Â
Stationen dieses Törns: Ueckermünde, Swinemünde, Wiek (Rügen), Klintholm, Rødvig, Kopenhagen, Helsingør, Landskrona, Malmö, Skanör, Lohme, Karlshagen, Krummin, Ueckermünde
Â
Â
Â
Freitag, 14. August 2015 Ueckermünde – Swinemünde – 20 sm
Kaum auf der Bruty angekommen, haben wir auch schon gegen 18.00 Uhr abgelegt.
 Â
Â
Leider war der Wind doch zu direkt auf die Nase, so dass wir ständig kreuzen mussten. Irgendwann hatten wir die Faxen dicke und haben den Motor angeschmissen. Um 22.15 Uhr sind wir dann in Swinemünde angekommen. Begrüßt wurden wir mit einem Stadtfest und ein sehr hübsch beleuchtetes Riesenrad. Da an diesem Wochenende die 7. Swinemünder Hafenregatta stattfand, war der Hafen entsprechend voll. So haben wir zum ersten Mal auf der rechten Seite (wenn man in den Hafen einläuft) an dem äußersten Schwimmschlengel angelegt. Das ist ein sehr schöner Platz für uns. Den merken wir uns. Nachts in Swinemünde anzulegen ist überhaupt kein Problem. Der Hafen ist fast taghell beleuchtet. Gegen 23.00 Uhr sind wir noch schnell zum Stadtfest gelaufen und haben dort einen Anleger getrunken. Kurz darauf wurden schon alle Buden geschlossen, so dass kaum noch was los war. In Polen werden die Feste tatsächlich schon immer früh (24.00 Uhr) beendet. In Schweden wird zum Teil bis zum Morgengrauen gefeiert. Die Erfahrung hatten wir letztes Jahr gemacht.
Â
Â
Samstag/Sonntag, 15./16. August 2015 -
Swinemünde – (Ystad) Wiek Rügen 102 sm
Mittags sind wir los, um wie üblich hier unser Wasser und Bier zu kaufen. Bei längeren Törns machen wir das, da die Flaschen/Büchsen nicht unter das Pfandsystem fallen und wir die wegschmeißen können und nicht zig leere Flaschen durch die Gegend transportieren. Diesmal mußten wir aber suchen, um ein offenes Geschäft zu finden, da hier Feiertag ist und die großen Geschäfte alle geschlossen hatten. Irgendein katholischer Feiertag…Maria noch irgendwas. Am Boot angekommen sehen wir dann, dass wir hinter unseren Fahrrädern eine nette Bierspur hinterlassen haben. Da hat es zwei Büchsen Bier entschärft und unser Cockpit hat wie eine Eckkneipe gestunken. Tja, wer keine Arbeit hat….also haben wir alle Büchsen abgewaschen, um dem Geruch Herr zu werden.
 Â
Dieses Jahr ist unser Plan, keinen Plan zu haben und immer Vorort entsprechend des Windes und der Voraussagen zu entscheiden wohin es geht.
Da der Wind und die Welle ab Montag richtig zunehmen sollen und in einigen Gebieten sogar Böen in Sturmstärke angesagt sind, wollten wir also schon heute den „großen“ Sprung über die Ostsee wagen.
So haben wir uns dann für Ystad entschieden. Da sollte es mit Am Wind bis Halbwind ca. 15 Knoten, Böen bis 20 Knoten und Welle bis max. 1 m. geben.
Das hört sich doch super an. Freude, Begeisterung….die im Laufe der Fahrt immer mehr abnahm. Und wieder stellt man sich die Frage, warum tun wir uns das an….
Witzig ist, dass man sobald man den sicheren Hafen erreicht hat, von so einem Hochgefühl heimgesucht wird, dass man denkt, war doch gar nicht so schlimm. Gute Dinge kann man eben manchmal erst wirklich genießen, wenn man sie sich hart erarbeitet hat. So auch bei dieser Überfahrt.
Die Voraussagen (selbst Wetterwelt.de, deren Voraussagen recht zuverlässig sind) schienen dann doch aus irgendeiner Glaskugel zu entstammen. Oder der Frosch hatte die Laus nicht von der Leber bekommen. Wie auch immer.
Tatsache war, dass wir einen großen Teil der Fahrt ständig Gewitterzellen über uns hatten, die uns entweder den Wind wegzogen oder für super kräftigen Wind gesorgt haben. Damit nicht genug, war der dann auch noch umlaufend. Anstrengend.
In meiner Nachtwache von 21.00 – 24.00 Uhr frischte der Wind dann auf bis zu 25 Knoten auf. Wir machten tolle Fahrt mit über 8 Knoten. Wir legten später in der Fock und Groß das 3. Reff und zogen immer noch mit knapp 7 Knoten durchs Wasser. Zogen ist gut, eigentlich bockten wir durchs Wasser, da die Wellen entsprechend höher wurden und so schaukelte es ordentlich.
Da ich nicht müde war und mir es auch langsam etwas flau im Magen war, bin ich im Cockpit geblieben. Also im Dunkeln ohne Referenz und dann das Geschaukel ist so optimal dann nicht. Gegen 2.00 Uhr war mein Lieblingsplatz, der an der Reling und den Kopf weit drüber….Gut, dass wir so eine stabile Heckreling und dann noch etwas umlaufend an die Seite haben bauen lasse. War fast bequem. Trotz meiner Unpässlichkeit (mal stark untertrieben) habe ich regelmäßig Ausguck gehalten und sobald ein Warnton vom AIS kam, bin ich hochgefedert und bin Ausguck gegangen. Jörg war auch ein wenig blass um die Nase aber gegen 5.00 Uhr ging es uns dann wieder besser. Nachdem wir gesehen haben, dass Richtung Ystad der Himmel sich immer mehr zuzog und die Wellen auch immer ruppiger wurden, der Wind schon lange nicht mehr so optimal für uns war, haben wir beschlossen, abzudrehen und nach Rügen zu segeln.
Und so hat es uns nach Wiek verschlagen. Schon wieder Lohme hatte ich keine Lust, und bei den Windvorhersagen in Sassnitz zu liegen, ist Bestrafung für die Ohren und das Gemüt. Im Hafen Sassnitz bildet sich bei starken Wind ein sehr starker Schwell, der selbst schwere Boote ordentlich schaukeln lässt und die Wellen derart wuchtig ans Boot schlagen lassen. Gemütlich ist anders.
Und da in Wiek die Hafenmeister so nett sind und man hier auch noch einen Platz reservieren kann, stand die Entscheidung fest.
Trotz der Müdigkeit haben wir die restliche Fahrt noch sehr genossen. Die Fahrt am Kap Arkona vorbei, dann rechts den Dornbusch von Hiddensee passiert. Die Gegend hier ist einfach traumhaft schön.
Gegen 13.00 Uhr wurden wir wie gewohnt sehr fröhlich vom Hafenmeister in Empfang genommen. Da wir ja fast immer essen können, war unser erster Gang zum Italiener am Hafen. Das Essen war diesmal so leidlich. Das Eis ist aber hier sehr zu empfehlen. Nach dem Essen soll man ruhen. Das haben wir dann auch gemacht. Nach dem Ruhen könnte man wieder essen, und um 20.00 Uhr sind wir in die hervorragende Fischgaststätte Jakob gegangen (ich erwähnte, wir können fast immer essen). Und hier die köstliche Fischsuppe, die schon fast ein Fischeintopf ist und leckeren Hering gegessen.
Â
Montag, 17. August 2015Â Â - Â Â Wiek
Ausgeruht, Boot geputzt, Tagebuch geschrieben, gelesen, gegessen. Und dann unser Boot hin- und hergezogen. Heute kam nämlich die Jan Huygen. Und der Hafenmeister bat, alle Längseitslieger ihre Boote nach hinten zu verholen, damit die Jan Huygen noch Platz hat. Mit vereinten Kräften wurde dann jedes Boot gezogen. Da wir aber dann einen völlig ungeschützten Platz genau in der Windschneise hatten, konnten wir uns nachdem die Jan festgemacht wurde wieder etwas in den Windschatten verholen. Da haben wir einen Windschutz von so einem Geschäft. Der Wind bläst wie vorausgesagt mit bis zu 35 Knoten hier im Hafen. Gut, dass wir hier sind.
Â
Dienstag, 18. August 2015Â -Â Â Â Wiek
Heute haben wir uns E-Bikes ausgeliehen und sind zum Kap Arkona gefahren. Nachdem wir das nun schon zweimal umrundet haben, wollten wir mal sehen, wie es von oben aussieht.
Auf dem Weg sind wir an einer kleinen Rast vorbeikommen. Ein Opa mit seinen Enkeln bietet in der „kleine Rast“ frisch gebackenen Kuchen, selbstgemachte Konfitüre und Kaffee, Getränke usw. an. Gratis dazu bietet sich ein grandioser Blick auf die Ostsee und Kap Arkona. Das Kap selber ist auch sehenswert. Leider waren dort enorm viele Menschen. Aber klar, es sind ja Sommerferien. Weiter nach Putgarten dort gab es eine sehr schöne Anlage mit viel Kunsthandwerk und Möglichkeiten zum Einkehren.
Â
Ca. 45 km später sind wir wieder in Wiek angekommen. So bequem und entspannt sind wir noch nie Fahrrad gefahren. Echt toll. Vor allem bei dem Wind, der zum Teil mit Böen der Windstärke 8 pfiff. Abends gab es dann ein Grillerchen mit den Hafenmeistern und einigen Leuten, die hier liegen. Es gab frisch geräucherten Aal. Sehr lecker, obwohl ich nun nicht so ein Fisch- bzw. Aalfan bin. An unserem Tisch wurde Berlin vertreten. Was für ein Zufall. Wir kannten uns ja alle nicht. Ein älteres Pärchen, er 70 Jahre alt, haben ihr Schiff im Tegler See zu liegen. Die beiden wohnen in Alt-Tegel. Das ist im Norden von Berlin und dort bin ich aufgewachsen. So klein ist die Welt. Das andere Pärchen, unser Alter (also blutjung) liegen auch in Ueckermünde. Aber in einem anderen Hafen. Vorher haben Sie in Berlin in Saatwinkel gelegen. Das war ein sehr unterhaltsamer Abend gewesen.
 Â
Â
Mittwoch, 19. August 2015 - Â Wiek
Da wir morgen weiterziehen, haben wir heute noch einmal einen Gammel-Ausruhtag eingelegt. Die Route nach Klintholm fertiggestellt und früh schlafen gegangen, da wir so gegen 6.00 Uhr los wollen. Abends sind dann drei Familien a la Cindy aus Marzahn auf dem Steg erschienen, um sich mit ihren schlecht erzogenen Gören den Sonnenuntergang anzuschauen. Die haben einen derartigen Lärm gemacht, bis endlich der Hafenmeister kam und dem Einhalt gebat. Voll die Prollos mit der Bierpulle am Hals und der Kippe im Mund. Die Gören sind durch die Gegend gerannt und haben rumkrakelt. Und auf Bitten einiger Schiffslieger wurde nur gelacht und gesagt, sie verstehen nichts, ist so laut hier. Echt nervig. Das vermiest einen den so schönen Abend und man ist dann froh, wegzukommen. Also in Wiek längsseits liegen ist nicht so schön, aufgrund der Leute, die da ständig vorbei laufen. Also das nächste Mal wieder eine Box.
Â
Donnerstag, 20. August 2015 - Wiek – Klintholm – 40 sm
Der Wind war leider so schwach, dass noch nicht einmal der Parasailor etwas brachte. Schade. Erst so ca. 3 Stunden vor Klintholm brieste es etwas auf und wir konnten wieder die Segel setzen. Jörg war ganz schön müde und hat dann die meiste Zeit in der Koje geschlafen. Da es mir von dem gestrigen Spaghetti-Eis noch nicht so toll ging, war ich froh, im Cockpit aufzupassen.
Wir sind gegen 15.00 Uhr in Klintholm angekommen. Der Hafen war fast leer. Wir haben uns dann in eine Box reingerüpelt. Die sind hier recht schmal. Hat aber gepasst. Wir werden uns morgen aber noch einmal verholen. Gegenüber kann man längseits liegen und hat einen schöneren Blick und keine Nachbarn. Das haben wir aber erst gesehen, als wir fest lagen. Nachdem wir im hiesigen Lebensmittelmarkt einkaufen waren, hat Jörg Spagetti Bolognese gemacht. Und wir haben den Tag mit einem schönen Glas Wein ausklingen lassen. Da wir beide echt groggy waren, haben wir beschlossen, morgen noch in Klintholm zu bleiben, auszuruhen und erst am Samstag weiter nach Roedvig zu segeln.
Â
Freitag, 21. August 2015 Klintholm
Nach dem Frühstück haben wir wie gestern beschlossen, das Boot verholt. Gegen 12.00 Uhr war der Hafen ja wieder fast leer. Jetzt drückt uns zwar der Wind an den Steg aber wir haben ja gute gepolsterte Fender. Dafür haben wir eine super Sicht auf den Strand und die Ostsee.
Â
Ich habe von 14.00 Uhr – 16.00 Uhr eine Fahrradtour gemacht und dabei drei Caches gefunden. Zum Fahrrad fahren ist es hier irgendwie komisch. Es gibt keine Fahrradwege und manche Wege führen dann zu einem Haus und nicht in den Wald wie man meinen könnte. Während dieser Tour habe ich aber eine schöne wieder kultivierte Moorlandschaft entdeckt. Super idyllisch. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei.
Abends gab es mit unseren Liegenachbarn bzw. die vor uns liegen einen Sundowner. Frank und Heike von der Lillie Oe. Die beiden sind seit gut drei Monaten unterwegs. Sie hatten ein Zahntechniches Labor, welches sie verkauft haben und nun einfach leben und segeln. Toll. Er ist 58 Jahre alt und sie 53 und haben eine 34 Fuss Bavaria von 2001. Von innen ein sehr schönes Schiff. Ein bisschen wenig Platz. Eben 34 Fuss entsprechend. Man gewöhnt sich schnell an viel Platz. Es ist immer wieder schön, nette Menschen kennenzulernen. Und das macht solch eine Reise auch aus.
Â
Samstag, 22. August 2015     Klintholm – Rødvig – 27 sm
Â
Â
Wir sind doch erst kurz vor 9.00 Uhr los Richtung Rødvig. Die erste Stunde mussten wir motoren, da der Wind direkt von vorn kam.
Danach hatten wir schönen Wind mit 5-6 Bft. allerdings mal wieder eine ordentliche Welle von ca. 1-2 m, die einen in der Ostsee ordentlich schaukeln lässt. Aber bei dem Wind konnte die Bruty zeigen, was in ihr steckt und so sind wir bis zu 7 – 8 Knoten gesegelt. Und dann ist genau neben mir ein Schweinswal hochgesprungen und ist neben dem Boot mitgeschwommen. Wie süß. Jörg hatte den schon vorher gesehen und mir versucht zu zeigen, wo er schwimmt, aber ich blinde Nuss habe natürlich nichts gesehen. War schon beim Tauchen so, dass ich schon mit der Nase direkt davor schwimmen musste, um zu sehen, was andere schon meterweit gesehen haben. Das ahnte der Schweinswal bestimmt und so dachte er sich, dann spring ich mal genau neben der blinden Nuss hoch, dann bin ich nicht zu übersehen. Und…hat geklappt.
Um 13.30 Uhr sind wir schon in Rødvig angekommen und haben in einem sehr kleinen und engen Hafen an Dalben angelegt.
Bei der Einfahrt hatten wir ordentlich Strömung und Strudel, so dass es schon spektakulär aussieht, wie man in diesen Hafen schaukelt. Nicht so einfach. Steht aber auch im Hafenhandbuch, dass bei Ostwind Grundseen entstehen. In Rødvig selbst ist der Fischereihafen sehr idyllisch. Die Stadt oder vielmehr Dorf ist nicht so sehenswert. Wenn man etwas Zeit hat, kann man von hier wohl schöne Wanderungen zu den Stevens Klint (die dänischen Kreidefelsen) unternehmen. Die Landschaft ist hier sehr schön. Mittags haben wir in Rødvig Fisk Fish and Chips gegessen. Das war sehr gut und ganz frisch. Hier muss man jedoch Zeit mitbringen. Wir haben fast eine halbe Stunde auf unser Essen gewartet und es war nicht voll.
Die Hafengebühr beträgt hier 180 Kronen inkl. Strom und Wasser. Duschen (nur Wasser von oben) 5 Kronen für 5 Minuten. Die Anlagen sind recht sauber. Die Duschen abgetrennt, so dass man etwas Privatsphäre hat. Bei den Herren stinkt es jedoch bestialisch nach Urin, da die Urinale offen sind und ohne Wasser.
Da es uns hier nicht so vom Hocker reist, haben wir beschlossen, morgen weiter nach Kopenhagen zu segeln. So sind wir früh in die Koje. Denn um noch einen Liegeplatz zu bekommen, sollte man wohl früh da sein.
  Â
Â
Sonntag, 23. August 2015      Rødvig – Kopenhagen – 33 sm
So früh ist es dann doch nicht geworden. Typisch, bei uns. Wir sind nun mal keine Frühaufsteher und der frühe Vogel kann uns mal. Wir sind erst kurz vor 8.00 Uhr los. Die erste Stunden mussten wir mal wieder motoren, da wir den Wind wieder voll gegen an hatten. (Kommt mir irgendwie bekannt vor). Aber nach den Klippen hatten wir einen segelbaren Kurs, zwar hart am Wind aber die Welle lies etwas nach und durch das Segeln war es insgesamt stabiler. Der Wind blies mit ca. 16 Knoten und bescherte uns wieder eine zügige Fahrt an einer tollen Küste vorbei. Unter anderen an den Stevens Klint mit der Felsenkirche Höjerup. Siehe Foto:
Â
Bei Einfahrt in den Öresund nahm der Wind noch etwas zu und wir fuhren gute 8 Knoten. Toll. Da heute Sonntag ist, das Wetter traumhaft, der Wind schön, war hier auch viel los. Segelboote über Segelboote, viele große Frachter und Containerschiffe. Rechts die Öresundbrücke und der Windpark, links Dragsör. Es gab unheimlich viel zu sehen.
Ich habe noch einmal den Hafenmeister von Langelinie angerufen und er bestätigte, dass es noch genug freie Plätze gibt. Also wir dann dorthin. Hier gibt es Heckbojen. Damit haben wir ja nicht soviel Erfahrung und eigentlich auch keine guten Erinnerungen daran. Und es sollte sich mal wieder bestätigen, dass das nicht unsere Königsdisziplin ist.
An und für sich fing es gut an. Ich die Boje gegriffen, Leine durch, dann schrie ein Mann, nein diese nicht, diese wäre reserviert, obwohl alle Schilder grün waren. Also Leine wieder ab…auf die nächste Boje gezeigt und gefragt, ob die denn frei wäre, es kam ein Nicken. O.k. also da wieder Leine ran, Jörg fährt vor, Gitti merkt, das Leine zu kurz ist (hier sind die Bojen gefühlte 5 km von Steg entfernt) und sagt zu Jörg, dass er wieder zurück muss, weil die Leine sonst weg ist. Jörg fährt zurück und natürlich über die Leine (warum auch die Schwimmleine nehmen, die gut eingepackt in der Backskiste liegt), die dann prompt im Propeller hängenbleibt. Jörg sofort Motor aus, Gitti schnell eine andere Boje belegt, damit wir nicht an die Boote treiben.
In den Tiefen unserer begehbaren Backskiste (unsere 3. Kajüte) das Tauchzeug rausgepopelt. Jörg völlig ruhig und cool, Gitti vollkommen genervt und innerlich am Schimpfen und Zetern. Aber nichts anmerken lassen. So tun, als wenn das gaaaanz normal wäre….grrrrrr.
Nachdem Jörg die Leine vom Propeller geschnitten hat und er sich wieder skippermäßig gekleidet hat, haben wir einen neuen Versuch gestartet. Nun aber mit gefühlten 5 km langen Festmachern. Bojenhaken ran und das ganz Spiel nochmal. Auf einmal kommt ein Däne mit seinem Segelboot an und ruft ständig, das ist meine Boje…Hä, wieso die auch? Ist doch grün das Schild. Wir ignorieren das erstmal, haben genug mit uns und dem Boot zu tun. Erstmal irgendwie festmachen.
Â
Wenig später kommt ein netter Mensch mit seinem Schlauchboot und nimmt uns die Vorleine und fährt die zum Steg, wo der Hafenmeister schon hilfsbereit steht. Der Mann im Schlauchboot sagt aber auch, dass wir nicht an dieser Heckboje bleiben können, da diese belegt sei….o.k. So popelt der nette Mann im Schlauchboot den Bojenhaken dann raus und in eine andere Boje wieder rein. Der Hafenmeister klärt uns dann auf, dass die Dänen, die hier Festlieger sind, vergessen haben, ihre Schilder auf rot zu wechseln. Daher die Verwirrungen. Toll. Naja, wir haben eben für Hafenkino gesorgt, aber es ist alles gut ausgegangen, nichts kaputt gegangen. Das ist die Hauptsache. Das ist unser 2. Anlegeversuch mit Heckbojen. So kann ich nur hoffen, dass das Sprichwort „aller guten Dinge sind drei“ sich bewahrheitet und wir beim nächsten Heckbojenanleger dann sowas von reinflutschen.
Die Hafengebühr hier wird nach Breite berechnet. Was für uns nicht so toll ist. Daher zahlen wir für unsere 3,99 m stolze 330 DK. Ca. 45 Euro inkl. Wasser. Strom wird über die Tellycard extra berechnet. Die Duschen kosten 10 DK für 3 Minuten. Die sanitären Anlagen sind echt bescheiden hier. Und bei den Herren stinkt es wieder tierisch nach Urin. Eklig. Also bei den hohen Hafengebühren, die sicher etwas mit der Lage, die echt top ist, zu tun hat, kann man aber schon erwarten, dass hier mal etwas modernisiert wird. Oder wenigstens anständig gereinigt wird.
Kommen wir zu Lage des Hafens. Der ist wirklich gut. In der Nähe der kleinen Meerjungfrau gelegen, direkt am Kastell. Zum Centrum läuft man ca. 20 Minuten. Das haben wir abends dann auch getan. Bei Hot and Bun in der Innenstadt haben wir uns mit einem Burger gestärkt. Weiter zum Nyhavn und dort ein Eis gegessen. Tolles Flair hier und in der Nacht noch sehr viel los. Erinnert mich ein wenig an den Schiffbauerdamm in Berlin gemischt mit dem Kollwitz-Platz. Gegen Mitternacht sind wir wieder auf dem Boot gewesen. Da fing es auch an zu gewittern.
Â
Montag, 24. August 2015Â Â Â - Â Kopenhagen
Â
Wir haben endlich mal wieder richtig ausgeschlafen. Als wir nach dem Frühstück so gegen 12.00 Uhr in die Stadt wollten, fing es an, zu regnen, nein zu gießen und hörte auch nicht mehr auf. Da wir im Grunde unsres Herzens wasserscheu sind….nutzten wir den Tag mit Nichtstun, Lesen, Tagebuch schreiben, Hafenkino gucken. Hier gab es viel zu sehen. Ich dachte schon, wir hatten Probleme, aber hier sind die Boote zum Teil ineinander gefahren, über die Bojen, dann Mühe gehabt, wieder aus dem Seilwerk zu kommen. Jörg hatte auch seine Hilfe angeboten, Seile aus den Propellern zu schneiden. War aber glücklicherweise nicht nötig.
Gegen 17.00 Uhr hörte es auf zu regnen und wir wollten nun endlich los, die Stadt erkunden. Beim Fahrrad übers Bord stellen, kam eine Böe und fegte Jörg‘s Brille von der Nase und….natürlich über Bord ins Wasser. Toll. Aber wir hatten ja schon Übung mit dem Tauchen…also wieder Tauchzeug raus, rein ins kühle Nass und Brille geborgen. Bei einer 1.000 Euro Brille macht man das schon mal. Zum Glück hat Jörg die Brille auch gleich gefunden, ich hatte von Bord das Lot auf die Stelle fallenlassen, damit er eine Referenz hat. Das hat geholfen. Bei unserem Glück hätte das Lot auf die Brille fallen müssen und das Glas zerbrechen….Aber so dramatische wurde es dann nicht. Als Jörg nun endlich rauskam und sich gerade ausziehen wollte, kam der Schwede vom Boot gegenüber, der hier durch alle Bojen gefahren ist und bat Jörg, nach seinem Propeller zu gucken. Also Jörg wieder ins Wasser. Dann kam der nächste und fragte, ob er mal nach seinen Schlüsseln tauchen könne. Jörg auch das gemacht aber leider in dem Schlamm nichts mehr gefunden. Die Schlüssel sind wohl vor zwei Monaten dort versenkt worden. Der Propeller von dem schwedischen Boot war übrigens in Ordnung. Nachdem Jörg nun alle „Aufträge“ erledigt hat, sind wir ins Städtle. Meine Herren ist das eine tolle Stadt. Ich bin hin und weg von der Architektur der Altbauten und auch der Neubauten. Es gibt hier unheimlich viele Statuen. Mein weiß gar nicht wohin man zuerst schaun soll. Also habe beschlossen, dass wir unbedingt noch eine Tag hierbleiben müssen. Abends haben wir im Venizia im Nyhavn eine Pizza gegessen und uns eine Flasche Bardolino gegönnt. Es war beides sehr gut.
Zum Dessert sind wir in den Eisladen Rajissiom Eis- und Waffelladen gelaufen und haben dort noch ein Eis gegessen. Das war nicht so gut, wie das Eis im Waffelbagen, welches wir gestern verspeist haben. Das ist das Eis viel sahniger und auch die Waffeln schmecken besser. Da sind wir dann noch einmal hin und haben dort noch ein Eis gegessen, um mit etwas Positiven abzuschließen.
Â
Dienstag, 25. August 2015Â - Â Â Kopenhagen
Nachdem es ja nun gestern fast den ganzen Tag geregnet hat und wir nur Teile von Kopenhagen gesehen haben, haben wir noch einen Hafentag eingelegt. Gegen mittag sind die Wolken weg und Klärchen hat sich endlich gezeigt. So sind wir dann wieder in die Stadt, um uns noch andere Ecken anzusehen. Wir sind in Christianshavn gewesen. Das ist auch sehr idyllisch hier. Es erinnert Jörg an Amsterdam.
Weiter zum Tivoli. Das ist ein Rummel. Da muss man jedoch 90 Kronen Eintritt zahlen. Da wir beide nicht so gerne Karussell fahren sind wir weiter gefahren und sind im Könglichen Kaffee Royal Smushi eingekehrt. Das Café liegt neben der königlichen Porzellanmanufaktur in einem recht idyllischen Hinterhof der ewig langen Fußgängerzone. Aber royal war es nun gar nicht. Die Servicekräfte vollkommen träge und desorientiert. Wir haben ewig gewartet. Der Cappuccino hat nicht geschmeckt. Die Toilette war unter aller sau. Einzig die Preise waren königlich…königlich hoch.
Nach dem Schock haben wir im Magasin du Nord (ein großes Kaufhaus) ein paar Delikatessen eingekauft.
Die Lebensmittelabteilung kann man ganz gut mit Lindner in Berlin vergleichen. Oder so: Nicht ganz so gut wie KaDeWe aber besser als die Karstadt-Lebensmittelabteilung. So haben wir abends dann auf dem Boot gegessen.
Â
Mittwoch, 26. August 2015 - Kopenhagen – Helsingør – ca. 22,6 sm
Gegen 10.00 Uhr haben wir abgelegt. Nach unserem verpatzten Anlegemanöver war mir ja schon etwas bange, ob wir das Ablegemanöver ohne Leine in der Schraube hinbekommen. Aber kleine Fische, ganz easy. Da wir zum Teil starke Böen hatten, haben wir eine 30 m lange Vorleine gelegt und die Achterleine von der Boje über die Winsch gelegt. So hat sich Jörg dann langsam an die Boje rangezogen und ich die Vorleine gefiert. Als wir dicht genug dran waren habe ich dann den Bojenhaken, aus der Boje gezottelt. Der war so eng gespannt, dass ich schon ganz schön ziehen musste und habe schon wieder Schlimmes befürchtet. Aber dann flutschte er mir entgegen. So gelang das Ablegen ganz hervorragend und ruhig. So mag ich das.
Es war sehr bewölkt, aber wir hatten schönen achterlichen Wind und sind wieder dahin gerauscht. Zwischendurch hat es etwas genieselt aber vor richtigen Regenschauern sind wir verschont geblieben. Das Schloss Kronberg konnte man schon von weitem ausmachen. Aufpassen mussten wir dann vor Helsingor, weil dort die Fähren im gefühlten 5 Minuten Takt fahren. Wir haben da auch den Motor vorsichtshalber angemacht, damit wir uns in deren Bereich schnell vom Acker machen können.
Wir sind schon um 14.00 Uhr in Helsingør angekommen und haben eine super tolle Liegeplatz in diesem riesen (ca. 900 Plätze) Hafen bekommen. Gleich nahe der Einfahrt Steg 1 – längseits mit Blick auf das hübsche Schloss Kronberg.
Der Hafen ist total ruhig, obwohl so riesig und auch voll belegt. Die WC‘s und Duschen sind sauber. Dusche nur von oben und kostet 7 Kronen für 4 Minuten. Hafengeld 150 Kronen.
Nachdem wir gegessen haben und eine kurze Siesta gemacht haben sind wir gegen 19.00 Uhr mit den Fahrrädern in die City gefahren. Nach dem Gewusel in Kopenhagen, hatten wir hier das Gefühl, eine Epidemie ist ausgebrochen und alle haben die Stadt verlassen. Es war totenstill. Fast alle Geschäfte waren schon geschlossen. Einzig die Restaurants, das Einkaufscenter mit einem riesen Supermarkt und noch ein kleinerer Supermarkt waren geöffnet. Am Kulturhafen wurde Jazz gespielt. Das war sehr schön und hinter den drei Männern sah man die Fähren fahren. Sehr stimmungsvoll. Wir sind weiter zum Schloss Kronburg. Die Außenanlage scheint hier uneingeschränkt geöffnet zu sein. Man konnte überall langfahren und sich alles angucken. Ein Besuch hier ist sehr empfehlenswert.
Â
Donnerstag, 27. August 2015 - Helsingør
Hafentag = Ruhetag. Ich war cachen. Jörg hat wieder auf dem Boot rumgefriemelt. Um 17.00 Uhr fiel uns ein, dass wir ja noch einkaufen wollten und hier wird ja um 18.00 Uhr schon geschlossen. Eine Postkarte habe ich hier vergeblich gesucht. Helsingør scheint von sich selbst nicht so überzeugt zu sein, dass es hier so schwer ist, Postkarten zu bekommen. Ich habe dann eine Kunstkarte im Werftmuseum für meine Mutter gekauft. Sie bekommt nämlich aus jedem Hafen eine Postkarte. Abends hat Jörg dann Schnitzel gebraten und Nudeln mit Olivenöl und Parmesankäse zubereitet. Super lecker.
Â
Freitag, 28. August 2015 Helsingør – Landskrona – 13,9 sm
Früh bin ich zum Bäcker, um bei drei Bäckern verschiedene Brötchen zu kaufen. Und ich habe nun doch noch endlich eine richtig schöne Postkarte bekommen. In dem kleinen Kaufmannsladen am Hafen. Gegen 10.00 Uhr sind wir los und hatten den vollen langen Schlag (lol). Wir hatten ja vor, weiter in den Norden nach Torekov zu segeln. Aber die Wettervorhersage für dieses Gebiet sieht nicht so rosig aus. Und wenn wenn wir dann keinen Platz in dem Hafen bekommen, haben wir keine Alternative. Und dann bei 27 Knoten Wind in Böen. Nee….wollen wir nicht.
Also wieder in den Süden. Aber nun endlich Schweden. Der Wind war toll, in Böen hatten wir auch hier über 20 Knoten und mit dem Strom von 3 knoten haben wir 10,3 Knoten Fahrt gemacht. Wie auf Schienen.Toll.
So waren wir dann schon um 11.50 Uhr im ersten Hafen. Der ist aber voll gewesen und die Liegeplätze für uns viel zu schmal. Also wieder raus. Nun wollten wir zum Hafen Lunderkra.
Aber gleich neben dem schmalen Hafen, waren ein paar Masten zu sehen und da sind wir mal rein. Das ist der Nyhamn. Mit Auslegern. Und ganz leer.
Da haben wir uns dann einen Platz ausgesucht und rein. Aber doch etwas eng mit unserer breiten Schüssel. Da kam dann auch schon Johnny, der Hafenmeister. Er empfahl uns, noch einmal zu verholen und wies uns einen Platz längseits am Ende eines Steges. Da Steg auf Dänisch/Schwedisch Brücke heißt, sorgte das erstmal für Unverständnis. Weil er sagte, die zweite Brücke. Und hier gibt es tatsächlich eine richtige Brücke. Aber eben nur eine. Und wir "wo welche 2. Brücke?" Er meinte aber den Steg 100 m weiter. Nachdem Johnny schon an unserem Verstand und Sehkraft gezweifelt hat, haben wir uns irgendwann aber verstanden. Zum piepen.
Johnny ist Däne und hat mit uns noch ein Anleger getrunken. Er ist 2002 von Kopenhagen hierüber gezogen. Ist halt günstiger. Der Hafen existiert seit 2010 und er wurde hier Hafenmeister. Er wohnt direkt am Hafen und kann aus dem Fenster auf „seinen“ Hafen gucken. Hafengebühr 150,00 SEK inkl. Strom, Wasser, Duschen. Umgerechnet ca. 17,00 Euro.
Â
Samstag, 29. August 2015Â Â - Â Landskrona
Die Sonne scheint wieder. Gestern hatte es noch ordentlich geregnet. Gut, dass wir die Kuchenbude richtig aufgebaut haben. Wenn die Sonne weg ist, ist es im Wind auch schon recht frisch. Ich schätze wir haben so ca. 20°. Nach dem Frühstück sind wir heute auf den Markt gegangen. Der war aber enttäuschend. Die Innenstadt und Fußgängerzone ist hier in Landskrona auch nicht besonders schön.
Hier gibt es jedoch wieder viele schöne Parks und einen schönen Weg am Wasser bis nach Borstahusen. Dort ist auch ein Hafen, der jedoch zur Versandung neigt. Die Zitadelle ist auch ganz nett, kann aber überhaupt nicht mit der in Spandau mithalten. Nahe der Zitadelle gibt einen Kleingartenkolonie. Die Gartenhäuser sind total niedlich. Schwedenhäuser in klein. Ganz gepflegt. Nicht wie die Wellblechbarracken, die noch in vielen Berliner Laubenkolonien stehen. Überhaupt sind die Grünanlagen hier sehr gepflegt.
Â
Â
Â
Â
Johnny kam heute Abend noch einmal vorbei und wir haben noch einmal 12,00 Euro für eine weitere Nacht bezahlt. Was für ein Schnäppchen. Das macht dann das teure Kopenhagen wieder wett.
Â
Sonntag, 30. August 2015Â Â - Â Landskrona
Da ich heute Geburtstag habe und ausschlafen wollte, haben wir noch einen Hafentag eingelegt. Trotz Hexenschuss hat mich Jörg den Mast hochgezogen, damit ich den Radarreflektor wieder fixiere. Bei der Gelegenheit habe ich gleich mal ein paar Luftaufnahmen gemacht. Schöne Aussicht von hier. Später sind wir mit dem Fahrrad noch etwas umhergefahren. Aber durch meine Rückenschmerzen war das nur eine kurze Runde. Abend gab es dann Spagetti Bolognese. Mein Lieblingsgericht. Ansonsten hat mich Jörg heute rundum versorgt. Das war schön, mal rein gar nichts machen zu müssen. Wie Urlaub….
Â
Montag, 31. August 2015 -    Landskrona – Malmö – 18 sm
Gegen 10.00 Uhr sind wir los nach Malmö. Wir hatten wieder tollen Wind und sind mit gut 6 Knoten gesegelt. So waren wir auch schon um 13.00 Uhr in Malmö und der Turning Torso hat uns begrüßt.
Aufgrund meines Hexenschusses und meiner daraus resultierenden Schneckenbewegung und des starken Seitenwindes war das Anlegemanöver auch etwas verkrüppelt. Aber irgendwann haben wir fest gelegen. Das ist die Hauptsache. Hat halt nur länger gedauert bis Mutti die Festmacher im Griff hatte. Und das dann auch noch bei Regen. Aber wir hatten wieder Glück, da es erst beim Anlegen anfing zu regnen. Wir haben dann noch schnell die Kuchenbude aufgebaut. Der Hafen ist recht leer. Hier gibt es Dalben und die Boxen sind mit der Breite angegeben. Das ist ja schon mal hilfreich. Die Dalben sind recht weit weg. Insofern benötigt man lange Festmacher. Wir sind dann gleich zum Hafenmeister, der aber erst von 16.00 – 19.00 Uhr im Büro ist. Also haben wir versucht, die Hafengebühr am Automat zu zahlen. Nachdem ich nun mein ganzes Leben in diesen Automaten getickert habe und ich zig mal nach meiner Pin für die Zahlung gefragt wurde, kam jedoch kein Ticket raus. Sehr komisch. Nun warten wir mal, ob von meinem Konto was abgebucht wird. Da es schon wieder anfing zu nieseln und ich mit meinem Rücken so gar keine Lust hatte, mich viel zu bewegen sind wir wieder aufs Boot. Jörg hat aufgeräumt und ich geschlafen. Um 18.30 Uhr sind wir dann zum Hafenmeister haben unser Problem mit dem Automaten erläutert und der Herr meinte auch, wir warten mal ab, ob was abgebucht wird. Wenn nicht, zahle ich später. Sehr entspannt hier. Aber so sind die Schweden. Daher sind wir auch so gerne in diesem Land.
Die Hafengebühr ist günstig. 180,00 Kronen ca. 20,00 Euro inkl. Strom, Duschen, Wasser und W-Lan bis zum Boot. Und man kann hier seine Wäsche gratis waschen. Waschmaschine und Trockner stehen im Duschhäuschen. Die sanitären Anlagen sind sehr einfach aber sauber. Die zwei Duschen haben eine Handbrause. Wir sind dann doch noch mit den Fahrrädern in die Stadt gefahren und waren noch bei Maxi ICA einkaufen, was ca. 300 m vom Hafen entfernt liegt.
Â
Dienstag, 1. September 2015 - Malmö
Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir uns auf unsere Fahrräder geschwungen und sind in die Malmö City gefahren. Hier gibt es eine recht lange Fußgängerzone, die bis zum Triangel einem sehr hübschen Einkaufscenter führt.
Da ich noch immer mit meinen Rückenproblem zu kämpfen hatte, war der erste Gang in eine Apotheke. Wir haben wirklich alle möglichen und unmöglichen Medikamente und einen riesen 1. Hilfe Koffer an Bord. Aber natürlich nichts für Rückenschmerzen. Keine Wärmepflaster oder ähnliches. Zu Hause kann ich mich damit auch zuschmeißen. Nun gut. So ist das halt. Nachdem ich mich mit Thermacare Wärmeumschläge (das hilft mir am besten) versorgt habe sind wir ganz unschwedig in eine franzöische Brasserie eingekehrt. Dort gab es sehr leckerern Cider und einen hervorragenden Salad Nicoise (fast wie in Frankreich).
In Malmö gibt es in Einkaufscenter und in der Fußgängerzone Frozen Yoghurt Läden. Die sind mit unseren aber überhaupt nicht zu vergleichen.
Hier ist Self-Service und man hat die Auswahl verschiedener Yoghurt (Natur, Erdbeer, Schokolade, Vanille und noch viel mehr) und dann ein Buffet mit den ganzen Kram den man sich dann raufmachen kann und eine Unmenge an Saucen unter anderem Nutella. Hmmmm mein Land meine Läden. Ich war im Frozen Yoghurt Himmel. Abgerechnet wird nach Gewicht. Nicht ganz günstig aber lecker.
Da wir das Akku-Ladegerät für die Kamera vergessen haben, haben wir hier nach einer Alternative gesucht. Und es gibt hier ein Laden Kjäll and Company (wie bei uns Conrad) und die haben eine super Auswahl. Dort haben wir auch das passende gefunden. Und man kann es auch mit 12 V laden. Perfekt. Gegen 17.00 Uhr sind wir wieder auf dem Boot gewesen. Jörg hat noch gefunkt und morsen geübt und ich bin dann noch einmal alleine los, um einige Caches zu suchen. In Malmö gibt es unzählige Caches. Unter anderem bin ich zu den Museen gefahren und durch den angrenzenden Park. Sehr schön. Auch hier wieder sehr schön angelegte und sehr saubere, gepflegte Grünanlagen.
Die Windprognose ist für die kommenden Tage weiterhin Süd bis Südost später südwestdrehend. Tja, das ist genau die Richtung in die wir gerne möchten. Da wir auch nicht noch einmal nach Dänemark möchten (wie gesagt wir sind Schwedenfans) und wir uns schon in Malmö verliebt haben, haben wir beschlossen, solange hier zu bleiben, bis der Wind schön gemäßigt aus Nord oder Nordost kommt.
Â
Mittwoch, 2. September 2015   -   Malmö
Da heute sonniges Wetter war, haben wir unsere Kamera geschnappt und sind ins Städtle gefahren, um Fotos von den schönen Häusern hier zu machen.
Â
Â
Natürlich bin ich wieder bei Frozen Yoghurt eingefallen. Jörg hat sich einen Hotdog mit dieser roten Wurst gekauft. Hat mir nicht so sehr geschmeckt. Ich bin aber auch nicht so der Fan von warmen Wiener Würstchen.
Gegen 18.00 Uhr sind wir wieder aufs Boot. Ich hatte heute keine Lust mehr, eine Cachetour zu machen. So haben wir Essen gemacht gemütlich im Cockpit gesessen, getrunken, Dannemann Moods geraucht und Musik gehört. Ein schöner Tag mit einem tollen Abend.
Â
Donnerstag, 3. September 2015 -  Malmö
Es hat bis 17.00 Uhr geregnet. Somit war das für uns ein fauler Regentag, den wir nur auf unserer Bruty verbracht haben. Auch schön, so rumzugammeln. Heute ist ein großer Frachter Hawaiin Highway, der speziell für den Transport für Autos konstruiert wurde mit drei Pilotbooten aus dem Hafen manövriert worden. Interessant. So haben wir das auch noch nie gesehen. Der Frachter sieht echt komisch aus. Als wenn der noch nicht fertig gebaut wurde und ein Teil fehlt. Oder so ein Stück von Lego. Gestern haben wir beim Hafenmeister bis Montag verlängert. Montag soll der Wind nämlich endlich drehen. Aufgrund unseres Verhandlungsgeschick und natürlich meinem Charme (lol) hat uns der Hafenmeister einen Tag geschenkt.
Â
Freitag, 4. September 2015 - Malmö
Bis 12.00 Uhr hat es geregnet. Danach war recht schönes Wetter. Sonnenschein ca. 19°. Trotz Sonnenschein haben wir heute auf Kultur gemacht und sind ins Technikmuseum gegangen. Anschließend ins Castle mit einem Museum über Malmös Vergangenheit. Frauen spielen hier eine große Rolle. Es wird viel über sie berichtet, wie sie ins Land gekommen sind und in den Fabriken gearbeitet haben, später dann als die Fabriken geschlossen wurden, als Erzieherinnen, Hausmädchen etc. Nach dem Museum sind wir wieder ins Städtle gefahren. Dort wurden auf einen der großen Plätze, viele Zelte und eine Bühne aufgebaut. Hier findet morgen ein Mitternachtslauf statt. Oh jee, die armen bei dem Wetter. Es soll ja morgen viel regnen und starker Wind aufkommen.
Gamla Staden ist die Altstadt von Malmö mit einer langen und verzweigten lebendigen Fußgängerzone. Zwischendurch gibt es große Plätze. Unter anderem Stortorget. Dort liegt das Rathaus mit seinem Ratskeller. Viele schön erhaltene bzw. wieder restaurierte alte Häuser.
Ein Stück weiter ist der Platz Lilla torg (kleiner Markt). Hier findet Malmös munteres Nachtleben statt. Unzählige Restaurants, Café. Alle mit einer großen Terrasse und zig Wärmeöfen. So kann man auch bei kühlen Temperaturen draußen sitzen.
Dieser Platz hat durch seine Fachwerkhäuser ein ganz tolles Flair und hier wollten etwas essen. Aber die Restaurants waren recht voll. Der erste Versuch war dann im Fridays. Aber die waren was die Tischwahl angeht etwas unflexibel. Darauf können wir ja so gar nicht. Also wieder los. Und sind letztendlich im Mando gelandet. Einem Steakhouse. Da standen die Menschen Schlange. Und es hat auch ganz gut geschmeckt. Die Steaks sind aber so gar nicht mit denen im Buffalo oder Mendoza in Berlin zu vergleichen, da hier die Steaks dünn wie Flundern sind. Schade, ums Fleisch Aber die Saucen sind hervorragend. Anschließend sind wir noch einmal ins Maxi ICA gefahren, um noch Wasser, Eier, Pencakespulver, Ahornsirup zu kaufen. Wir haben es gerade so geschafft, trocken aufs Boot zu kommen, als es anfing stark zu regnen.
Â
Samstag, 5. September 2015 - Malmö
Was für ein stürmischer und verregneter Tag. Ganz in unserem Sinne. So sind wir auf dem Boot geblieben, haben gelesen, Pencakes gegessen und geruht. Wie Urlaub.
Das Foto hier die Ruhe vorm Sturm.
Â
Sonntag, 6. September 2015 - Malmö
Sturm im Hafen. Alle Festmacher überprüft, weitere ausgelegt. So konnten wir den knapp 40 Knoten trotzen, die im Hafen allerlei Unruhe brachten.
Â
Montag, 7. September 2015 - Malmö – Skanör – 16,5 sm
Immer noch viel Wind aber endlich aus der richtigen Richtung. Daher sind wir doch los, um mal so langsam Richtung Heimat zu kommen. Wir hatten Halbwind mit bis zu 27 Knoten. Dadurch aber wieder eine schön schnelle Fahrt. Leider war es sehr bewölkt, anfangs hat es ganz fein genieselt. Aber pünktlich zum Fotoshooting ist die Sonne rausgekommen.
In Skanör hatte Jörg heute früh noch angerufen und gefragt, wie die Einfahrtsbedingungen sind. Da im Hafenhandbuch steht, dass eine schwierige Strömung bei starkem Nord-Ost Wind steht. Genau den hatten wir ja. Der Hafenmeister meinte, alles o.k. Wir müssen nur die 120 ° einhalten. Nun gut…gesagt getan und wir schaukelten ordentlich in den Hafen. Gleich bei der Einfahrt an Backbord war ein Längseits-Liegeplatz frei. Dort lagen wir sehr geschützt und ruhig, trotz des starken Windes. Der Hafen ist sehr klein und für unsere Breite sind die Boxen auch alle zu schmal. Es gibt also 5 Längseitsliegeplätze, die für uns o.k. wären. Also im Sommer wird’s hier eng. Der Hafen selber ist sehr idyllisch. Die für Schweden typischen roten Holzhäuser stehen dort….
Â
Dienstag, 8. September 2015 - Skanör
Eigentlich wollten wir heute weiter und sind auch um 6.00 Uhr aufgestanden. Aber über 25 Knoten Wind mit Böen über 30. Die Brandung kam über die Hafenmauer. Neeee…keine Lust bei solchen Bedingungen einen langen Schlag zu machen. Also wieder ins Bett und weitergeschlafen.
Und da Skanör auch so idyllisch gelegen ist und es hier viele Caches gibt, waren wir auch gar nicht so traurig darüber, noch einen Tag hier zu bleiben.
Skanör hat lange Sandstrände gesäumt von vielen kleinen Badehäuschen. Es scheint auch ein Traumrevier für Surfer zu sein, das wir hier davon eine Menge gesehen habe. Während unserer Fahrradtour sind wir zum hiesigen Golfplatz gefahren. Es hat uns ja schon ein wenig in den Finger gejuckt, mal wieder den Schläger zu schwingen. Auf dem Weg dorthin sind wir an vielen sehr schönen und luxuriösen Häusern vorbeigefahren. Auf der Suche nach einem Cache sind wir mit einem Anwohner ins Gespräch gekommen und er erzählte, dass das hier alles Ferienhäuser sind und die meisten Besitzer aus Stockholm kommen. Wow, manche wären froh, solche Häuser als „normales“ Wohnhaus zu besitzen.
Diese Halbinsel ist wirklich ein Besuch wert und man kann hier wunderbar entspannen und viele schöne Ausflüge machen. Hier sind wir nicht das letzte Mal gewesen.
Â
Mittwoch, 9. September 2015 - Skanör – Lohme 58,8 sm
Heute aber….moderater Wind und immer noch aus adäquater Richtung. Ein wunderschöner sonniger Segeltag. Auf dem Weg nach Lohme sind wir an einen Windpark vorbei gesegelt. Davon gibt es ja inzwischen einige. Und dort hat ein Hotelschiff geankert. Und offensichtlich war gerade Schichtwechsel, da ständig Boote vom Windpark zum Hotelschiff und umgekehrt gefahren sind.
Ca. 2 Stunden vor Lohme hören wir einen Funkspruch von der Antares für den Hafen Lohme. Der sich natürlich nicht gemeldet hat. Wir haben auch schon diverse Häfen angefunkt. Und bis jetzt hat sich da niemals jemand gemeldet. Daher rufen wir immer telefonisch an.
Auf jeden Fall haben wir noch gerätselt, ob das die Antares ist, auf der wir vor drei Jahren in Gran Canaria angeheuert haben. Und tatsächlich. Ca. 2 Stunden nach uns kam die Antares in den Hafen und unser damaliger Skipper Ingo war sogar an Bord. Zufälle gibt es.
Abends sind wir voll freudiger Erwartung eines guten Essens ind das Restaurant am Meer gegangen. Da waren wir im Juni und waren von der kreativen Küche begeistert. Leider erhielt die Begeisterung diesmal einen Dämpfer. Das Essen war wirklich nur durchschnittlich und Jörg’s Steak, was voll durchgebraten war statt halbroh hat er wieder zurückgegeben. Daraufhin bestellte er dann doch lieber ein Schnitzel mit Steinpilzsauce, was dann ohne Sauce kam und völlig versalzen war. Schade. Hier merkt man, dass die Küche mit dem Andrang offensichtlich vollkommen überfordert ist. Im Juni war Vorsaison, da war noch alles ruhiger. Ergebnis ist, dass wir zukünftig doch lieber wieder im Panoramahotel die hervorragende Fischsuppe essen werden.
Â
Donnerstag, 10. September 2015 - Lohme – Karlshagen – 34,5 sm
Nachdem wir noch ein wenig mit Ingo geschnackt haben und er sich unser Boot angeschaut hat, sind wir gegen 12.00 Uhr losgedüst. Wir waren entspannt, da wir vorher Tino, den Hafenmeister in Karlshagen angerufen haben und einen Platz längseits an der Kaimauser reserviert haben. In Karlshagen gibt es leider keine Plätze in den Boxen, die breiter als 3,85 sind. (Außer Platz 14, den wir im Juni auf vier Meter verbreitert haben…lol –siehe Bericht). Insofern brauchten wir uns keine Gedanken machen, ob wir noch eine Platz bekommen. Hat auch alles geklappt, nachdem sich ein Boot aus Lübeck weiter nach vorne verholt haben, so dass wir noch dahinter Platz hatten. Mit dieser Crew haben wir noch ein Sundowner getrunken. Sehr nette Menschen und einer von denen macht auch Geocachen. So konnten wir uns etwas austauschen. Danach sind wir ins Veermaster und haben hier glücklicherweise wie gewohnt hervorragend gegessen. Diesmal jedoch lange Wartezeit, da das Restaurant proppenvoll war. Die Wartezeit wurde uns aber verkürzt, indem der Papagei des Besitzers hier die Attraktion gewesen ist und überall rumgezeigt wurde bzw. der Papagei durch die Gegend gelaufen ist. Irgendwann wurde ihm der Trubel offensichtlich zu viel und er flüchtete auf eine Laterne und brabbelt vor sich hin.
Â
Freitag, 11. September 2015Â -Â Karlshagen
Regentag = Faulenztag
Da wir Karlshagen ja schon kennen mussten wir nun keinen Aktionismus verbreiten und durch die Walachei rasen. Insofern haben wir bis abends alle viere gerade sein lassen und sind zum Abschluss wieder im Veermaster köstlich essen gegangen.
Â
Samstag, 12. September 2015 - Karlshagen – Krummin – 10,3 sm
Als wir an der Brücke in Wolgast angekommen sind bot sich uns ein Bild wie auf der Stadtautobahn in Berlin. Zig Boote, die durch die Brücke Richtung Zecherin wollten.
Ich habe bei 18 aufgehört zu zählen. Und ein kleiner Mississippi Ausflugsdampfer, der versuchte sich mit einem Getute, eine Weg durch das Gewusel zu bahnen.
Auf der Messe in Düsseldorf hat uns ein Fachmann für Holzlacke, den Naturhafen Krummin empfohlen und auch gesagt, dass der für unseren Tiefgang ausreicht, wenn wir schön im Fahrwasser bleiben. Nun gut, wir sind ja im Laufe der letzten Saison mutiger geworden und so war das unser Ziel.
Und zum Glück. Ein sehr idyllisch gelegener Hafen. Viele Boxen, die auch breit genug sind. Die Dalben sind zum Teil etwas marode, die Steganlage auch. Nur vereinzelt wurden neue Holzklampen auf dem Steg angebracht. Einige haben noch so nette schiefe Zwischenräume, in denen sich die Festermacher festhängen und festziehen, wenn man die beim Ablegen slipmäßig rausziehen möchte. In Heiligenhafen hatte ich das Problem beim Skippertraining. War echt nervig.
Die Hafenmeister oder Betreiber des Hafens sind sehr freundlich und hilfsbereit.
Die sanitären Anlagen sind ordentlich. Es gibt je 2 Duschen (Da+He) mit Handbrause. Was ich nicht so schön fand, dass die Duschen im Raum der WC’s sind.
Der Hafen Krummin ist organisatorisch und marketingtechnisch sehr gut aufgebaut. Es wird hier auch viel geboten. Neben den regelmäßigen Veranstaltungen.
Dienstags wird frischer Fisch geräuchert , Donnerstags gibt es Inselspezialitäten vom Brett und samstags grillt der Hafenmeister, gibt es noch eine Reihe an Events.
Das alles ist gut aufbereitet auf deren Internetseite nachzulesen. www.usedom-naturhafen.de
Heute wurde gegrillt. Und das sehr hochwertig. Steaks, Huhn, diverse Würste, tolles knuspriges Landbrot.
An diesem Abend haben wir ein nettes Pärchen aus dem Harz kennen gelernt, die hier mit dem Auto sind und in einer Ferienwohnung Urlaub machen.
Die beiden sind sehr an Booten interessiert und planen, hier einen Bootsführerschein zu machen. Da sie früher Rettungsschwimmer waren, haben sie auch eine große Affinität zu Wasser. Nur mit dem Bootsfahren hat sich es noch nicht ergeben. Der Harz ist dafür auch nicht so federführend. Sie haben uns viele Fragen gestellt über Boote, Segeln, Reviere usw. Und da sie noch nie ein Segelboot von innen gesehen haben, haben wir sie kurzerhand eingeladen, unser Boot anzuschauen. Sie haben sich sehr gefreut.
Ich erinnere mich, wie oft Jörg und ich vor vier Jahren auf den Stegen auf- und abgelaufen sind, um Boote anzusehen. Und ich immer dachte, schade, dass man keinen Blick ins Innere werfen kann. Da wäre ich sehr froh gewesen, wenn uns mal jemand dazu eingeladen hätte.
In naher Umgebung gibt es einige Möglichkeiten einzukehren. Wir haben uns für die Pferdetränke entschieden, die ca.5 Fußminuten entfernt liegt. In den Monaten Mai bis Oktober kann man je nach Wetterlage auf dem schönen bepflanzten Gelände eine Brotzeit machen.
Hausgemachte Suppen und Salate, frisches Brot und Kuchen aus dem Steinofen, deftige Schmalzstullen und allerhand Produkte aus regionaler und eigener Produktion werden angeboten.
Schön rustikal ist aber auch das Innere der Pferdetränke mit einem Hofladen. Hier haben wir uns dann auch für die nächsten Tage versorgt mit Käse, Straußenschinken und einige von den leckeren Bränden, die hier angeboten werden. Unter anderem Haselnussbrand. Köstlich. Kein Likör wirklich ein Brand. Kannten wir bis dato noch nicht.
Trotz des starken Schwells und des daraus resultierenden Krachs, wenn die Wellen an die Bordwand schlagen haben wir hervorragend geschlafen. Aber man sollte bedenken, dass man bei Süd Ost Wind sehr ungeschützt liegt.
Auch Krummin gehört nun zu einem Ort, den wir mit Sicherheit öfters anlaufen werden. In diesem Gebiet kann auch hervorragend geankert werden.
Â
Sonntag, 13. September 2015       Krummin – Ueckermünde – 27,3 sm
Aufgrund des guten Windes konnten wir einen Großteil der Strecke segeln und sind auch viel zu früh vor der Zecheriner Brücke angekommen. So haben wir nun endlich, das erste Mal seit unserer Tour den Anker fallen lassen. Diesmal haben auch nicht besonders viele Boote die Brücke passiert. Gegen 19.30 Uhr sind wir dann wieder in unserem Heimathafen angekommen.
Â
Montag, 14. September 2015 Ueckermünde
In vier Stunden geschafft das Boot von außen und innen sauber zu machen, das Schlauchboot sauber zu machen und einzupacken. Nun glänzt die Bruty wieder und wir freuen uns auf das nächste Wochenende.
Â
Fazit:
Der ungewöhnlich stetige Ost-Wind hat ja einen dicken Strich durch unsere Planung, nämlich in den Ostschären von Schweden zu ankern, gemacht. So hat es uns mehr oder weniger ungewollt auf die Westseite verschlagen. Und das war auch gut so….
Wir haben für uns neue tolle Städte (für mich Kopenhagen und Malmö die Highlights der Reise) kennengelernt. Viele neue Landschaften und auch einige neue Häfen. Wir sind mit vielen netten Menschen in Kontakt gekommen.
Und wir haben uns diesmal wirklich vom Wind treiben lassen. Dadurch hatten wir (mal von dem Anfang der Reise abgesehen) super Segelbedingungen und die Bruty ging zum Teil ab wie Schmitz Katze.
Der einzige Wermutstropfen ist, dass wir aufgrund fehlender Ankerplätze in diesem Gebiet und auch aufgrund des doch immer strammen Windes, nicht zum Ankern in idyllischen und einsamen Gegenden gekommen sind. Aber nach dem Törn ist vor dem Törn. Vielleicht dann nächstes Jahr.
Â
Â
Â