Wir verlassen den Ärmelkanal und fahren durch den Chenal du Four nach Camaret-sur-mer, ein Fischereihafen im äußersten Westen der Bretagne im Département Finistère. Die Gemeinde liegt auf der Halbinsel Crozon in unmittelbarer Nähe der Atlantikküste.
Der Chenal du Four gilt als recht gefährlich, wenn man diesen bei ungünstigen Wetterbedingungen und bei Gegenströmung durchfährt.
Daher fahren wieder so los, dass wir die Strömung in dem Kanal (zwischen Festland auf Höhe Le Conquet und den französischen Inseln Ile de Beniguet) mit uns haben. Sonst könnte es am Pointe Saint Mathieu kurz bevor es nach links Richtung Camaret-sur-mer geht ungemütlich werden.
Wir hatten als Abfahrtstermin 13:30 Uhr errechnet. Da aber immer mehr Schiffe kamen, die einen Platz im Hafen wollten, haben wir schon früher abgelegt und sind mit 3-4 Knoten an der sehr schönen Küste langgedümpelt. Das Timing war ausgesprochen gut, so hatten wir einen gemütlichen Strom mit uns. Aber in der Enge war es schon sehr kabbelig und das bei diesen guten Bedingungen. Da möchten wir gar nicht wissen, was hier abgeht, wenn Wind und Welle stark sind.
Die Küste ist wunderschön anzusehen. Sehr abwechslungsreich und sehr viele Felsen. Sehr schöne Orte, soweit wir es mit dem Fernglas sehen konnten und zwischendurch schöne Strände.
In Camaret-sur-mer angekommen, war wie erwartet der Hafen voll. Und so suchten wir uns einen Platz in der Ankerbucht. Auch diese war schon sehr gefüllt. Hier müssen wir uns schon einmal daran gewöhnen, dass die Abstände zu den anderen Booten doch näher ist als in den einsamen Buchten, in denen wir sonst geankert haben. So sind ca. 70 m offensichtlich hier der Abstand, der einzuhalten ist. Wir ließen den Anker auf 10 m Wassertiefe fallen und haben gedanklich schon einmal 5 m zu gerechnet, da wir gerade Niedrigwasser haben und bei Hochwasser noch einmal 5 m auflaufen. So haben wir ca. 50 m Kette rausgelassen. Und wir haben sicher und fest gelegen. Die Strömung drehte uns einmal um uns selbst.
Das erste Mal in diesem Jahr, dass wir geankert haben und es war richtig schön. Da wir keine Lust hatten unser Schlauchboot aufzubauen und auch nur vorhatten einen Tag zu bleiben, sind wir am nächsten Tag gegen 11:00 Uhr in einen nun leeren Hafen eingelaufen. Hier sollte man beachten, dass der Anleger außen vom Hafen nicht so empfehlenswert ist. Zum einen hängen dort Ketten vom Steg runter und zum anderen kommen dort viele, um zu angeln.
Kaum angelegt, haben wir den sehr schönen Ort mit seinen niedlichen Gassen erkundet und haben eine sehr schöne Wanderung auf die Steilküste zum Pointe Pen Hir und ointe du Toulinguet unternommen. Hier gibt es sehr viele Restaurant und Cafés. Sehr leckere, wenn auch kleine Muscheln haben wir in der La moulerie du port gegessen. Mit einer tollen Aussicht auf den gerade trocken gefallenen hinteren Hafen.
Ca. 20 Fußminuten entfernt gibt es einen gut sortierten Supermarkt Utile. Und auch der Bäcker Le Fournil de Camaret (recht weit hinten) hat sehr leckere Brote unterschiedlicher Art.
Hafengebühr haben wir knapp 43,00 Euro bezahlt. Inkl. allem. Die Stege sind wie üblich sehr gut in Schuss. Die sanitären Anlagen dagegen sind gar nicht mal so schön. Riechen auch gar nicht mal so gut. Das sind die Momente, wo wir froh sind, Dusche und WC an Bord zu haben. Wissen sollte man auch, dass die Mülltonne nur mit einem Code zu öffnen ist. Dieser wird im rechten Metallkasten eingegeben.
Das Hafenbüro ist hier nicht ständig besetzt. Erstaunlich in der Hochsaison.
Von 8:00 – 11:00 Uhr und dann wieder von 15:00 – 19:00 Uhr.
Man muss hier immer damit rechnen, dass man im Päckchen liegt. Es gibt nur ein paar wenige Boxen und diese sind von Festliegern besetzt. Ansonsten ist alles so konzipiert, dass man längsseits liegt.
Also, wir können, den Hafen trotz der maroden sanitären Anlagen und natürlich den Ort und die Umgebung empfehlen. Man kann sich aber auch für 20,00 Euro an eine Boje legen, wer nicht so gerne ankert.