Vor Abfahrt aus Dunkerque haben wir dort knapp 94 l für 1,89 €/l getankt. In Cuxhaven hatten wir noch 2,00 €/l bezahlt. Schön, dass es offensichtlich woanders günstiger ist.
Wir sind um 10:30 Uhr – 1 Std. vor Hochwasser noch gegen die Strömung losgefahren. Aber uns war wichtiger, dass wir vor Calais den Strom mit uns haben. So dass wir über die stark befahrene Einfahrt schnell rüber sind. Und der Strom kippt gegen 14:00 Uhr. Der Plan ging gut auf, weil uns bis Boulogne-sur-Mer der Strom schön in diese Richtung geschoben hat. Bei der Enge Calais/Dover hat sich das Wellenbild auch geändert und es wurde ordentlich kabbelig. Nach Dover sind es nur ca. 22 sm. Also könnten wir nun doch überlegen nach England zu fahren. Aber nee, wir wollen in Frankreich bleiben. Leider hatte es die meiste Zeit geregnet. Aber da der Wind nur schwach war, haben wir die Kuchenbude aufgebaut und sind so trocken geblieben.
Um 19:30 Uhr sind wir mit der Strömung, die recht stark gewesen ist durch die sehr breite Hafeneinfahrt gefahren. Wie üblich in den französischen Häfen, ruft man über den UKW-Kanal 9 den Hafen bzw. Marina an und dann wird einem ein Platz zugewiesen. Diesmal hat jedoch niemand geantwortet. Nach zwei erfolglosen Versuchen an einem recht kurzen Schwimmsteg anzulegen, haben wir uns kurzerhand an den langen Kopfsteg gelegt. Die Strömung im Hafen war aber auch sehr stark. Das liegt auch daran, dass es hier eine Schleuse bzw. Art Überlauf gibt, die das Wasser aus dem Fluss „La Liane“ regelt.
Dafür gibt es auch ein Warnsystem im Rahmen von Lichtern, die an der Mauer dieser Anlage zu sehen sind. 1 blaues Licht heißt Aufpassen, etwas Gefahr, 2 blaue Lichter – große Gefahr, ganz starke Strömung.
Vom Gefühl her hatten wir bestimmt zwei blaue Lichter. Aber wir wissen es nicht mehr, da wir von dem Lichtern erst später erfahren haben. Wir mussten uns jedoch noch einmal umlegen, da der Steg großen Schiffen vorbehalten ist. So sind wir nun doch wieder an den kurzen Steg, wo uns dann der Hafenmeister beim Anlegen geholfen hat. Und diesmal klappte es dann auch sofort.
Der Hafenmeister ist sehr nett und hilfsbereit, hat uns sehr willkommen geheißen und uns einen tollen Restauranttipp gegeben. Die Hafengebühr beträgt hier 37,40 Euro inkl. Kurtaxe, Strom, Duschen, Wasser.
Da wir nur einen Tag geblieben sind, haben wir Europas größtes Aquarium Nausicaa nicht besucht. Dafür aber die sehr schöne Altstadt mit der ansässigen Burg und den ägyptischen Garten. Um 14:00 Uhr sind wir in das vom Hafenmeister empfohlene Restaurant Le Chatillon gegangen, wo wir im Vorfeld ein Tisch reserviert haben. Das Chatillon hat für Frankreich sehr unübliche Öffnungszeiten. Von 4:30 Uhr – 16:00 Uhr. Das liegt daran, dass dieses Restaurant, welches mitten im kommerziellen Hafenviertel liegt, morgens zum Frühstück hauptsächlich von Hafenarbeitern besucht wird. Wir haben uns für das 2-Gänge-Menü des Tages entschieden. Fisch in verschiedenen Variationen als Vorspeise und als Hauptspeise Fisch in weißer Sauce im Blätterteig. Dazu eine Flasche Weißwein rundete das sehr schmackhafte Mahl ab. Kostenpunkt 90,00 Euro.
Was hier aber für uns am Beeindruckendsten war, ist der Tidenhub von gut 8 m.
Zu sehen sehr gut an dem Steg, der zum Hafenbüro führt.