Brest – viel erlebt in Hafen, Stadt und Krankenhaus

Etwas verspätet, aber nun kommt doch noch ein Statement zu Brest.

In Brest gibt es zwei Marinas vom gleichen Betreiber. Die Marina du Château ist nahe der Stadt und wie der Name verrät, direkt an der Burg. Hier ist Jubel, Trubel, Heiterkeit und somit auch eine entsprechende Geräuschkulisse. Da wir schon wussten, dass wir länger in Brest sein werden und somit doch mehr Ruhe haben möchten, haben wir uns für die Hintere Marina du Moulin Blanc entschieden. Diese liegt ca. 2,5 km von der City entfernt. Jedoch fährt ein Bus (Linie 3) und im Sommer die blaue Linie sehr regelmäßig in die Stadt.

Die Marinaanlage ist riesig und sehr sauber und ordentlich. Jedenfalls an dem Steg, an dem wir gelegen haben. Steg D – Platz 23. Man sollte hier unbedingt nach einer Box fragen, da das Liegen am Besuchersteg nicht so komfortabel und evtl. auch nicht ganz sicher ist. Es sind jeden Abend und Morgen, eine Unmenge an Anglern auf diesem Steg, die sich bis spät in die Nacht und im Morgengrauen, munter unterhalten. (So wurde uns berichtet). Es gibt zwar ein Tor mit einem Zugangscode. Dieser jedoch scheint ein offenes Geheimnis zu sein.

Die sanitären Anlagen sind vernünftig und im Hafengeld enthalten, wie auch Strom und Wasser. Waschen kann man hier auch und das ist mit 4,00 Euro und 2,00 Trockner verhältnismäßig günstig.

Wie üblich in Frankreich, ist der Empfang sehr professionell, freundlich und sehr hilfsbereit. Zu erwähnen ist auch noch, dass man als Transocean Verein Mitglied nur 3 Nächte bezahlt und 4 bleiben kann. Das war für uns tatsächlich günstiger als den Wochentarif zu buchen. Und so haben wir ca. 31,50 €/Tag bezahlt.

Weitere Infos und Hafengebühren auf der Marinaseite, die auch in Englisch ist: https://www.marinasbrest.fr/

Die schön gestaltete Promenade an der Marina lädt zum Spazieren ein und es gibt dort zahlreiche Restaurants, wobei wir die Bar Tour du Monde sehr empfehlen können. Die Muscheln und der Cidre waren sehr lecker. Hier gibt es jedoch nur „Kleinigkeiten“. Es ist eher eine Bar als ein Restaurant. Hat aber einen tollen Ausblick auf den Hafen und eine gemütliche Chill-Out Area.

Nicht empfehlenswert ist das Restaurant Le Marie Louise, was auch an der Promenade gelegen ist. Hier hatten wir das erste Mal in Frankreich unfreundliches und überfordertes Servicepersonal. Und dann hat das Essen noch nicht einmal geschmeckt.

Ca. 5-8 Fußminuten über die Straße gibt es weitere Restaurants und den Bäcker und Café Paul. Hier bekommt man hervorragendes Gebäck und sehr leckeres Brot. Auch einen Crêpestand gibt es hier. Dazu muss man aber erst in der Bäckerei bestellen und recht wenig bezahlen (2 Euro für einen Crêpe mit Zucker) und geht dann mit seinem Bon zum Stand, wo der Crêpe frisch zubereitet wird.

Das Einzige Manko ist hier, dass es keine Lebensmittelläden in unmittelbarer Umgebung gibt und der Weg mit dem Fahrrad dorthin aufgrund der Berg- und Talfahrt recht beschwerlich ist.

Was hat Brest selbst zu bieten:

Da uns die Marina einen Gutschein für das Oceanopolis, ein Aquarium geschenkt hat, haben wir das auch besucht. Aber in der Ferienzeit ist das nicht empfehlenswert, da unheimlich viele Menschen, die gleiche Idee haben. Ansonsten ist es gerade für Kinder ein Erlebnis uns sehr schön und interaktiv aufbereitet.

Dann haben wir auch noch Freikarten für das Museum pour L’Océan erhalten. Das war sehr interessant, weil man dort auch vieles über die Entstehung des Hafens Brest erfährt. Auch hier sehr viele interaktive Möglichkeiten, diverse Sachen zu erforschen. Somit auch für Kinder ein Erlebnis. Gelegen ist das Museum in den Ateliers des Capucins, ein ehemaliges Werftgelände der Marine. Dorthin gelangt man u. a. mit der Seilbahn (2,20 Euro pro Person).

Unweit des Ateliers liegt die Rue S. Malo. Hier kann man eine Straße mit Häuser aus dem alten Brest besichtigen. Sehr liebevoll gestaltet und mit einem tollen Flair.

Dann können wir auch noch unsere Erfahrung mit dem Krankenhaussystem berichten, da wir in die Notaufnahme mussten.

Hintergrund ist, dass Jörg ein Zahn abgebrochen ist und es nahezu unmöglich ist, einen Termin bei einem „normalen“ Zahnarzt zu bekommen. Trotz meiner (Gitti) guten französischen Sprachkenntnisse, habe ich bei allen Praxen die gleiche Antwort erhalten „Wir nehmen keine neuen Patienten auf, sie müssen in die Notaufnahme“. Auch das Marinaoffice hatte keinen Erfolg.

So sind wir, übrigens auch mit Linie 3, ins Krankenhaus Auguste Morvan gefahren, was direkt im Zentrum liegt. Es gibt dort ein separates Haus (Haus 6) für Zahnprobleme. Man muss jedoch zuerst in das Haus 5 zur Aufnahme. Dort eine Wartenummer ziehen und warten bis man aufgerufen wird. Das ging sehr schnell und die Dame, die Jörgs Daten aufgenommen hat, war sehr freundlich. Das Formular, was wir ausfüllen mussten, gab es übrigens auch in Deutsch. Nachdem alles ausgefüllt wurde, Jörg seine Krankenkassenkarte an die Dame gegeben hat, haben wir einen Zettel mit diversen Barcodes erhalten und konnten damit nun zum Haus 6. Nach einer doch recht langen Wartezeit (4 Stunden) wurde Jörg einem Arzt zugewiesen, der seinen Zahn wieder aufbaute. Und der Clou an der Sache…., wir mussten nichts weiter bezahlen, da das direkt mit der deutschen gesetzlichen Krankenkasse abgerechnet wird.

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