Auf zum Rigger
Bibber, gerade mal 10 – 14 °C. Und viel Wind. Böen bis 38 Knoten. Aber wenigstens hatten wir den Wind aus einer guten Richtung. Meist raumer Wind, teils achtern. Auf dem Haff war ganz schön was los 17 – 26 Knoten Wind und dann diese Böen bis 38 Knoten. Dadurch hatten wir so eine fiese kurze Welle ca. 1 m. Also höher geht es auf dem Haff glaube ich nicht. Jörg sagt gerade, die höchst gemessene Welle im Stettiner Haff war wohl 1,6 m.
Beim Ablegen haben wir dann bemerkt, dass die Elektrik nicht funktionierte. Wenn wir die elektrischen Winschen genutzt haben, ging die Navigation und Funk aus. Ganz toll. Also die Winschen dann sportlich manuell genutzt. Aber trotzdem ging das Navi dann erstmal nicht. Also back to the Roots und raus mit den Karten.
Wir kennen uns ja auf dem Haff inzwischen gut aus. Aber es gibt zwei Untiefen, die recht weit ins Haff ragen. Da muss Obacht gegeben werden. Und die blöden Netze muss man dann auch noch umschiffen. Aber alles gut gegangen.
Tja, dann werden wir wohl drei neue Verbraucherbatterien brauchen. Die haben wir dann während der Fahrt bei Mike in Auftrag gegeben. Im Winterlager wurde nach den Gelcoatarbeiten am Schiff vergessen, den Stecker vom Landstrom wieder ans Boot zu stecken und darüber hinaus wurde auch noch eine Lampe angelassen. Und so sind die Batterien tief entladen worden. Und bei 5 Jahre alten Batterien offensichtlich der Tot. Immer wieder was Neues.
Ach ja und wir mussten die ganze Zeit selber steuern, da ja auch der Autopilot nicht funktionierte.
Für mich war es aber wieder eine gute Übung, mit den achterlichen Wellen abzulaufen und dabei noch aufzupassen nicht ganz vom Kurs abzukommen. Hat richtig Spaß gemacht.
Zwischendurch haben wir uns dann unten in der Koje aufgewärmt. Die haben wir nämlich verrammelt und die Dieselheizung angemacht.
Zwischendurch kam sogar die Sonne raus und dann war es angenehm.
Die Fahrt in der Oder ist sehr schön und von toller Natur geprägt.
Wir sind um 11:30 Uhr los und um 18:30 Uhr im Stadthafen angekommen. Hinter dem Schlepper vor dem Info-Office war sogar noch Platz. Wir brauchen ja unbedingt Strom.
Kaum angelegt sind wir dann gleich ins Colorado gegangen und wie im letzten Jahr das hervorragende Pfeffersteak gegessen. Köstlich. Allein dafür hat es sich gelohnt, schon Samstag trotz des starken Windes los zu segeln.
Am nächsten Tag klingelte um 7:00 Uhr der Wecker. Um 8:00 Uhr haben wir einen Termin beim Riggmeister. Der installiert den neuen Kutterstag am Mast, kürzt den Achterstag und tauscht da oben am Mast irgendeine Plastikkappe aus.
Als wir um 8:00 Uhr pünktlich, wie es sich für einen guten Deutschen gehört; angekommen sind, fing es an zu regnen. Der Riggmeister sagte dann, er fängt erst gegen 9:00 Uhr an. Da soll es aufhören. Auch gut, so konnten wir erstmal gemütlich frühstücken und tatsächlich um 9:00 Uhr hörte es auf zu regnen. Der hat wohl eine gute Wetter-App.
Um 14:30 Uhr war alles fertig, alles bezahlt und wir konnten wieder von dannen fahren.
Da die Wetteraussichten für morgen Dienstag noch trüber sind, also nur Regen und kaum Wind, haben wir uns entschlossen, schon einmal Richtung Ueckermünde zu segeln. Wir hatten an und für sich vor, in Ziegenort zu übernachten. Aber der Wind war so super und schön stark (18-25 kn) so dass wir unsere flotte Fahr mit bis zu 8 Knoten fortgesetzt haben.
Wir konnten fast den ganzen Weg segeln. Sehr schön. Leider fing es ca. 30 Minuten vorm Anlanden an zu regnen so dass wir dann klitschnass um ca. 20:30 Uhr in unserer Box angelegt haben.
Der Wetterbericht hatte sowas von Recht. Es regnete tatsächlich den ganzen Dienstag. Na gut, dass wir Montag angekommen sind.