finlandia Black Currant und die super leckere Konfitüre zu kaufen. Zurück auf dem Boot sind wir direkt losgedüst. Auch heute war wieder strahlender Sonnenschein. Wie üblich konnten wir in der Kaiserfahrt nicht segeln. Ob wir das irgendwann mal erleben dürfen…? Aber auf dem Haff konnten wir mit achterlichen bis Halbwind bis nach Ueckermünde unseren netzlosen Track folgen. Das war gemütlich und war ein krönender Abschlusssegeltag. In Hafen angekommen haben wir beschlossen, doch wieder rückwärts anzulegen, da wir ja doch eine ganze Menge ausräumen mussten und die Aussicht so auch viel schöner ist.
Fazit:Â
Das war ein sehr erholsamer Törn gewesen. In den 16 Tagen hatte ich das Gefühl, viel länger unterwegs gewesen zu sein, als in den 4 Wochen im Sommer. Ich war auch deutlich entspannter und dadurch super erholt. Wir haben wieder sehr nette Menschen kennen gelernt und sehr schöne Orte und Landschaften erkundet. Die Häfen waren schön leer und so musste man sich keine Gedanken machen, „rechtzeitig“ im Hafen sein zu müssen. Sämtliche Segelmanöver liefen reibungslos und harmonisch. Die Krängung fand ich zum Schluss richtig schön. Vor allem, wenn ich dann „oben“ an der Reeling sitze und die Beine runterbaumeln lasse. Die Bruty ist mir inzwischen so ans Herz gewachsen, dass ich nun wie Jörg auch schon immer traurig bin, sie wieder zu verlassen und es kaum erwarten kann, wieder bei ihr zu sein.Â
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