Stationen dieses Törns: Ueckermünde, Swinemünde, Kröslin, Sassnitz, Ystad, Simrishamn, Bornholm (Roenne-Nörrekas),  Swinemünde
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Samstag, 10. August 2013 – Ueckermünde-Swinemünde
Um 10.00 Uhr haben wir abgelegt.... und die Premiere…ich (Gitti) habe das Boot aus dem Hafen gefahren.
Das Wetter war hervorragend. Sonnig ca. 25 Grad.  Da freut sich der Skipper. Aber…kein Wind und so mussten wir den ganzen Weg motoren. Jörg hat das Groß noch rausgeholt, was uns dann immerhin noch mit einem Knoten unterstützt hat. Und wir haben sogar daran gedacht, den Kegel rauszuhängen. Machen ja die wenigstens, wie wir festgestellt haben. Um 13.30 Uhr sind wir in Swinemünde angekommen. Nach einem perfekten Anlegemanöver gab es einen Ankerschluck und um 15.00 Uhr sind wir ins Neptun am Marktplatz essen gegangen. Um das üppige polnische Essen besser verdauen zu können, bot sich natürlich ein entspannter Spaziergang zur Strandpromenade an.Â
Um 21.00 Uhr haben wir uns beim Hafenmeister das Wetter geholt. Aber es sieht nicht gut aus für eine Weiterfahrt morgen. In unserem Gebiet Starkwind und Sturmwarnung, 6-7 Bft. und Welle bis 2 m. Nee, das wollen wir uns nicht antun.
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Sonntag, 11. August 2013 – Swinemünde
Wow, was für ein Wind. Also, da hat der Wetterbericht nun doch mal Recht gehabt. Wir haben hier im Hafen schon über 25 Knoten Wind. Da möchte ich nicht wissen, wie es auf der Ostsee aussieht. Hoffentlich beruhigt sich das bis morgen etwas und vor allem die Welle wird kleiner. Nach dem Frühstück sind wir mit den Fahrrädern zur Mühle auf der Mole gefahren, um zu gucken, was auf der Ostsee so ab geht. Der Wind ist tatsächlich ganz ordentlich und die See sehr bewegt. Also 1,5 – 2 m Welle. Also, gut daran getan, im Hafen zu bleiben.
Anschließend sind wir ins Fort Aniola gegangen. Na ja, halt ein paar alte Gemäuer aber nicht wirklich sehenswert. Der Ausblick von oben war ganz nett. Danach sind wir wieder zur Strandpromenade gefahren und haben ein Schaschlik gegessen. Hier wird ja vieles abgewogen und man zahlt dann Grammweise. Das war auch sehr schmackhaft. Danach noch ein super leckeres amerikanisches Eis. Also Softeis aber ganz fest und super schokoladig.
Abends haben wir im dem Hafenpub ein Bier getrunken und Ralf angerufen und ihn nach seiner Meinung bzgl. der Wettervorhersage befragt. Er meinte, wir sollten über den Peenestrom nach Rügen. Das war ja auch schon Jörgs Idee. Ich war da nicht so begeistert von. Den ganzen Weg wieder zurück, dann durch die Brücken, aufpassen, dass man die Öffnungszeiten schafft. Wat für‘n Stress….
Aber gut, noch länger hier im Hafen zu liegen ist jetzt auch nicht so prickelnd. Ich will ja auch noch was sehen. Also, der Plan morgens um 5.00 Uhr ablegen, damit wir die Zecheriner Brücke um 11.45 Uhr schaffen und danach dann um 16.45 Uhr die Wolgast-Brücke.
Montag, 12. August 2013 – Swinemünde – Kröslin – 55,2 smÂ
4.30 Uhr aufgestanden….ohne Worte. Â
5.15 Uhr abgelegt. Sonnenaufgang aber super schön. Das und diese Morgenruhe hat schon was. Während der Kaiserfahrt habe ich Frühstück gemacht. Jörg seinen Haferschleim, mir ein paar Brote, Zwieback und Tee. Wind und Wasser ist noch ganz ruhig. Ca. 2 Std. später waren wir im Haff und haben Kurs auf Zecherin genommen.
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Wir konnten sogar segeln. Zwar hart am Wind und dadurch ordentliche Krängung, an die ich mich inzwischen gewöhnt habe. Anfangs hatte ich ja immer einen ordentlichen Schreck bekommen, weil ich dachte, dass wir gleich kentern. Wir haben auch gut 6-7 Knoten gemacht. Leider nur halb in die Richtung, in die wir eigentlich wollten. Ca. 6 sm vor Einfahrt des Peenestroms mussten wir die Segel bergen und motoren. Ansonsten hätten wir die Brückenöffnungszeiten nicht geschafft. So waren wir dann sogar 15 Minuten vor Öffnung da und haben mit zig anderen Segelbooten gewartet. Nach der Brücke haben wir die Fock gehisst und sind mit tollem achterlichen Wind gut 6 Knoten gefahren. Das Groß haben wir der Einfachheit halber gar nicht erst herausgeholt. Aufgrund der vielen Richtungswechsel im Peenestrom fanden wir, nur mit der Fock zu segeln deutlich entspannter. Aber man muss sagen, unser Boot ist nicht langsam. Wir waren mit das schnellste Boot und das nur mit Fock….Ha. Von wegen die kommt bei wenig Wind schwer in die Gänge (Testbericht der Beneteau Oceanis Clipper). Also finden wir nicht. Wir waren dann schon fast drei Stunden vor Öffnung der Wolgast-Brücke in Wolgast.
Da es hier recht wenig befahren ist und die Tiefen stimmen, habe ich die Wartezeit genutzt, um ein wenig manövrieren zu üben. Auch mal das Gefühl für den Motor und die Gangschaltung zu bekommen. Das hat echt Spaß gemacht. Nächstes Jahr werde ich sicherlich mal öfter manövrieren.
Um 18.00 Uhr sind wir dann in Kröslin angekommen. Die Fahrt nach Kröslin durch den Peenestrom war sehr schön. Die Landschaft ist sehr idyllisch hier. Die Marina Kröslin ist sehr groß und hat Schwimmstege.
Nachdem wir die „Bruty“ fest vertäut haben sind wir hier im Marinarestaurant essen gegangen. Das war sehr lecker und preislich ganz o.k. Ich habe ein in Cornflakes paniertes Hähnchenfilet in Cognac-Pfeffersauce genommen. Jörg erst eine Soljanka und dann ein Fischburger. Das war alles sehr schmackhaft. Ich hatte leider nur tierische Kopfschmerzen und war auch hundemüde. Jörg nach einigen Bierchen dann auch. So sind wir dann todmüde in unsere Kojen gefallen. Die Hafengebühr hier ist mit 17,00 Euro noch günstig. Duschen kostet 1,50 und 20,00 Euro Pfand für den Transponder, um in die sanitären Anlagen zu gelangen.
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Dienstag, 13. August 2013 – Kröslin
Der Wind hat wieder zugenommen und die See soll inzwischen noch höher sein. Das schreit doch wieder nach einem Hafentag.
Gefrühstückt haben wir heute hier im Bistro. War echt lecker. Und der Kaffee war sehr gut.
Die Duschen hier mit dem Fusselstrahl laden nicht gerade dazu ein, hier zu duschen.Â
Wir schaun mal, ob wir morgen wieder losdüsen. Die Wettervoraussage ist jedoch nicht vielversprechend. Aber natürlich wollen wir ja letztendlich mal in Schweden landen.Â
Das Wetter ist sehr unbeständig. Wir haben hier ein Sonne/Wolken mix und hin und wieder ein Regenschauer. Und viel Wind, der morgen auch noch zunehmen soll und zur Krönung genau aus der Richtung in die wir wollen. Wie ärgerlich. Insofern haben wir nun beschlossen auch noch morgen hier zu bleiben.Â
Wir sind mit der Crew vom Nachbarboot „True Love“ aus Bremen ins Gespräch gekommen. Da man ja nicht wirklich was vorhat und Kröslin auch nicht soviel zu bieten hat, haben wir dann gegenseitig die Boote besichtigt. Die Crew segelt auf einem alten englischen Segelboot. Sehr gemütlich da die Einrichtung fast ausschließlich aus Holz gearbeitet ist, aber recht eng. Dann habe ich mir noch Puttchen 2 angeguckt eine 28er Dehler. 37 Jahre alt und super gepflegt. Die sieht aus wie neu. Die ist von Anfang an in Familienbesitz und Puttchen ist der Kosename der Mutter vom Eigner. Der ist nun schon seit Mitte Juni unterwegs. Schön, wenn man soviel Zeit hat. Ende August will er wieder nach Bremen.
Bei unserem „Stadtrundgang“ in der Krösliner Umgebung haben wir in der neu errichteten „Einkaufsmeile“ mit Supermarkt, Yachtmodeausstatters sowie ein Geschenk-/Souvenirladen mit Post, eine Tapas Bar entdeckt, in der wir abends essen waren. Die Tapas waren hervorragend und wurden von einem guten Wein (Emilio Ribera del Duero) abgerundet.
Mittwoch, 14. August 2013 – Kröslin
Wie schon gestern beschlossen, bleiben wir heute nun hier. Wir haben wieder in dem Bistro gefrühstückt. Sogar draußen. In der Sonne ist es auch echt schön mollig. Danach haben wir noch einen kleinen Spaziergang gemacht und auf dem Rückweg hat Jörg beim Segelmacher gefragt, ob er einen Teil vom Segel irgend so eine Befestigung wieder annähen könnte. Und tatsächlich ein junger Bursche hat das dann in seiner Mittagspause gemacht. Für 15,00 Euro. Plus 5,00 Euro Trinkgeld.
Mittags hat der Wind noch zugenommen und so gedreht, dass unser Boot so fest an den Steg gedrückt wird, dass die Fender schon ein wenig mit Mitleidenschaft geraten sind und es fürchterlich quietschte. Also, alle Kräfte mobilisiert und das Boot vom Steg weggedrückt und anders festgemacht. Nach fast einer Stunde haben wir es dann auch geschafft. Nun quietscht auch nichts mehr.
Nach dem körperlichen Einsatz mussten wir uns erst einmal ausruhen. Nach einem erholsamen Mittagsschläfchen sind wir nun doch noch mit den Fahrrädern in den Nachbarort Freest gefahren. Das ist ja wirklich gleich um die Ecke knapp 3 km entfernt.
Freest ist ein kleiner hübscher Fischereihafen mit einem wunderschönen Strand. Von hier fahren die Fähren bzw. Ausflugsschiffe nach Rügen. Wobei wir fanden, dass es hier für Gastlieger recht unruhig ist.
In einem großen Fischimbiss, haben wir sehr leckere Fischbrötchen gegessen. Und natürlich war es ein Muss in „Gitti’s Kaffee“ noch ein Eis zu essen.Â
Zurück auf der Bruty haben wir die Tour für morgen geplant. Der Skipper von "Puttchen 2" hat mir noch einige Apps für Wetteranzeigen empfohlen. Die habe ich dann alle runtergeladen. Nun sind wir gut gerüstet.
Donnerstag, 15. August 2013 – Kröslin – Sassnitz – 26,3 sm
Der Starkwind hat abgenommen und so sind wir heute gemütlich um 10.00 Uhr erst zum Tanken und dann auf nach Sassnitz gedüst. Die Crew von der True Love hat Jörg noch die Empfehlung gegeben, in den Verein oder eher Bruderschaft Schlarafia einzutreten. Soll wohl ganz lustig sein, und es sind weltweit viele Segler. Heinz Erhardt war da auch Mitglied, na ja, schaun wir mal. Die Crew wollte heute auch um 10.00 nach Stralsund aber als sie ablegen wollten, haben sie festgestellt, dass der Motor voll Wasser war. Wie ärgerlich.
Geplant war der Schlag bis nach Glowe. Tja, aber nachdem wir nun tagelang zu viel Wind hatten, ist er im Laufe des Tages eingeschlafen. Toll…. so haben wir dann kurzerhand entschieden doch in Sassnitz anzulegen. Auch wenn alle sagen, wie schrecklich es dort ist. Auch dort super Anlegemanöver. Beim nächsten Mal müssten wir jedoch gleich die vorderen Liegeplätze nehmen. Diese Liegeplätze sollen wohl länger sein kosten aber 2,00 Euro mehr. Die Liegeplatzgebühr ist mit 14,00 Euro und 1,00 Euro für Duschen echt erschwinglich.
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Sassnitz ist so schrecklich nicht. Es ist auch richtig was los da. Ein U-Boot Museum und ein Fischereimuseum direkt am Hafen und viele kleine Restaurants und Cafés. Abends haben wir beim Italiener sehr gut gegessen. Die Nacht war jedoch unruhig. Also ich verstehe, dass für kleine und leichte Boote dieser Hafen mit dem Schwell nicht so toll ist. Unser Boot liegt ja mit den ca. 9 Tonnen immer noch recht ruhig. Wir sind dann früh in die Kojen, da wir ja morgen nach Ystad wollen und ca. 14 Std. Fahrt vor uns haben. Und ich möchte da schon gerne bei Licht ankommen. Im Dunkeln in einem unbekannten Hafen anlegen steht auf meiner Wunschliste nicht ganz oben.
Freitag, 16. August 2013 – Sassnitz – Ystad – 58,8 sm
Mit dem frühen Aufstehen haben wir es ja nicht so. So haben wir erst gegen 8.30 Uhr abgelegt.
Um eins Vorweg zu nehmen, das war der schönste Segeltag in meinem kurzen Seglerleben. Wir hatten achterlichen Wind mit ca. 3 Bft. und noch ca. 1 m Welle. Entsprechend schauklig war das dann. Aber glücklicherweise sind wir ja recht seefest.
Die Sonne schien, es war schön warm, so dass ich leicht bekleidet im Cockpit saß. Keine Schiffe um uns rum. Herrlich. Irgendwann war auch kein Land mehr zu sehen. Ach, wie schön, diese Ruhe, dieser Frieden. Die Zeit haben wir mit Lesen, Essen, Dösen und Jörg viel mit Segeltrimmen verbracht. Ich habe dann auch unser Buch 1200 Samstag von Sönke und Judith Röver vorgelesen. Das passte ja. Allerdings waren wir bei dem Kapitel der Kenterung. Ups, da sind wir ja dann doch froh, dass wir nur so um die 3Bft Wind hatten. Wir haben so im Schnitt 4 Knoten gemacht. Ein großes Kreuzfahrtschiff der Costa Reederei hat uns recht dicht passiert. Da habe ich gleich ein paar Fotos gemacht. Was für ein Schuhkarton.
Wir haben dann um 21.00 Uhr kurz vorm Dunkelwerden alle Leine und Fender fertig gemacht. Der Sonnenuntergang war auch sehr schön so mehr oder weniger mitten auf dem Meer. Und dann schien auch noch der Mond direkt hinter uns. Ein Traum. Dabei das Plätschern des Wassers. Das ist Segeln, wie es mir gefällt. Zwischenzeitlich hat Jörg versucht den Hafen anzufunken. Aber da kam keine Reaktion. Na dann eben nicht.
Um 23.00 Uhr waren wir bei der Ansteuerungstonne Ystad. Gut, das wir einen Plotter haben und Jörg den Kurs so gut geplant hat. Denn mit den ganz Molen und Untiefen dort ist es nicht so einfach dort nachts Anzulaufen. Aber das muss man Jörg lassen, manövrieren kann er wirklich sehr gut. Im Hafenhandbuch stand, dass der Hafen Dalben hat. Aber natürlich stimmte das wieder mal nicht. Auch dieser hat Schwimmstege. So musste ich erst einmal alle Fender wieder ein Stockwerk tiefer legen. Die Leinen auf der andere Seite festmachen. Wat fürn Stress….Aber alles wieder sehr gut geklappt so dass wir um 23.30 Uhr fertig waren. Was für ein Glück auch, noch einen Platz gefunden zu haben. Wir haben noch am Automat unser Hafengeld bezahlt. 160 SEK ca. 20,00 Euro. Hier bekommt man wie in Swinemünde eine Karte mit Duschzeit und Strom drauf. Wenn man wieder ablegt kann man die Karte wieder abgeben und evtl. Guthaben wird wieder ausgezahlt. Das ist wiederum anders als in Swinemünde, wo das Guthaben verfällt. Um 1.00 Uhr sind wir dann endlich in die Koje.
Samstag, 17. August 2013 – Ystad
Obwohl wir so spät/früh schlafen gegangen sind, hat es uns heute schon um 8.00 Uhr aus den Kojen getrieben. Endlich in Schweden. Für mich das erste Mal.
Das Wetter ist hier schön und recht mild. Also so ca. 25 Grad. Wir konnten draußen im Cockpit in der Sonne frühstücken. Dann sind wir auf nach Ystad Altstadt. Sehr schöne alte Häuser, kleine Gassen, schöne und nette Menschen. Die Schweden sind echt hübsch. Die haben so liebliche Gesichter.
Wir haben Bargeld umgetauscht. Bei 50 sek Gebühren ca. 6,50 € hätte ich auch mit meiner EC-Karte Geld abholen können. Ich glaube die Gebühren sind so ziemlich gleich. Der Kurs ist hier 8,3 SEK zu 1 €. Mittags waren wir in einer Espresso Bar und haben Muffins und Bagels gegessen. Sehr schwedisch.
Für das Abendessen, nun doch typisch schwedisch haben wir im Supermarkt Köttbullar, Sauce und Preiselbeeren gekauft.
Wir sind um 15.00 Uhr zurück an Bord und haben etwas gechillt, Hafenkino geguckt (so eine Southerly 42 Fuss) hat versucht irgendwo längsseits anzulegen. Der Skipper hat das auch nach zig Versuchen nicht hinbekommen. Daraufhin ist er wieder ganz aus dem Hafen gefahren und wenig später hat dann ein junges Mädchen das Ruder übernommen und auch ganz gut angelegt.
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Nach unserem schwedischem Köttbullar Abendessen haben wir noch einen Gang durch das abendliche Ystad gemacht. So leer ist die Stadt auch schön. Wir haben auf dem Weg zum Boot dann noch beobachtet wie auf die Fähre nach Bornholm Rönne die Autos und LKW aufgeladen wurden.
Die sanitären Anlagen sind hier übrigens echt eklig. Total muffig, schmuddelig und die Toilettenkabinen total klein. Da bekomme sogar ich Platzangst.
Sonntag, 18. August 2013 – Ystad – Simrishamn 36 sm
Wir sind heute ganz gemütlich so um 9.15 Uhr losgedüst. Wir hatten ordentlich Wind 4-5 Bft mit Böen 6 bis 7 Bft. und mussten beim Ablegen aufpassen .Vor dem Hafen war auch was los. Schwierige Strömung, die das Manövrieren sehr schwierig machte. Dann noch zwei Fähren, die eine rein die andere raus. Meine Herren, Jörg war voll in Aktion. Wir mussten auch schon bald ein Reff legen, da der Wind ordentlich zugenommen hat und wir mit über 7 Knoten dahin gerauscht sind. Wir wollten ursprünglich nach Skillinge, aber dann habe ich im Hafenhandbuch gelesen, dass die Boxen nur 3 m breit sind. Ups, da passen wir mit unseren knapp 4 m natürlich nicht rein.
Also, weiter nach Simrishamn. Der Hafen ist größer und da gibt es wohl auch mehr zu sehen. Die letzten 10 sm kam der Wind mit 4 Bft von achtern. Also schön Schmetterling gesegelt und mit 4 – 5 Bft. gemütlich vorwärts gekommen. Wir sind schon um 16.00 Uhr im Hafen angekommen. Der Wind hat passend zum Anlegen noch mal auf 6 Bft zugenommen, so dass wir ordentlich in die Box gedrückt wurden. aber wir haben ja Fender ohne Ende und diese diesmal auch alle an den richtigen Stellen. Dann haben uns auch noch zwei nette Männer geholfen. Alles tutti. Wir waren allerdings echt müde und da wir eh beschlossen hatten, zwei volle Tage also bis Mittwoch hier zu bleiben, sind wir gar nicht mehr ins Städtle gelaufen. Das heben wir uns dann für morgen auf. Und daher haben wir unseren großen Salonschlafplatz gemacht und schön gedöst, gelesen, nichts gemacht und den Regentropfen zugehört.Â
Montag, 19. August 2013 – Simrishamn
Im Gegensatz zu Ystad sind die sanitären Anlagen hier recht schön. Groß, luftig und die Duschen haben zusätzlich zum oberen Duschkopf noch eine Handdusche.
Heute haben wir uns die Fahrräder geschnappt und sind gut 4 Stunden durch Simrishamn und Umgebung gekurft. Was für ein idyllisches Örtchen. Hier sind bestimmt einige Inga Lindström Filme entstanden. Heute hatten wir einen super schönen Sonnenuntergang und Vollmond. Toll. Das ist echt ein krönender Abschluss dieses schönen Tages.Â
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Dienstag, 20. August 2013 – Simrishamn
Wir sind früh Brötchen holen gegangen. Das sind hier so ganz fluffige dunkle Hefebrötchen. Total lecker. Heute sind wir immer am Meer entlang nach Skillinge geradelt. Zu dem Hafen, der die schmalen Boxen hat. Auf dem Weg gab es einige Caches, die wir dann auch gefunden haben. Der Weg war aber auch was idyllisch. Wir sind durch das Dorf Brantevik gefahren. Das ist ja auch super schön. Ganz tolle Häuser mit Aussichten aufs Meer. In Skillinge angekommen haben wir festgestellt, dass wir ganz froh sind, dass wir hier nicht reingepasst haben. Weil es hier nun nicht super schön ist. Ganz nett. Mal für zwei Stunden hin und her fahren. Noch einen Cache direkt am Hafen gemacht. Aber das war es dann auch schon. So sind wir dann wieder von dann gefahren auf nach Glimmingehus. Das ist eine Burg aus dem 14. Jht. Irgendwie habe ich mein Navi falsch gelesen und habe mich ein wenig verfahren. Normalerweise wären es nur ca. 5 km gewesen. Wir sind dann aber ca. 9 km gefahren (Skillinge-Gislöv, Gnalöv, Bolshög). Und fast nur bergauf. Wir waren ganz schön fertig als wir da endlich angekommen sind. Aber es hat sich gelohnt. Die Burg ist wirklich sehr schön. Ganz alte Gemäuer. Da dort viele Veranstaltungen abgehalten werden ist sie entsprechend gut erhalten. Wir haben dann dort „leider“ gegessen. Also über 10,00 Euro ein Essen (Kottbüller ohne Sauce, und Hähnchenbouletten mit Ingwer und Chili). Kleine Portionen und die Kottbüller waren nicht so toll. Dafür war der Kaffe und der Kuchen aber sehr lecker.
Nachdem wir uns gestärkt hatten sind wir dann wieder losgeradelt. Natürlich nicht ohne vorher noch den Burg-Cache zu machen.
Uns hat beiden ganz schön der Hintern weh getan. Die Sättel sind ja nun nicht gerade bequem für so eine lange Tour. Insgesamt haben wir ca. 30 km hinter uns gebracht. Um 17.00 Uhr sind wir dann endlich wieder in Simrishamn angekommen, haben noch beim Hafenmeister einen Tag verlängert und natürlich noch den letzten Cache (direkt an unserm Steg) gemacht. Und dann….waren wir ja so was von fleißig. Wir haben nämlich das Boot geschrubbt. Hier kann man ja Leitungswasser dafür nehmen. Und nun glänzt die Bruty wieder.
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Mittwoch, 21. August 2013 – Simrishamn – Rönne (Bornholm) 33,6 sm
Wir sind um 15.30 Uhr in Rönne auf Bornholm angekommen. Das Ablegen war heute auch aufregend, da ich die Leine auf der Mittelklampe vergessen hatte. Zum Glück war die zum Steg nur auf Slip. Das wäre es ja gewesen, wenn wir da noch mal hätten anlegen müssen. Die Fahrt war schon recht anstrengend, da wir eine starke Krängung hatten und Wellen bis zu1,5 m. Wir sind bei ca. 5 Bft mit knapp 8 Knoten durchs Wasser gerauscht. Vom Verkehrstrennungsgebiet haben wir uns etwas frei gehalten so dass wir dieses nicht direkt gekreuzt haben. Wir haben uns aber trotzdem dran gehalten rechtwinklig zu segeln. Ein Frachter kam uns mit 0,3 sm doch sehr nahe und die Heckwelle erzeugte ein ordentliches Geschaukel auf unserem Boot.
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Wir sind hier im Yachthafen Nörrekäs. Der ist ca. 1 sm nördlich von dem großen Handelshafen entfernt. Und hier ist echt schön. ganz klein und beschaulich. Die Dalben sind ein wenig marode. Hafengebühr ist hier 180 DK pro Tag inkl. Strom, Duschen und W-Lan. Das sind ca. 25,00 Euro. Das ist o.k. Nach unserem Ankerschluck sind wir dann gleich mal ins Städtle gelaufen. Die Häuser sind hier noch schöner als in Ystad oder Simrishamn. Nur die Straßen und das Flair haben mir in Simrishamn besser gefallen. Aber nun ist Rönne ja auch eine große Stadt. Die Hauptstadt von Bornholm.Â
Donnerstag, 22. August 2013 – Rönne (Bornholm)
Heute ist wieder ausruhen und Sightseeing angesagt. Neben uns hat ein altes Holzboot angelegt und der Skipper ist aus Hannover. Da Jörg ja lange in Hannover bzw. Umgebung stationiert war, hatten die beiden eine Menge Gesprächsstoff. Die drei Herren von dem Boot wollen nach Rügen.
Freitag, 23. August 2013 – Rönne (Bornholm) – Swinemünde – 76 sm
Eigentlich wollten wir heute noch einen Tag hierbleiben. Aber als ich um 6.00 Uhr die sanitären Anlagen der Marina besuchte, ist mir ein unglaublicher Aktionismus bei einigen Yachten aufgefallen. Unsere Nachbarn waren auch schon wach und sagten, dass für die nächsten Tage eine Schlechtwetterfront mit hoher Welle angesagt ist. Daher brechen nun alle auf. Tja, flexibel wie wir sind, haben wir das dann auch lieber gemacht. Insofern haben wir alles verstaut, kurzes Frühstück und um 8.20 Uhr haben wir abgelegt. Die ersten vier Stunden haben uns bei 4-5 Bft. aus Ost mit bis zu 7 Knoten gut voran gebracht. Aber dann nahm der Wind auf 6 Bft. zu. So mussten wir das zweite Reff ins Groß und in die Fock machen. Dann kam auch noch eine schöne Kreuzsee mit bis zu 3,5 m Wellen. Die Bruty bockte wie so unerzogenes Pferd. Vor der Einfahrt in Swinemünde kam eine Fähre nach der anderen rein, raus, rein, raus. Genau das braucht man bei den Wetterbedingungen auch noch. Als wir um 20.00 Uhr endlich angelegt haben, haben wir uns unseren Ankerschluck so was von verdient.
Samstag, 24. August 2013 – Swinemünde
Ausruhen, ausruhen und noch mal ausruhen nach der ruppigen Überfahrt von gestern.
Lesen, Sonnen, Schlafen, Essen.
Sonntag, 25. August 2013 – Swinemünde – 76 sm - Ueckermünde - ca. 20 sm
Um 12.00 Uhr haben wir abgelegt. Und es doch mal geschafft wenigstens 1 Std. in der Kaiserfahrt zu segeln. Bei 5 Bft. haben wir ca. 4 Knoten Fahrt gemacht. Aber leider kam dann der Wind voll von vorne und dann war Schluss mit Segeln. Also Segel rein und Motor an.
Im Haff konnten wir dann bei gut 6 Bft. bis fast zum Hafen segeln. Auch hier war das Haff unruhig und wir hatten schon wieder Wellen bis 1m. Sehr ruppig.
Fazit:
Unser erster gemeinsamer alleiniger etwas längerer Segeltörn mit der SY-BRUTY. Dank guter Vorbereitung hat alles bestens geklappt. Wir hatten keine dramatischen Situationen. Für mich war es sehr lehrreich vor allem was das Trimmen der Segel angeht. Der schönste Teil des Törns war für mich die Überfahrt von Rügen nach Schweden. Mal eine Weile so ganz allein im Meer sein. Von mir aus hätte das nie aufhören brauchen. Leider hatten wir einige Tage aufgrund des Starkwindes am Anfang unseres Törns verloren. Uns so konnten wir leider nicht in die Hanöbucht, um dort zu ankern, was uns wärmstens empfohlen wurde. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das auch noch irgendwann schaffen.
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