Eine ruhige Saison 2018
Aus gesundheitlichen Gründen haben wir dieses Jahr keine „große“ Tour gemacht.
Wir sind auch nicht lange auf der Ostsee gewesen, sondern haben viele kleinen Touren in der näheren Umgebung gemacht. Jörg ist einmal alleine nach Rügen gesegelt.
Und das war auch schön so. Wir konnten endlich mal eine längere Zeit ankern und das tolle Sommerwetter von 2018 genießen und zwischen den kleinen Katastrophen, die uns dieses Jahr heimgesucht haben, konnten wir so auf der Bruty immer wieder mal durchschnaufen und neue Kraft schöpfen.
Am Wochenende vom 13.-15. April
wurde die Bruty ins Wasser geschuppst. Am Sonntag fing das tolle Wetter schon an. 25 Grad und am Sonntag kam dann auch die Sonne raus.
Es gab eine spontane „Neue-Saison-Wiedersehensfeier“ mit den Nachbarliegern.
So sind wir doch nicht nach Swinemünde gesegelt sondern nur bis Karnin zur ehemaligen Eisenbahnhubbrücke. Dort kurz angelegt, Kuchen gegessen und die knapp 10 sm wieder zurück nach Ueckermünde.
Karnin ist auf Usedom am Übergang der Peene zum Stettiner Haff. Hier gibt es eine Hafenmeisterin in einem Imbisswagen. Die Liegegebühr wäre für uns bei 14,00 Euro. Wenn man aber nur kurz anlegt, um dort zu essen zahlt man gar nichts. Der selbstgemache Kuchen ist sehr lecker.
Von hier gibt es auch eine Personen- und Fahrradfähre nach Kamp aufs Festland. Außer Ruhe und einer tollen Idylle gerade abends gibt es hier nicht viel zu sehen.
Vom Mittowch, 9. Mai über Christi Himmelfahrt bis Samstag, 12. Mai
haben wir Mäxchen, unser Beiboot flott gemacht. Endlich haben wir auch das Miniloch gefunden und Jörg konnte Mäxchen wieder dicht machen. Der Plan war eigentlich irgendwo zu ankern. Aber da hat uns der stetig zunehmende Wind einen Strich durch die Rechnung gemacht.😞 Unseren ersten Ankerstopp in dieser Saison wollten wir nun nicht bei über 20 Knoten Wind haben. So sind wir nach Krummin gesegelt. Da ist es auch sehr ruhig und so idyllisch.
Ich war trotzdem etwas genervt 😡, weil ich mich erstens so auf Ruhe fernab von irgendwelchen Häfen gefreut habe, zweitens beim Anlegen mit inzwischen 25 Knoten den Finger gequetscht habe und drittens das Schlimmste von allem....Hunger hatte.
Es war ja inzwischen 20:00 Uhr. Nachdem wir den Grill angeschmissen hatten und ich endlich meine super leckeren von Edeka selbst hergestellten Merguez gegessen habe, war die Welt wieder in Ordnung. 😄 Und ein Gutes hatte der starke Wind...es gab keine Mücken 😁.
Hier haben wir auch ein sehr nettes Pärchen kennengelernt, die mit ihrem Motorboot hier festliegen. Die beiden kommen aus Berlin-Lichtenrade, was bei uns gleich um die Ecke ist. So klein ist die Welt. Wir haben ihnen von unserem Feuerwehrschlauch einige Stücke geschenkt. Das Festmachen hier an den morschen splitternden Holzpflöcken ist in der Tat gräßlich. So ein Splitter habe ich mir an diesen Tagen auch in meinen Allerwertesten gerammt, als wir mit vier Leuten versucht haben, einem Boot beim Anlegen zu helfen. Das war ein Akt und Hafenkino pur. Die beiden haben mir echt leidgetan. Aber irgendwann haben sie es geschafft und als wir sie in der Naschkatze wieder getroffen haben, konnten sie schon wieder lachen. In der Naschkatze gibt es so leckeren Kuchen. Nur zu empfehlen. Man sitzt dort auch sehr schön in einem liebevoll angelegtem Garten.
Josy und Frank von der Happy Hour kamen auch noch hierher und so haben wir zusammen noch schöne Zeit verbracht. Mit Josy war ich abends in der Kirche Dort ist der Wilmersdorfer Kammerchor aufgetreten. Und für mich war das wider Erwarten echt schön.
Am Samstag sind wir wieder zurück gesegelt, bei tollem Wind. Sonntag war Aufbruchstimmung im Hafen, da Muttertag war und alle zu ihren Müttern wollten. So auch bei uns, und wir sind um 10:00 Uhr wieder nach Berlin gefahren.
Am Wochenende vom 26.-27. Mai gab es hier wieder das Speedboottreffen inkl. Schaufahrt dieser ganzen lauten Boote.
Zwar zum Teil schön anzusehen aber soooo laut. Insofern sind wir Freitagabend geflüchtet, haben die Leinen gekappt und noch die letzte Brückenöffnung in Zecherin um 20:45 geschafft. Wir waren auch das einzigste Boot, was durch die Brücke wollte. Das hatten wir auch noch nicht.
Wir sind nur bis Rankwitz und haben davor geankert. Nachdem wir alles fest und fertig hatten, haben wir uns gewundert, warum es hier hin und wieder so hell wird….Da ist uns dann aufgefallen, dass wir genau in der Flucht des Ober- und Unterfeuers liegen. 😱 Also wieder Anker auf und Umlegen. Das nächste Mal schaun wir da doch mal genauer. Gut, dass wir uns nicht gleich nach unten verkrümelt haben, um unseren Talkshow-Tropfen-in-Nuss-Abend zu starten.
Früh gab es ein kurzes Gewitter so sind wir erst mittags nach Wolgast gestartet. Dort halb Ueckermünde angetroffen. Bis zur Brückenöffnung waren es noch zwei Stunden und so haben wir die Gunst der Stunde genutzt, und sind zur Stadtbäckerei Junge, um uns mit viel leckerem Kuchen zu versorgen. O.k. ein Brot war auch mit dabei...🙂
Nach der Brückenöffnung sind wir weiter nach Karlshagen und der liebe Tino, Hafenmeister in Karlshagen, hatte uns auch schon einen Platz freigehalten.
An diesem Abend haben wir sehr sehr gut im Veermaster gegessen.
Sonntag haben wir das Boot nach Kröslin gebracht. Der Gang geht nicht mehr verlässlich rein und daher muss das Getriebe wohl ausgetauscht werden. Wir sind mit Taxi und Bahn abends nach Berlin zurück gekehrt.
Tja, aber außer Spesen nichts gewesen. Die konnten wohl nichts machen; aus Zeitgründen 😦. Nun wird sich Jörg der Sache selber widmen. Auch gut.
Vom Mittwoch, 6. Juni – Montag, 11. Juni haben wir soooo schöne Ankertage verbracht. Es war ein Traum bei diesem traumhaften Wetter.
Unser erster Ankerstop war wie meist vor Rankwitz. Diesmal haben wir gleich aufgepasst, dass wir nicht in der Flucht von Ober-/Unterfeuer ankern. 😛
Als wir Mäxchen, unser Beiboot startklar gemacht haben und den Außenborder anschmeißen wollten ging mal nichts. Ganz klasse. Jörg hat gefühlte Stunden an dem Außenborder rumgefriemelt. Aber still ruhte der Motor. Also sind wir nach Rankwitz gepaddelt. Dabei ist die Halterung vom Paddel irgendwie abgegangen und ins Wasser gerutscht. 😤 So konnten wir also nur noch stechpaddeln. Sehr witzig.
Aber irgendwann sind wir angekommen und haben am Hafen sehr gut und lecker Fisch gegessen. Nach einem kurzen Verdauungsgang ging es stechpaddelnder Weise wieder zurück zum Boot. Hier haben wir noch einen schönen Sonnenuntergang genossen.
Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Krummin. Wir haben im Krumminer Wiek am Weißen Berg geankert. Super idyllisch. Hier lass ich die Bilder sprechen.
Man kann mit dem Schlauchboot oder Kajak wunderbar am Strand anlanden. Von da sind es nur ein paar Meter den Berg rauf zum Campingplatz. Hier gibt es ein Restaurant, wo wir jedoch nicht gegessen haben und einen kleinen recht gut sortierten Tante Emma –Laden. Die Möglichkeit seinen Müll hier zu entsorgen ist mit enorm vielen Mülltonnen auch gegeben.
Selbst die sanitären Einrichtungen waren geöffnet und könnten so „inoffiziell“ genutzt werden. Da wir Dusche und Toilette an Bord haben war das für uns aber nicht nötig.
Besucht haben uns Wolfgang und Michaela. Die beiden haben wir vor zwei Jahren in Swinemünde kennengelernt und wir sind zusammen (jeder mit seinem Boot) nach Bornholm gesegelt. Diesmal sind sie jedoch mit dem Wohnmobil gefahren und auf dem Naturcampingplatz gelandet und haben von oben auf uns runter geguckt. Wir haben den beiden einen Shuttleservice mit Mäxchen und Kroko angeboten.😊
Auf dem Boot haben wir schön geklönt und über unsere Pläne im nächsten Jahr gesprochen. Die beiden möchten mit ihrem Boot nächstes Jahr auch eine Ostseerunde machen. Aber in einer Flottillenfahrt mit Jörg Jonscher. Na, vielleicht treffen wir uns ja in Finnland.
Die Ankertage waren seit langen mal wieder richtige schöne Tage, an denen wir sehr glücklich waren und uns super entspannt haben.
Mücken gab es auch reichlich. Aber wir waren gut eingepackt...
Vom Freitag – Montag 13.07. bis 16.07. waren wir mit Werner von der Blue Nose in Stepnica. Da gab es wieder das Hafenfest. Stepnica hat inzwischen sogar einen neuen Hafen mit Schwimmstegen gebaut. So müssen größere Boote nicht mehr im Industriehafen liegen. Sehr angenehm.
Das Fest war auch sehr nett und wir haben uns viel mit Werners polnischen Geschäftspartnern unterhalten. Und wie fast immer, war auch die Live-Musik richtig klasse. Bevor wir uns wieder auf den Rückweg gemacht haben, haben wir noch einen Abstecher nach Swinemünde gemacht. Wir wunderten uns, warum wir so langsam sind. Bis wir festgestellt haben, dass wir unheimlich viel Seegras im Propeller haben. Nach ein paar unorthodoxen Richtungswechsel und Kreisgefahre hat sich dieser alleine gelöst und wir konnten uns einen Tauchgang ersparen.
Mittwoch bis Montag vom 1.- 6.08. habe ich meine Deutsche Wohnen Überstunden abgebummelt.
Und auch diese Tage sind wir ausschließlich vor Anker im Stettiner Haff geblieben und haben gechillt, gegessen und sind schwimmen gegangen. Inzwischen ist das Wasser auch so warm, dass sogar Jörg schwimmen gegangen ist.😲
Am Wochenende ist es vor Kamminke auch sehr laut. Da sind sehr viele Jet-Skifahrer unterwegs und dann drehte der Wind auch noch, so dass wir auflandigen Wind hatten.
So sind wir Samstag Richtung Süden zum Festland gesegelt, nach Grambin.
Meine zweite Lieblingsbucht im Haff. Noch schöner finde ich Vogelsang-Warsing weiter östlich Richtung Neuwarp-Polen.
In Grambin habe ich eine tolle Tour mit dem Kajak gemacht. Ich bin den Zarow-Fluss-Kanal langgefahren.
Der führt bis zur Bundesstraße 109. So weit bin ich nun nicht gepaddelt. Am Sonntag frischte der Wind auf über 25 Knoten auf und es wurde etwas unruhig auf dem Haff. Aber unser Anker hält die dicke Bruty ja bombenfest und das Geschaukel finden wir ja toll. Da schläft es sich so schön.
Ende August bis Anfang September haben wir uns eine Italien-Auszeit gegönnt und haben Neapel und Pompeij unsicher gemacht.
Am Freitag, 14.09. haben wir mit der Bruty Swinemünde einen Besuch abgestattet. Diese Saison waren wir nicht so häufig in Swinemünde wie in der Vergangenheit. Leider ist unser Lieblingsrestaurant „Der Jazz-Club Restaurant Centralna“ geschlossen worden. So mussten wir nach Alternativen suchen und haben auch viele interessante Restaurants gefunden. Wie z. B. das Restaurant Na Dziedzincu in der Nähe vom Centrum und nahe der Swine. Das scheint ein deutscher Geheimtipp zu sein, da dort viele Deutsche gewesen sind. Die Besitzerin spricht auch sehr gut deutsch
Sehr gute Piroggen in unterschiedlichster Art gibt es im Magiczna Spizarnia. Hier kann man auch hervorragend frühstücken. Das ist unweit vom Hafen. Gegenüber vom Fähranleger.
Wir haben auch die neuen Restaurants gegenüber vom Radisson Blu getestet und waren angenehm überrascht über die kreative und qualitativ sehr gute Küche, wie z. B. im Restaurant Industrialna.
Am Sonntag bin ich mit der Bahn wieder nach Hause gefahren und Jörg ist nach Thiessow auf Rügen zum Rügenmarkt gesegelt.
Wie immer wurde er sehr warmherzig vom dortigen Hafenmeister mit seinem Hund Moritz begrüßt. Am Mittwoch, 19.09. ist er nach Wolgast gesegelt, wo wir uns dann getroffen haben.
Da für das Wochenende Starkwind angesagt wurde sind wir schon am Donnerstag wieder nach Ueckermünde gesegelt. Da unsere Logge mal wieder nichts anzeigte, musste ich, während wir vor der Zecheriner Brücke auf die Öffnung warteten, ins inzwischen kalte Wasser, um diese zu reinigen. Hat auch funktioniert und nun looft sie wieder…wie der alte Berliner sagen würde.😁
Vom 19.-21.Oktober haben wir die Bruty winterfest gemacht und am 31.10. wurde gekrant und die Bruty kann sich nun wieder in der Halle erholen.
Fazit:
Ein Jahrhundert-Sommer mit gutem Segelwind und warmen Wasser. Zwar konnten wir dieses Jahr keine langen Touren auf der Ostsee machen aber so hatten wir die Muße, die nähere Umgebung segelnd und mit dem Kajak zu erkunden. Wir haben uns sehr entspannt und die Zweisamkeit sehr genossen.