Stationen dieses Törns: Ueckermünde, Swinemünde, Nexø, Svaneke, Christiansø, Gudhjem, Kolberg, Swinemünde, Uede

 

 

Samstag, 18. Juni 2016 – Uede – Swinemünde – 19,8 sm

Wie üblich erstmal auf nach Swinemünde. Wodka Finlandia Blackcurrant kaufen.

Der ist so lecker und die Flaschen haben die Eigenart auszulaufen und sind immer so schnell leer. Komisch…

Diesmal sind wir im Restaurant Sphinx essen gegangen. Die Karte ist gemischt, libanesische Küche und hervorragende Steaks und Burger. Vorweg eine Erbsen-Minz-Suppe und Steinpilzsuppe. Eine war köstlicher als die andere. Sehr zu empfehlen. Und obwohl wir nun so häufig in Swinemünde sind, gibt es immer wieder neue Entdeckungen. Unter anderem ein altes verfallenes Haus, welches wenn neu aufgebaut wird, sicher sehr schön aussehen könnte. Das Verfallene hat aber auch tolle Fotomotive gegeben.

 

 

Sonntag, 19. Juni 2016 – Swinemünde – Nexø  (Bornholm) – 76, 8 sm

Morgens um 4.00 Uhr ist die Welt noch in Ordnung. Na ja, für uns ja eher nicht, die wir doch bekennende Langschläfer sind und es mit dem frühen Vogel so gar nicht haben. Aber knapp 80 sm sind schon ein Schuh und ich wollte diesmal unbedingt nach Bornholm.

Der Sonnenaufgang war ein Traum. Leider hatten wir so gar kein Wind. Also wirklich 0 knoten. Das hatten wir glaube ich noch nie…. 1 – 2 Knoten aber 0. Unfassbar. So bin ich aber meinen Putzpflichten nachgekommen. So gab es dann eine morgendliche Bootswäsche.

Später kam dann endlich Wind auf und wir konnten die Segel setzen. Ca. 2 Stunden vor Bornholm brieste es dann ordentlich auf, mit Böen über 30 Knoten und eine Welle von ca. 2 m. Das war wieder etwas anstrengend. Ja, ja uns kann man es aber auch echt nicht recht machen. Mal zuwenig dann wieder zu viel. Aber wenigstens nicht gegen an sondern einen schönen Halbwind bis raumen Wind (Wind von der Seite und von halbhinten).

Ich hatte beim Hafenmeister in Nexø  angerufen und gefragt, ob denn noch ein Plätzchen frei wäre für uns. Und glücklicherweise sind genug Plätze da. Wir sind in das Hafenbecken, das eigentlich für Boot kleiner als 10 m ist. Das haben wir aber erst gesehen, als wir schon drin waren. Und was für ein Glück, da war doch glatt ein netter Platz an der Kaimauer frei und schwups haben wir da gelegen. Anschließend haben wir uns umgeguckt und bemerkt, dass wir in dem Hafenbecken noch das kleinste Boot waren. Soviel zu dem Schild < 10 m. Ein Freund, hat  uns über unser AIS bei Marine Traffic verfolgt und schickt auch prompt eine SMS, das wir doch in dem Becken für kleine Boote liegen. Big Brother is watching you.

 

Da wir doch ganz schön kaputt waren sind wir hier im Hafen ins Culinarium essen gegangen. Das war sehr gut. Die Besitzer, ein deutsches Ehepaar, sind seit 10 Jahren in Dänemark. Sie hat das Restaurant mit Ihrem Mann Klaus (der Koch) ganz alleine geschmissen. So etwas von effektiv. Trotz zehn voller Tische hatte sie für jeden noch Zeit einen netten Plausch zu halten. Sie ist kein Weg leer gelaufen (sie hatte immer etwas in der Hand). Und zudem verkaufen sie auch eigene Marmelade für 24 Kronen.

 

Montag - Dienstag, 20. – 21. Juni 2016 –Nexø

Wir haben heute den Schmetterlingspark besichtigt. Der doch recht hohe Eintrittspreis von 90 Kronen lohnt sich. Ich kam mir vor wie Alice im Wunderland. Überall sind bunte Schmetterlinge um mich rumgeflogen. Hier wurde ein Gewächshaus umfunktioniert in einen kleinen Tropengarten mit über 80 % Luftfeuchtigkeit und ca. 30 Grad Temperatur. Über 1000 Schmetterlinge sind hier ansässig. Hier werden sämtliche Entwicklungsstadien eines Schmetterlings dargestellt. Es herrscht in eine künstlich erzeugte Jahreszeit, die eine ständige Fortpflanzung der Schmetterlinge gestattet. Man kann also Eier, Larven und Puppen der Falter bestaunen. Außer Schmetterlinge konnte man Blattschneideameisen bewundern, Schildkröten, einen Papagei haben wir auch gesehen. Es gibt wohl noch mehre, die haben sich jedoch vor uns versteckt.

 

Am nächsten Tag haben wir trotz Nieselregen eine Fahrradtour bis zur Südostspitze Bornholms über Balke, Snogebæk nach Dueodde gemacht. In jedem Ort habe ich einen Cache gefunden. Hier führt ein toll ausgebauter Fahrrad-/Wanderweg Nr. 10 lang. Durch Wald, an der Küste entlang, an Felder vorbei ist die Fahrt sehr abwechslungsreich gewesen.

Auf dem Weg sind wir an einer alten Scheune vorbeigekommen und dort verkauft eine deutsche „Aussteigerfamilie“ Kunst und Bücher. Mit der Dame haben wir uns kurz unterhalten und das Buch ihres Mannes gekauft, indem er seinen Wandel vom nervenaufreibenden Leben zu einem selbstbestimmten Leben auf Bornholm beschreibt. Er, Udo Schroeter, ist neben seiner Tätigkeit als Coach ein erfolgreicher Autor für Angelführer. Mehr Informationen gibt es auf der Seite www.udoschroeter.com.

 

Das Highlight war jedoch in Dueodde, wo sich eine große Küstendüne gebildet hat. Diese steht unter Naturschutz.

Und was für ein Timing, kaum, dass wir angekommen sind, verzogen sich die Wolken und die Sonne schien. Und schon kam ein unglaubliches Karibikfeeling auf. Schneeweißer extrem feinsandiger Sand (kenne ich so nur von den Malediven) und türkisblaues Wasser. Es fehlten nur noch die Palmen. Dieser Sand wird auch für Sanduhren verwendet  Was hier bemerkenswert gewesen ist, wie Menschenleer und  Strandkorbfrei dieser Strand ist. Sicherlich wird es in der Saison bei hervorragendem Wetter anders aussehen. So aber konnten wir einen ungetrübten Blick auf den Strand, die Dünen und das Meer genießen.

 

Mittwoch, 22. Juni – Nexø – Svaneke – 5,6 sm

Heute sind wir nur ein kurzes Stück Richtung Nordosten nach Svaneke gesegelt. In vielen Reiseführern steht, was für ein schönes Hafenstädtchen das hier sein soll. Na dann gucken wir uns das mal an. Da der Hafen so klein ist, sind wir schon um 10.30 Uhr losgefahren und bei 2 – 3 Knoten erst 2 Stunden später angekommen. Wir hatten glücklicherweise 1 Knoten Strom mit, sonst wären wir wohl wieder zurück getrieben. Wir haben zurzeit ein super Wetter. Sonne pur und so etwas über 20 Grad. Herrlich.

 

Der Hafen ist in der Tat recht klein und gut belegt. Ein Pole mit einer kleinen Segelyacht ca. 8 m lud uns ein, bei ihm ins Päckchen zu gehen (also uns an sein Schiff zu legen). Wie süß, wir mit dem Klops neben den zarten Bötchen. Das wollten wir ihm nicht antun und haben dann aber doch noch einen Platz an der Kaimauer entdeckt. Der Platz ist gut. Wir haben sogar eine eigene Steintreppe, die uns dann auf die Mauer führt.

In diesem Ort ist ein ordentliches Gewusel. Touristen werden in zig Bussen hierher gekarrt. Aber es ist auch ein schönes Städtchen. Mit sehr viel Kunsthandwerk und Glasbläsereien. Und es gibt eine Brauerei „Svaneke Bryghus“, eine von Dänemarks ersten Mikrobrauereien. Dort haben wir auch eine Verkostung mit 10 verschiedenen Bieren gemacht. ET phone at home hat mir am besten geschmeckt. Fast wie Killkenny. Eins der Biere, das alkoholfreie, war total eklig. Das haben wir stehen lassen...das soll was heißen.

In Nexö, gabe es übrigens eine Jazzkneipe, die für Rollatoren einen eigenen Parkplatz hat. Nun weiß man nicht, ob das nur für gehbinderte Menschen oder auch für volltrunkene ist.

Jedenfalls würde dies auch gut hier zum Brauhaus passen....tssssss.....

 

Donnerstag, 23. Juni –Svaneke

Da es hier zum einen so schön ist und zum anderen heute hier noch ein Fest stattfindet, haben wir beschlossen noch hier zu bleiben und erst morgen weiter zu düsen.

Der 23. Juni ist der Mitsommerabend und ist hier im Norden ein besonderer Tag. In Svaneke feiert man nicht nur den Sank Hans Abend, sondern darüber hinaus das Quellenfest. Bis zum Jahr 1872 gab es bei Vigenhavn in Norrevig eine heilige Quelle.

Der Brauch schreibt vor, dass am Vorabend vor den Häusern der Konfirmanden kleine Blumenarrangement mit Wasserschalen aufgestellt werden. In die Wasserschalen können dann Münzen geworfen werden, die zur Finanzierung der Konfirmationskleidung dient. Natürlich ist das aus einer Zeit, in der die finanziellen Mittel einiger sehr beschränkt waren.

Schon früh am Morgen sind sehr viele Jugendliche in Gruppen losgezogen, um den Festplatz zu schmücken. Ab 15.00 Uhr gab es Programm mit Musik, Zauberern, einige Fress- u. Trinkbuden.

 

Um 22.00 Uhr ist ein Fackelzug, dieses Jahr sogar mit dem Musikschulkorps aus Norwegen, vom Ammunitionshaus im Dorf zum Balplatz ca. 10 Minuten vom Dorf gezogen. Dort wurde anschließend das Sankt Hans Feuer entfacht.

 

Das war ein schönes Erlebnis zu sehen, wie die Dorfgemeinde zusammenkommt. Die Kinder spielen, die Erwachsenen der Musik lauschen. Wir sind mit einer Dänin ins Gespräch gekommen, die 28 Jahre in Kanada gelebt hat und nun wieder zurück nach Dänemark gekommen ist. Ihre Tochter ist mit einem Deutschen aus Thüringen verheiratet. Die Beiden haben hier ein Geschäft mit allerlei Kunstgegenständen. Und auf dem Dach ist ein Trabbi. Da hatten wir uns schon gewundert, wie es dazu kam. Nun kennen wir die Geschichte. Zufälle gibt es, die nur eine Reise mit sich bringen kann. In diesem Haus siehe Bild gibt es das leckerste Eis, was wir bis jetzt auf Bornholm gegessen haben. Auch sehr idyllisch gelegen mit einem schön geschmückten Hof.

Svaneke selber ist auch schön. Die kleine Gassen und der Blick aufs Meer sind sehr idyllisch. Wir haben mittags im Outdoor-Restaurant Svanereden am Hafen gegessen. Das ist hier sehr urig. Hier wurde aus Paletten und großen Holzkabeltrommeln und viel Holz ein gemütlicher Platz konstruiert. Es ist wohl die einzige Stelle in Dänemark mit Essen vom Offenen Feuer. Es gibt 4 Wok- u. Schmorgerichte: heißen Räucher-lachs, Chiko, Filettopf mit Champignons und einige Sandwichs. Wir haben ein Sandwich mit Seranoschinken, Ruccolasalat, Pesto u. Tomaten gegessen und als Dessert eine auf offenem Feuer gegrillte Banane mit Rohrzucker, Sahne und Cognac. Hmmmm……

 

Freitag, 24. Juni – Svaneke – Ertholmene (Christiansø) –  12,6 sm

In der Annahme, dass wir tollen Parasailor (ein gaaanz großes Segel aus ganz dünnem Tuch) Wind haben, haben wir alles dafür vorbereitet und sind freudiger Erwartung losgefahren. Aber nach einer halben Stunde war schon Schluss mit Wind. Dann gab es nur noch 2 – 4 Knoten und den auch noch umlaufend. Toll soviel zur Vorhersage mit 9 Knoten von achtern. Schmoll….

Der Ausblick bei der Ankunft in Christiansø hat uns sofort entschädigt. Wunderschön.

Die Liegeplätze längseits an der Kaimauer waren schon belegt, so haben wir einen Versuch gestartet, an den Heckbojen festzumachen, die gleich links von der Einfahrt in den südlichen Teil des Hafens ausliegen. Also diesmal haben wir auch an die Schwimmleine gedacht und es klappte auch sehr gut. Leider war es da nicht tief genug für uns, wir sind gar nicht bis zur Kaimauer gekommen. Also wieder ab und noch ein wenig rumgedümpelt, bis wir uns entschlossen haben, nicht ganz so idyllisch vor den leeren Getränkekästen und den Mülltonnen festzumachen. In der Hoffnung, dass das Passagierboot, welches wohl knapp hinter uns seinen Platz hat, nicht noch kommt. Glück gehabt, kommt erst Montag um 11.00 Uhr. Hier macht es Sinn, erst so gegen 14.00 Uhr anzulegen, weil dann noch mehr Plätze an der Mauer freigegeben werden.

 

Nun zur Insel….

Die Inselgruppe Ertholmene (Erbseninseln) besser bekannt unter den Namen Christiansø (Christiansinsel) ist der östlichste Punkt Dänemarks.

Zu den Erbseninseln gehören Christiansø, welche mit 710 m Länge die größte Insel dieser Gruppe ist, gefolgt von Frederiksø mit 440 m und Græsholm mit 420 m. Græsholm ist für Besucher gesperrt. Hier befindet sich eine der größten Seevogelkonlonien des Landes. Entsprechend ist die Geräuschkulisse. Seit ein paar Jahren leben hier auch mehrere Hundert Kegelrobben. Abends haben die Robben angefangen zu heulen und zu grunzen. Die haben sich fast wie Wale angehört.

Ein unglaubliches Hör- und Schauspiel. Wie die Dame, mit der wir in Svaneke gesprochen haben schon sagte, man kann es nicht genug beschreiben, man muss es erleben.

Christiansø wurde aufgrund seiner Lage als Seefestung für die Schlacht u. a. gegen England genutzt. Die Insel gehört keiner Gemeinde an sondern untersteht dem Dänischen Verteidigungsministerium. Man kann noch immer die alten Festungsanlagen und die mächtige Mauer und die hohen Bastionen mit Kanonen sehen. Es war einfach nur wunderschön hier und unbedingt ein Besuch wert. Besonders schön ist es, wenn alle Tagesbesucher von der Insel sind und man fast alleine über die Anlagen streifen kann. Ach ja, und baden war ich auch schon in der Ostsee. Aber das war super kalt und ich bin hier im hiesigen Schwimmbad (Leiter ins Meer hinein) nur kurz ins Wasser.

 

 

Samstag, 25. Juni – Ertholmen (Christiansø) – Gudhjem - 10 sm

Gegen 10.00 Uhr sind wir los, mal wieder in der Hoffnung, den Parasailor nutzen zu können. Wieder alles vorbereitet, um wieder festzustellen, dass zu wenig Wind ist. Irgendwie ist das, wie täglich grüßt das Murmeltier. Um 12.00 Uhr sind wir in Gudhjem angekommen und dort wurden wir mit Zelten und Festbühne begrüßt. Bevor wir uns in das Fest stürzen konnten, mussten wir erst einmal einen Liegeplatz finden. Ein sehr kleiner aber sehr schöner Hafen und wir hatten Glück, dass wir recht weit hinten im Innenhafen noch einen Platz ergattern konnten. Dort standen schon zwei nette Helfer am Steg, die uns Muringleinen hochgehalten haben. Für mich das erste Erlebnis mit Muringleinen anzulegen. War aber o.k. nur eklig schmierig. Vorher mussten wir jedoch noch unseren über Bord gegangen Fender borgen. Der Schlingel wollte doch glatt flüchten. Hier ist die Mauer so hoch, dass so auf die Höhe des Ankers eine Holzbohle befestigt wurde, von der aus man über eine Leiter auf die Mauer gelangt. Das hat schon leicht akrobatische Züge. Vor allem für den Stralsunder von der X-Trip mit seinem Bobtail Loupi, mit dem er schon seit einigen Jahren durch die Gegend schippert.

Das Fest hatte sich letztendlich als Kochcontest SOL OVER GUDHJEM entpuppt, bei dem dänische Starköche um die Wette gekocht haben. Bei der Gelegenheit haben hier viele Stände regionale Köstlichkeiten angeboten. Vieles gratis und so konnten wir uns hier gut durchfuttern. Viele Anbieter aus Svaneke waren auch hier. Das Sveneke Brot, die Brauerei mit dem köstlichen Bier, das köstliche Eis und sogar der Espresso-Man, der in Svaneke vor unserem Bier aus so einem kleinen Auto, seinen Espresso anbot. Wir dachten schon, wir sind gar nicht gesegelt und sind noch immer in Svaneke.

Gudhjem und Svaneke streiten sich wohl schon seit Jahren darum, wer nun den Anspruch auf das schönste Hafenstädtchen hat. Also sie sind beide sehr schön und haben ihren Reiz. Mir gefällt Gudhjem jedoch besser. Hier ist es noch hügliger und man hat hier das Gefühl in einer Hafenstadt am Mittelmeer zu sein. Sicher tut das zurzeit hervorragende Wetter sein Übriges dazu.

Hier bin ich dann von den Felsen aus, endlich mal richtig baden gegangen und es war nicht so kalt wie in Christiansø. Hier bin ich dann doch länger im Wasser geblieben und es hat gut getan. Hier sollte man jedoch Badeschuhe anziehen, sonst hat man es schwer, wieder an Land zu kommen. Jedenfalls wenn man empfindliche Füße hat.

Apropo schönes Wetter. Ab 20.00 Uhr ging das Gewitter los. Da zog es sich dann zu und regnete ordentlich. Sehr schön, dass wir die Kuchenbude doch noch schnell aufgebaut hatten. So konnten wir trotz Starkregen gemütlich draußen unseren bei dem Fest erworbenen hervorragenden Käse genießen.

 

Sonntag - Montag, 26. – 27. Juni – Gudhjem

Am Sonntag kamen uns Kerstin und Thomas von der SY Fino besuchen. Das war eine Freude. Die beiden liegen in Rønne. In Berlin schaffen wir es kaum, uns mal zu treffen, aber auf Bornholm. Sie hatten einen Mietwagen und so konnten wir ein wenig die Insel erkunden. Was für ein Luxus. So haben wir uns die Häfen Tejn, Alligne und Sandvig angeguckt. In Allinge haben Thomas und Kerstin Clubmitglieder getroffen. Die Welt ist doch echt klein.

Von Sandvig haben wir eine kleine Wanderung zu dem nördlichsten Punkt Bornholms Hammer Odde gemacht. Bei der Gelegenheit haben wir auch noch ein paar Caches gefunden. Die Landschaft dort oben in Hammer Odde ist echt der Hammer…

Teilweise hat es sogar irische Züge, zumal dort auch viele Schafe frei rumlaufen. Heute hatten wir recht starken Süd-West-Wind. In Gudhjem war es noch einigermaßen ruhig und oben in Hammer Odde hat es ordentlich geweht und das Meer war auch sehr wellig.

In Sandvig ist der Hafen sehr klein, also nichts für uns. Aber dort gibt es eine tolle Bucht, in der auch ein Boot geankert hat. Bei Süd-West-Wind ist die sehr geschützt und das Meer sehr ruhig. Das werden wir uns mal merken, wenn wir wieder hier sein sollten.

 

Abends haben wir es dann auch alle endlich mal geschafft, zu grillen. Auch Thomas u. Kerstin haben während ihrer gesamten 4 Wochen, nicht einmal gegrillt. Also, haben wir auch das erledigt. Es war ein super schöner Tag und es ist immer wieder eine Freude, mit den Beiden etwas zu unternehmen.

 

Da ich in Gudhjem noch nicht meine Pflichtcache (in jedem Hafen mind. 1 Cache) gemacht haben, stand das heute ganz oben auf der ToDo-Liste. So sind wir in einen super schönen Wald gewandert und dort war ein See mit Seerosen und Schilf. Total idyllisch. Wie ein Märchensee. Hier wären wir ohne Cache nie hingekommen. Das ist der Grund, warum ich das mache.

 

Da es der letzte Abend auf Bornholm ist, haben wir diesen in der Gudhjem Røgeri (www.smokedfish.dk) direkt am Hafen bei einem Fischbuffet all you can eat verbracht.

Und es war köstlich. Es gab Matjes in verschiedenen Zubereitungsarten und Saucen, Garnelen, Lachs, Backfisch, Fischfrikadellen, die Bornholmer Spezialität (salziger Fisch mit Schmorzwiebeln) war aber nicht so unser Fall, und vieles mehr. Für 125,00 Kronen. Gutes Preis-Leistungsverhältnis. Abends sang im Hafen ein Chor und das mit einem wunderschönen Sonnenuntergang. So hat sich Bornholm von uns verabschiedet.

 

Dienstag, 28. Juni – Gudhjem – Kolberg – 68,1 sm

8.00 Uhr los…gähhhn. Wir hatten doch echt zwei Stunden richtig tollen Parasailor Wind und dann war er wieder weg, der Wind. Also von den angesagten 11 Knoten Wind mit Böen bis 17 haben wir erst gegen 13.00 Uhr etwas abbekommen. So gegen 20.00 Uhr und ca. 8 sm vor Kolberg hat der Wind wieder rapide auf 3-5 Knoten abgenommen. Wir wurden ungeduldig und haben den Motor angemacht. So sind wir um 21.30 Uhr im Hafen angekommen. Auf den uns bekannten Weg in die kleine Marina kam uns schon ein Boot entgegen und rief, dass hier nur noch für Residenten Liegeplätze sind. Die Gäste müssen links herum in das hintere Becken. Der Hafenmeister begrüßte uns auch schon und half mit den Festmachern.

Hier hat sich ja richtig was getan, seit wir das letzte Mal 2014 hier gewesen sind. Es wurde ein großes Hafenbecken mit Schwimmschlengeln ausgerüstet. Diese sind auch alle schön lang und zwischen den Schlengeln Platz für breite Boote.

Schmale Boote könnten hier sogar zu dritt liegen.

Der Zugang zu den Stegen ist durch eine Tür getrennt, die nur mit einem Code zu öffnen ist. Sicherheit garantiert.

Die Hafengebühr ist mit 10,00 Euro echt ein Schnäppchen. Eine Wohltat für unseren Geldbeutel nach den ca. 33,00 Euro auf Bornholm. Die sanitären Anlagen sind sehr modern und sehr sauber. 1 Zloty für 1 Minute Duschen. Strom 5 Zloty für 5 KW.

 

Mittwoch - Donnerstag, 29. -30. Juni – Kolberg

Da es bis 13.00 Uhr immer wieder wie aus Eimern geregnet hat, haben wir ausgeschlafen und ausgiebig gefrühstückt.

Bei einem späteren Bummel auf der vollen Strandpromenade haben wir einige Künstler bewundert, die ihre Bilder ausstellen und auch direkt an der Promenade malen. Tolle Bilder wurden hier ausgestellt. Ein großes Bild mit einer Frau, die ein Weinglas hält und ganz versonnen in die Ferne schaut hat uns so beeindruckt, dass wir das gekauft haben. Ein anderer Künstler hat Landschaftsbilder mit Dünen und Schiffen gemalt. Von diesem haben wir auch noch zwei erstanden. Und noch zwei kleine Bilder, die man auf den Tisch stellen kann.

Zwischendurch hat es immer wieder mal stark geregnet, aber wir haben es geschafft, die Bilder trocken auf das Boot zu bekommen. Abends haben wir gut daran getan im Restaurant Pod Winogrami zu reservieren. Es war wieder rappelvoll und das Essen wie gewohnt köstlich.

Auf der Promenade gab es einen Leierkastenspieler, dessen Vogel, ein Nymphensittich, das Geld der Gebenden angenommen hat und dann ins Schälchen gepackt hat. Sehr nett und
verkaufstüchtig. Da dies offensichtlich für die Eltern ein tolles Fotomotiv gewesen ist, die ihren Kindern zig Mal aufgefordert haben, dem Vogel Geld zu geben, bis dann ein gutes Motiv entstand.

 

Die Innenstadt hat sich gar nicht verändert. Gegessen haben wir diesmal so gar nicht polnisch sondern wieder im Restaurant Sphinx. Da haben wir ja auch in Swinemünde gegessen. Libanesische Küche. Das Restaurant liegt in einem Einkaufscenter. Da wir Fans von Einkaufscentren sind, ziehen die uns auch an wie die Motten das Licht. Egal in welcher Stadt und wie versteckt oder klein es auch ist, wir finden immer irgendein Einkaufscenter. In diesem Fall die Galeria Hosso am plac Ratuszowy 3.

Von der Terrasse hat man einen sehr schönen Blick auf die Altstadt von Kolberg.

Dieses Mal war Kolberg auch cachetechnisch ein Erfolg. Vor zwei Jahren, habe ich hier ja so gar nichts gefunden. Diesmal gleich vier Stück.

Die Brücke, über die man kurzen Weges zur Strandpromenade kommt ist auch fertiggestellt worden. Diese leuchtet nachts in verschiedenen Farben. Also hier ist wirklich viel passiert.

 

Freitag – 1. Juli  – Kolberg – Swinemünde – 50,8 sm

Tja schade, aber auch heute war der Wind nicht so optimal. Wir konnten nur die ersten zwei Stunden segeln. Dafür entschädigten uns das schöne sonnige Wetter und die ruhige See. So konnten wir uns sonnen, schlafen, lesen, essen und nichts tun. Und die 9 Stunden vergingen wie im Flug.

Wir sind durchs Militärgebiet gefahren und prompt kam um ein Militärboot mit Kanonen entgegen. Aber die wollten nichts von uns…und wir haben schon die Köpfe eingezogen.

In Swinemünde einlaufend haben wir Sven und seine Elise im Hafen (Sven liegt mit seiner Elise auch in Ueckermünde) gesichtet. Sven ist auf den Weg nach Rügen und dann evtl. nach Rostock. Wir haben einen schönen Abend mal wieder im Jazzclub verbracht. Diesmal ist auch alles wieder sehr gut gewesen Service wie auch das Essen.

Beim vorherigen Sundowner auf unserem Boot haben wir gegenüber beobachtet, wie ein Boot sich im Schwell aufgeschaukelt hat und die offenbar nicht optimal belegten Festmacher sich gelöst haben. Das Boot hat derart geschaukelt, dass es an die Mauer geknallt ist. Gut, dass hier in Swinemünde die Mauern so gut mit Kunststoff geschützt sind, so sind kaum Schäden entstanden. Die Besitzer kamen dann auch schon und konnten das Schlimmste verhindern. Verholt haben sie sich trotzdem nicht, dabei ist der Liegeplatz der wirklich ungünstigste, da er vollkommen ungeschützt in der Einfahrt ist.

 

Samstag – 2. Juli  –Swinemünde

Wir wollten eigentlich mit den Fahrrädern nach Heringsdorf. Aber der Plan fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Bis abends regnete es immer wieder in Strömen. So nutzten wir die Zeit, mal klar Schiff zu machen. Die Filter zu säubern und andere unappetitliche aber notwendige Aufgaben. In einer Regenpause sind wir doch schnell einkaufen gefahren und haben zwischendurch in der Galerie im Café Columbus wieder einen Regenschauer abgewartet. Abends sind wir diesmal im Restaurant Magiczna Spiżarnia direkt am Stadthafen essen gegangen. Auch diesen Tip habe ich im TripAdvisor gefunden. Und das von außen unscheinbare Restaurant entpuppte sich in der Tat als kreativ und sehr schmackhaft mit einem schönen Ambiente. Hier gibt es unter anderem sehr viele Eierkuchengerichte oder auch Omelett genannt.

Sonntag – 3. Juli  –Swinemünde – Ueckermünde – 19,8 sm

Da für Nachmittag Regenschauer und starke Böen angesagt wurden sind wir schon um 11.00 Uhr los. Segeltechnisch war es auch nicht so toll. Gerade mal eine Stunden, dann hatten wir immer mehr Wind auf die Nase. Und mit Blick auf die Wolken, die immer dichter und dunkler wurden, haben wir uns das Kreuzen gespart und motorten direkt in den Hafen. Kaum angelegt und Kuchenbude aufgebaut, ging das Gewitter los. Tja, was für ein Timing. Wie das A-Team immer so schön sagte, „ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“.

 

Fazit:

Bornholms Geschichte und die tolle Landschaft sind absolut eine nein sogar mehrere Reisen wert. Wir haben nichts erwartet und viel bekommen. Und das tolle Wetter (zwei Wochen fast ununterbrochen Sonnenschein und milde Temperaturen) taten sein Übriges dazu.

Highlights waren für uns:

Nexø

Schmetterlingspark

Dueodde

Strand

Svaneke

Outdoor-Restaurant, Brauerei, Mitsommerfest

Christainsø

Die Natur, Landschaft und die Geräuschkulisse am Abend.

Gudhjem

Der Hafen an sich, der Wald mit dem Märchensee, der Ort, für uns der schönste Ort, daher war hier alles toll.
Perfekt wenn hier das Outdoor-Restaurant aus Svaneke gewesen wäre.

Sandvig/Hammer Odde

Landschaft

Kolberg

Künstler und Bilder

 

 

 

Sonntag, 22. Mai 2016 - Rankwitz - Ueckermünde - 20,8 sm

 

Zusätzliche Informationen